0794 - Zeitbombe Zellaktivator
Ereignisse stattfinden, dann ist nicht nur Ihr NEI gefährdet, sondern auch unser Volk. Sie werden sicher einsehen, daß wir deswegen zutiefst beunruhigt sind."
„Auch wir sind beunruhigt", erwiderte Tifflor. „Wir Menschen des NEI schätzen und achten Ihr Volk nicht nur, weil wir ohne Hilfe der Vaku-Lotsen vom übrigen Universum abgeschnitten wären, sondern auch, weil wir ihm Sympathie entgegenbringen. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um Gefahren von Ihrem Volk abzuwenden. Das aber können wir wiederum nur dann, wenn Sie weiterhin unsere Raumschiffe durch die tödlichen Energien der Provcon-Faust lotsen. Wir müssen ständigen Kontakt mit der Außenwelt halten, um Bedrohungen rechtzeitg erkennen zu können - und um allmählich die Macht der Laren abzubauen."
„Ganz recht", sagte Barsdo-Elt. „Sie tun, was in Ihrer Macht steht, um Gefahren von uns abzuwenden. Nur reicht Ihre Macht nicht aus, um die Wolke gegen die larische Invasionsflotte zu verteidigen."
„Die Dunkelwolke selbst ist der beste Schutz gegen alle Invasoren", warf Ronald Tekener ein. „Niemand weiß das so gut wie Sie, Barsdo-Elt.
Kein Raumschiff kann durch die tödlichen Energiewirbel der Wolkenhülle dringen, wenn es nicht von Vaku-Lotsen geführt wird. Deshalb können die Laren Ihrem Volk auch dann nicht gefährlich werden, wenn sie die Dunkelwolke als Versteck des NEI idendifizieren.
Nur wir wären davon betroffen, denn die Laren würden die Wolke natürlich belagern, so daß unsere Verbindung mit der übrigen Galaxis abrisse."
„Die Laren könnten die empfindlichen Strukturen der Dunkelwolke mit Waffen zerstören, die auf dimensional übergeordneter Basis arbeiten", entgegnete Barsdo-Elt. „Dann gäbe es keine Sicherheit mehr für uns. Oder können Sie garantieren, daß Sie einen solchen Angriff erfolgreich abwehren?"
Ronald Tekener zeigte sein berüchtigtes eisiges Lächeln.
„Wir hatten Zeit genug, Waffen zu entwickeln, die die SVE-Raumer vernichten", erklärte er. „Deshalb können wir garantieren, daß wir die Laren nicht dazu kommen ließen, die Wolke zu zerstören, die schließlich auch das NEI schützt. Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis wir genügend Raumschiffe mit diesen Waffen ausgerüstet haben - und bis wir die Zahl unserer Großkampfschiffe vergrößert haben.
Um das zu schaffen, brauchen wir eine funktionierende Verbindung zwischen dem NEI und dem äußeren Raum -und dazu wieder benötigen wir Ihre Hilfe."
„Wenn ich Sie recht verstanden habe, sind Sie also noch nicht soweit, einen massiven Angriff der Laren abzuwehren", sagte Barsdo-Elt. „Das bedeutet, daß unser Volk um so gefährdeter ist, je mehr es Ihnen hilft.
Sie müssen zugeben, daß wir damit vor einem Dilemma stehen."
„Auch der Große Thyron stand einst vor einem Dilemma", warf Jennifer Thyron ein.
„Er löste es, indem er alle Bedenken hinsichtlich der eigenen Sicherheit über Bord warf. Damit opferte er zwar sich selbst und die Mannschaften seiner Kampfschiffe, aber er gab dem Gros der Flüchtlinge die Möglichkeit, in die Dunkelwolke zu entkommen und hier eine neue Zivilisation aufzubauen.
Sie werden ihn nicht nachträglich beschämen wollen, indem Sie die Menschen zwingen, Gäa zu verlassen und sich draußen in einem aussichtslosen Kampf dem Feind zu stellen, der auch der Feind aller Vincraner ist.
Das, Barsdo-Elt, kann ich mir nicht vorstellen."
Barsdo-Elt senkte den Kopf. Lange Zeit schwieg er, dann hob er den Kopf wieder, schaute erst Jennifer Thyron und danach Tifflor an und sagte: „Beim Vermächtnis des Großen Thyron, wir werden uns nicht beschämen lassen. Sie haben das rechte Wort zur rechten Zeit gefunden, Trägerin des Namens unseres Retters.
Aber ich darf nicht vorschnell entscheiden. Wir werden Sie jetzt verlassen, um vor dem Obersten Rat unseres Volkes zu sprechen.
Er entscheidet, ob unser Vertrag verlängert wird und unter welchen Bedingungen. Ich verspreche Ihnen jedoch, daß ich mich für Ihre Interessen einsetzen werde, weil ich eingesehen habe, daß wir zusammenhalten müssen."
Er und seine Begleiter erhoben sich und verließen würdevoll den Raum.
Julian Tifflor sah ihnen nach, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, dann seufzte er erleichtert und sagte: „Was Sie heute für die Menschheit getan haben, kann gar nicht genug vergolten werden, Jennifer."
Als keine Antwort erfolgte, wandte er sich stirnrunzelnd um, und er sah, weshalb Jennifer Thyron nicht antworten konnte.
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