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0794 - Zeitbombe Zellaktivator

Titel: 0794 - Zeitbombe Zellaktivator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ihr Mund wurde von Tekeners Lippen versiegelt -und es sah ganz so aus, als würde dieser Zustand noch einige Zeit anhalten.
    Verständnisvoll lächelnd verließ Tifflor den Raum ebenfalls.
     
    4.
     
    Undaak alias Cedar Tautz entfernte die provisorische SERT-Haube von seinem Kopf und sackte zusammen. Er war noch bei Bewußtsein, konnte aber weder sprechen noch sich bewegen.
    Die Arbeit mit dem Notbehelf einer SERT-Haube hatte ihn psychisch derart zerrüttet, daß er den Rest seiner Kraft aufbieten mußte, um die künstlich aufgebaute molekulare Struktur seines menschlichen Körpers aufrechtzuerhalten.
    Terser Frascati warf seinem Vertrauten nur einen flüchtigen Blick zu. Danach widmete er sich der Beobachtung der Umgebung, in die das Diskusschiff nach dem Linearflug zurückgestürzt war.
    Schräg voraus entdeckte er einen hellen grünen Stern. Da er wußte, daß ihr Zielstern eine grüne Sonne war, schloß er daraus, daß sie vor dem Vuglish-System angekommen waren.
    Frascati lehnte sich zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Er hat es tatsächlich geschafft, obwohl er nur ein Mensch ist!"
    stieß er hervor. „Jetzt brauche ich einen Schnaps, Sullia."
    Sullia Cassandra, die etwas füllige, ansonsten aber wohlgeformte Ertruserin, mit der Terser Frascati auf der ASS zusammengelebt hatte, erhob sich widerwillig. Sie schien schlechtgelaunt zu sein.
    „Tautz ist ein außergewöhnlicher Mensch", sagte sie. „Zwar ein verdammt kaltschnäuziger Hund, aber auch ein Mann, der sein Leben bedenkenlos riskiert, um seinen Herrn zu retten. Warum kümmerst du dich nicht um ihn, Terser?"
    „Wie sollte ich ihm helfen?" erwiderte Frascati aufgebracht.
    „Ich habe keine Ahnung, welche schädlichen Nebenwirkungen sein Kontakt mit einer provisorischen SERT-Haube gehabt hat.
    Er wird sich schon von allein wieder erholen."
    „Und ich hielt dich einmal für ehrenhaft und edelmütig", sagte Sullia, während sie die Steuerkanzel verließ. „Aber du hast dich entlarvt, als du die ASS mit der Besatzung und den Gästen sprengtest. Und wie sagtest du vor der letzten Linearetappe zu Tautz? ,Ein Sternenreich für einen Freund wie dich, Cedar'. Und nun siehst du nicht einmal nach ihm."
    Wütend griff Frascati nach dem schweren Sternenkatalog und warf ihn nach seiner Freundin. Aber Sullia war im Liftschacht untergetaucht, bevor das Wurfgeschoß sie erreichen konnte.
    Nervös fuhr Terser Frascati mit den Fingern durch die sandfarbene Sichellocke, die von seiner Stirn bis in den Nacken reichte. Er verstand sich selbst nicht mehr. An Bord der ASS war er meist ausgeglichen gewesen.
    Doch seit er wußte, daß die Laren und Überschweren nach ihm und seinen Freunden aus dem Triumvirat jagten, hatte er sich psychisch verändert. Er war zum Nervenbündel geworden.
    Er wußte, daß Sullia ihn immer noch liebte, auch wenn sie ihm Vorwürfe machte, weil er die ASS mitsamt der Besatzung geopfert hatte, um seine Flucht zu verschleiern und bei den Laren als tot zu gelten. Aber er bezweifelte, daß ihre Verbindung jemals wieder so beglückend und befreiend würde wie einst.
    Mit einer Verwünschung stemmte er sich aus seinem Kontursessel hoch, ging zum Liftschacht und fing den Sternenkatalog aus dem Antigravfeld. Er legte ihn an seinen Platz zurück. Danach widmete er sich seinem Vertrauten.
    Cedar Tautz hing blaß und leblos wirkend in seinem Kontursessel. Er hatte die Lippen fest zusammengepreßt, die Augen geschlossen und schien nicht zu atmen. In einer Aufwallung von Panik holte Frascati aus, um dem Mann die flache Hand ins Gesicht zu schlagen. Im letzten Augenblick fiel ihm ein, daß ein normaler Schlag von ihm jeden Menschen der Terranorm getötet hätte -und er brauchte Tautz noch.
    So behutsam, wie es einem Ertruser möglich war, preßte Frascati die Rippen seines Vertrauten mit den Fingerspitzen zusammen, ließ sie wieder los und preßte sie abermals zusammen, um die Atmung der Lungen anzuregen. Er fragte sich, was er ohne Cedar Tautz wäre. Dieser außergewöhnliche Mensch hatte in vielen Fällen, in denen er selbst nicht weiter gewußt hatte, Rat gewußt.
    Ohne ihn würden sie noch immer im interstellaren Raum treiben, anstatt vor dem Vuglish-System zu stehen -und ohne ihn würden sie vielleicht keinen Zufluchtsort finden, an dem sie vor den Nachstellungen der Laren und Überschweren sicher waren.
    Hinter ihm räusperte sich jemand. Als er sich umdrehte, stand Sullia hinter ihm. Sie trug ein Tablett, auf dem eine Flasche und

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