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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fremdwesen auszukommen.
    Erst bei dieser Verhandlung hatte er begriffen, was das bedeutete. Es ging nicht darum, daß sie die Sprache der Vaku-Lotsen einwandfrei beherrschte - so etwas konnte man lernen.
    Aber sie vermochte es, sich völlig auf die fremdartige Mentalität der Vincraner einzustellen und auch das zu verstehen, was hinter dem gesprochenen Wort verborgen blieb.
    Er wandte sich seufzend der Gegenwart zu, nahm den Aktivator und legte das Gerät in ein verschließbares Fach. Auf den Bildschirmen zeichnete sich ein Bild ab, das er kannte und bei dessen Anblick er immer wieder das Gefühl hatte, von einem eiskalten Lufthauch gestreift zu werden.
    Vor der REDHORSE lag der ungeheure Abgrund zwischen der Milchstraße und Andromeda. Die Bugschirme zeigten keine Sonnen mehr, sondern nur noch die nebligen Flecken, die das Vorhandensein fremder Galaxien andeuteten.
    Die REDHORSE setzte zur nächsten Linearetappe an.
    Nos Vigeland erwachte stöhnend und ächzend. Wachsam und schweigend beobachteten die beiden Menschen den Ertruser.
    Als Vigeland seine Armmuskulatur unter Kontrolle hatte, galt sein erster Griff dem Zellaktivator, der zweite dem Waffengurt.
    „Wir haben vorgesorgt", sagte Tekener. „Du hast die Wahl.
    Entweder benimmst du dich anständig, dann nehmen wir dich mit, und du überlebst vielleicht. Oder du machst uns Schwierigkeiten und zwingst uns, dich zurückzulassen."
    „Das könnt ihr doch nicht machen. Ich hätte nicht einmal eine Chance, in die Milchstraße zurückzukehren."
    Tekener lächelte, und Vigeland zuckte unwillkürlich zurück, denn dieses Lächeln kannte er. Minutenlang starrten die beiden ungleichen Männer sich schweigend an.
    „Hoffentlich schaffen wir es", murmelte Vigeland schließlich und gab sich damit geschlagen - wenigstens für diesen Augenblick.
     
    *
     
    Die Automatik steuerte das Raumschiff unbeirrbar durch den Leerraum. In regelmäßigen Abständen verließ die REDHORSE den Zwischenraum, die Instrumente nahmen ihre Arbeit auf, ermittelten die Position des Schiffes, verglichen sie mit den einprogrammierten Daten und führten - wenn es erforderlich war -Korrekturen aus.
    Die drei Insassen der REDHORSE hielten sich fast ausschließlich in der Kommandozentrale auf. Ronald Tekener kannte den Ertruser zu lange, um ihm vertrauen zu können. Er ging kein Risiko ein und achtete darauf, daß Vigeland niemals mit den Kontrollen alleine blieb.
    Die Stille an Bord war zermürbend, und die überall sichtbaren Zeitmesser trugen nicht dazu bei, die Stimmung zu heben.
    Niemand wußte, wie groß die Frist noch war, und jede Bewegung der Zeiger war ein Symbol der Bedrohung.
    Hinzu kam ein Phänomen, das Tekener von früheren Gelegenheiten kannte.
    Die REDHORSE schien im Raum festgefroren zu sein.
    Die zahlreichen Meßgeräte gaben darüber Auskunft, daß das Schiff unbeirrbar Tausende von Lichtjahren zurücklegte, aber die Bildschirme ließen diese Behauptung als unwahr erscheinen, denn auf ihnen änderte sich überhaupt nichts.
    Die Nebelflecken der fernen Galaxien blieben winzig, selbst Andromeda schien um keinen Millimeter näher zu rücken.
    Die eigene Milchstraße bot sich weiterhin als ein Gewimmel von Sternen dar, die nicht weiter entfernt zu sein schienen als bei der vorangegangenen Orientierungspause.
    Am zweiten Tag bemerkte Tekener, daß Vigeland sich veränderte.
    Bis dahin hatte der Ertruser jede Gelegenheit genutzt, die Anzeigegeräte zu beobachten. Jeder winzige Fortschritt war von ihm registriert worden, und er hatte immer wieder seine Überlegungen bekanntgegeben.
    „Wir haben noch zwei Tage Zeit. Das habe ich ausgerechnet, und ich weiß, daß es stimmt. Wir schaffen es."
    „Und wenn niemand ihm antwortete, weil er diese Behauptung schon zwanzigmal aufgestellt hatte: „Ihr glaubt das vielleicht nicht, aber ich kann euch versprechen, daß ich mich nicht irre. Tagelang habe ich an der Positronik gearbeitet, alle Daten habe ich verwertet, die ich überhaupt bekommen konnte. Die Laren sind schließlich nicht allmächtig.
    Sie müssen die Geräte konstruieren, die Serienfertigung in Gang setzen und die Projektoren installieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Hotrenor-Taak will auch keinen Teilerfolg. Er wird alle Stützpunkte mit den Projektoren ausrüsten und alle Raumschiffe, die dazu geeignet sind, denn sonst entstehen zu viele Lücken in diesem Netz. Ich habe den Termin genau berechnet."
    „Dann verstehe ich nicht, weshalb Sie so unruhig sind", hatte Jennifer

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