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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nahm dieses Kompliment freudestrahlend zur Kenntnis.
    „Dorney hat dieses Talent jedenfalls nicht", fuhr Tekener fort.
    „Sonst würde er das Schiff nicht so jagen."
    „Da irren Sie sich aber gewaltig!" sagte Jones prompt.
    „Spin Dorney ist in Ordnung. Er ist ein guter Kommandant, und derartige Flüge gefallen ihm gar nicht. Aber er hat schließlich seine Befehle. Er ist bestimmt froh, wenn wir den Leerraum erreicht haben und er der REDHORSE eine schöne lange Pause gönnen kann.
    Außerdem ist es nur vernünftig, daß er versucht, so schnell wie möglich die Milchstraße zu verlassen. Wir haben genug Ersatzteile an Bord, um mit fast allen Ausfällen fertig zu werden.
    Aber was nutzt uns das, wenn wir samt dem Schiff in die Luft fliegen? Schließlich weiß niemand, wann die Laren ihre verdammte Aktivatorfalle in Betrieb setzen werden."
    Jones trank einen Schluck, und plötzlich schien ihm aufzugehen, daß er einen verhängnisvollen Fehler gemacht hatte.
    Tekener hörte, wie der Mann auf der anderen Seite des Tisches die Luft scharf durch die Zähne zog. Er sah auf. Jones starrte ihn mißtrauisch an.
    „Fallen zu stellen ist eine Lieblingsbeschäftigung der Laren", behauptete Tekener gleichmütig. „Ich frage mich, ob sie überhaupt noch Zeit haben, nebenher die Milchstraße unter Kontrolle zu halten. Habe ich Ihnen schon erzählt..."
    Und er tischte Jones eine beinahe wahre Geschichte auf, erzählte von den Laren und ihren vergeblichen Bemühungen, das NEI zu finden und auszulöschen, und beobachtete Jones dabei unauffällig. Schon nach kurzer Zeit entspannte sich der Mann.
    Tekener nutzte die Gelegenheit, die Gläser neu zu füllen. Es war ein unfaires Spiel, denn dank seines Zellaktivators vermochte Tekener Mengen von Alkohol zu verarbeiten, die jeden normalen Sterblichen an den Rand einer akuten Vergiftung brachten.
    Eine halbe Stunde später war es soweit. Mitten im Gespräch sank Jones Kopf nach vorne. Das Reparaturgenie legte die Arme auf den Tisch und begann lautstark zu schnarchen. Tekener erhob sich lautlos und schlich aus der Kabine. Draußen blieb er einen Augenblick stehen. Er holte tief Luft, dann machte er sich entschlossen auf den Weg zu Jennifer.
     
    *
     
    „Aktivatorfalle!" sagte er hart. „Was ist das? Die Laren haben es gebaut, soviel habe ich erfahren. Ich weiß auch, daß die Gefahr besteht, daß wir alle in die Luft fliegen, solange wir in der Milchstraße sind."
    Jennifer Thyron schwieg. Sie starrte auf ihre Hände und überlegte fieberhaft.
    „Antworte!"
    Sie zuckte die Achseln.
    „Du hast Geschwätz gehört. Weiter nichts. Du weißt doch, wie diese Raumfahrer sind. Sie schnappen irgend etwas auf und machen eine tolle Geschichte daraus."
    „Wenn mir hier jemand Geschwätz aufgetischt hat, dann warst du das", erwiderte Tekener wütend. „Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Daß hier an Bord etwas nicht stimmt, wußte ich von Anfang an, aber jetzt fange ich an, die Zusammenhänge zu sehen. Zwanzig Leute -es sind Freiwillige, nicht wahr? Sie alle kennen das Risiko. Nur ich weiß von nichts.
    Ich bin eine Bombe, oder stimmt das etwa nicht? Wieviel Zeit haben wir noch, oder willst du mir nicht einmal verraten, welche Frist mir bleibt?"
    „Ich weiß es selbst nicht. Es kann jederzeit geschehen. Aber wir hoffen, daß du im Leerraum sicher bist."
    „Aha. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Es stimmt also doch. Was ist mit Tifflor? Befindet er sich auch auf dem Weg zur Hundertsonnenwelt?"
    Jennifer griff hastig nach dem rettenden Strohhalm, den Tekener selbst ihr anbot.
    „Ja, er ist unterwegs. Du wirst ihn bald wiedersehen."
    „Das freut mich. Warum benutzt er ein anderes Schiff?"
    „Aus Sicherheitsgründen. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig darüber, ob die Falle der Laren auf alle Zellaktivatoren die gleiche Wirkung ausübt. Wir wollten sichergehen. Vielleicht trifft es nur einen von euch - oder auch gar keinen."
    „Das ist immerhin ein Trost."
    Jennifer sah erschrocken auf. Tekeners Stimme war so kalt und spröde wie Eis.
    „Du hast Pech, Mädchen", sagte er langsam. „Ich glaube dir nämlich kein Wort. Ich kenne Julian Tifflor ein bißchen länger als du, und ich weiß, daß er niemals davonläuft."
    „Auch nicht, wenn es um sein Leben geht?"
    „Auch dann nicht. Jedenfalls nicht zu diesem Zeitpunkt. Und weißt du, warum? Weil ihm sein Verantwortungsgefühl dabei im Wege ist."
    „Leichen können keine Verantwortung mehr übernehmen."
    „Daran ist

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