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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Aher aus vollem Herzen, als der Aktivatorträger außer Hörweite war. „Er hat es also doch herausbekommen!"
    „Nichts hat er!" fuhr Spin Dorney den Piloten an. „Er hat sich unten umgesehen und festgestellt, daß die Lagerräume nicht für die Willys vorbereitet sind, das ist alles. Wir wissen längst, daß er mißtrauisch ist, aber solange keiner von uns die Nerven verliert und ihm die Wahrheit sagt, kann alles nach Plan verlaufen.
    Laßt euch ja nicht von ihm verrückt machen. Tifflor hat uns deutlich genug gewarnt. Es ist schwer, ihm etwas vorzuspielen, aber es bleibt uns nichts anderes übrig. Es geht um sein Leben, vergeßt das nicht!"
    Ronald Tekener begab sich unterdessen in einen Raum, von dem aus er Verbindung mit der Positronik aufnehmen konnte.
    Spaßeshalber stellte er dem Bordgehirn die Frage, welchem Zweck dieser Flug diente.
    „Der Befehl lautet, die Hundertsonnenwelt anzufliegen und dort eine größere Anzahl Matten-Willys an Bord zu nehmen."
    Der ehemalige USO-Spezialist nickte. Er hatte nichts anderes erwartet. Die Positronik wußte es nicht besser.
    Er machte es sich in einem Sessel bequem und verlangte die Personalunterlagen aller an Bord befindlicher Personen, sich selbst ausgenommen. Er hatte erkannt, daß es keinen Sinn hatte, weiterhin nach Indizien zu suchen. Er brauchte handfeste Informationen. Da das Bordgehirn nichts wußte, mußte er sich an die Menschen halten. Natürlich waren diese Leute wild entschlossen, ihr Geheimnis zu wahren, aber Tekener traute sich durchaus zu, einen von ihnen zum Reden zu bringen. Er mußte nur irgendeinen schwachen Punkt finden.
    Eine halbe Stunde später hatte er den Hinweis, den er brauchte. Er unterbrach die Verbindung zum Bordgehirn und machte sich auf den Weg. Als er den Raum verließ, stieß er fast mit Jennifer zusammen.
    „Willst du den Rat des Bordgehirns einholen?" fragte er spöttisch. „Es wird auch höchste Zeit."
    „Ich verstehe nicht, wie das passieren konnte", stotterte sie verwirrt. Die Leute auf Gäa sind doch sonst nicht so nachlässig.
    Sie hätten daran denken müssen, die Lager zu räumen."
    „Hm", machte Tekener. „Es war in der Tat ein schwerer Fehler.
    Aber zum Glück haben wir ja eine Fremdrassenpsychologin an Bord. Du wirst das schon hinkriegen."
    Seine höhnischen Worte wirkten wie ein gutgezielter Pfeil.
    Jennifer Thyron wurde bleich bis in die Lippen.
    „Bitte ...", begann sie beinahe flüsternd, aber Tekener war entschlossen, das grausame Spiel weiterzuführen. Er legte den rechten Arm um ihre Schulter. Wenn diese freundschaftliche Geste sie beruhigte, so wurde die Wirkung durch Tekeners Kommentar mehr als aufgehoben.
    „Du solltest keine Zeit verlieren. Die Leute, die dich ausgebildet haben, hatten wohl doch recht. In der Theorie bist du schon ganz gut, aber in der Praxis fehlt dir noch einiges. Du hast selbst nicht damit gerechnet, so schnell vor der Bewährungsprobe zu stehen, wie?"
    Mit vollendeter Höflichkeit hielt er ihr die Tür auf. Jennifer sah ihn nicht an, als sie an ihm vorbeiging.
     
    *
     
    Der Mann hatte den Namen John Jones, und er erfüllte an Bord der REDHORSE verschiedene Aufgaben. Als Tekener ihn fand, war John Jones gerade damit beschäftigt, einen defekten Getränkeautomaten auseinanderzunehmen.
    Um ihn herum stapelten sich schmutzige Kompaktfilter und andere Bauteile, die scheinbar wahllos von dem quaderförmigen Gerät abmontiert worden waren. Tekener wußte, daß der Schein trog. Jones war ein Künstler auf seinem Gebiet.
    Für jeden technisch halbwegs gebildeten Menschen war es eine Qual, diesem Mann bei der Arbeit zuzusehen, aber wie durch ein Wunder fand Jones jeden Defekt. Wenn er seine mechanischen Opfer dann wieder zusammensetzte, mochte es geschehen, daß er einige Teile übrigbehielt, aber es war noch kein Fall bekannt, in dem ein ihm überlassenes Gerät nach der Reparatur nicht funktioniert hätte.
    Das betraf nicht nur Getränkeautomatiken, sondern auch wesentlich kompliziertere Apparaturen.
    „Hallo, Jones!" sagte Tekener beiläufig.
    Sein Opfer spähte in das Innere des Automaten, steckte die Hand in das Gewirr von Drähten und Röhren und verzog das Gesicht. Der Automat knackte geräuschvoll.
    „Na also", sagte Jones zufrieden. „Das wäre geschafft."
    Er richtete sich auf und zog aus den herumliegenden Teilen einen meterlangen Tuchfetzen hervor.
    „Was kann ich für Sie tun, Sir?" erkundigte er sich, während er seine Hände abwischte.
    Jones war fast so groß wie

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