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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieses theoretische Gedankenspiel genau die Wahrheit traf?
    „Die SOL wird außerhalb der Milchstraße Station machen", fuhr Tekener fort. „Rhodan wird dieses Schiff nicht grundlos einem so hohen Risiko aussetzen. Er hat es auch gar nicht nötig. Er kann ein paar Kommandos losschicken, die ihm alle Informationen liefern."
    „Wenn der Lare diese Überlegungen auch angestellt hat, sind wir in die falsche Richtung geflohen", stellte Jennifer schaudernd fest.
    „Es ist die vernünftigste Erklärung", behauptete Tekener laut.
    „Zwischen uns und dem NEI liegt eine ungeheure Entfernung.
    Ich glaube nicht, daß wir etwas davon merken, wenn Tifflor von der Strahlung erwischt wird.
    Und wir haben dann auch eine Erklärung dafür, daß offensichtlich eine Verzögerung eingetreten ist."
    Vigeland hatte sich aufgerichtet und starrte die beiden Menschen entsetzt an. Tekener tat, als merke er es nicht.
    Jennifer wurde unruhig. Instinktiv erkannte sie, daß der Ertruser sich einem Punkt näherte, an dem alle Barrieren brachen.
    Dieser Klotz von einem Mann stand kurz vor einem Ausbruch, dessen Folgen sich nicht absehen ließen. Unauffällig tastete Jennifer nach ihrer Waffe.
    „Der Lare hat es gar nicht nötig, Tausende von Schiffen und Stützpunkten mit seinen komischen Projektoren auszurüsten", sagte Tekener gelassen. „Die Berechnungen unseres liebenswürdigen Gastes sind von Grund auf falsch.
    Der Lare hat Tifflor erledigt, und jetzt ist er damit beschäftigt, im NEI aufzuräumen. Wenn er damit fertig ist, schickt er eine Flotte von SVE-Raumern aus, die in den Grenzbereichen der Milchstraße Patrouillen fliegen. Später wird er wahrscheinlich stationäre Satelliten bauen lassen, und dann braucht er nur zu warten, bis die Falle zuschnappt."
    Er hatte Vigeland nicht aus den Augen gelassen, und als der Ertruser aufsprang, hielt Tekener die Waffe bereits in der Hand.
    Aus den Augenwinkeln sah er, daß Jennifer die Situation ebenfalls erkannt hatte.
    „Geht mir aus dem Weg!" keuchte Vigeland.
    Tekener trat einen Schritt zurück und stand damit genau zwischen dem Ertruser und dem Hauptkontrollpult. Er beobachtete Vigeland mit zusammengekniffenen Augen.
    „Wir müssen zurück!" brüllte der Ertruser wild. „Seid ihr so blöd oder tut ihr nur so? Ihr habt es doch eben selbst gesagt. Wir fliegen mitten in die Falle hinein. Wenn wir jetzt umkehren, schaffen wir es vielleicht noch, aber später haben wir keine Chance, jemals wieder in die Milchstraße zu kommen."
    „Erstens", sagte Tekener mit einer fast unheimlichen Gelassenheit, „wissen wir nicht, ob Hotrenor-Taak wirklich so vorgehen wird.
    Die Laren sitzen nicht mehr besonders fest auf ihrem Thron. Sie haben es bitter nötig, ihr Image aufzumöbeln und werden jede Gelegenheit nützen, um ihre Macht zur Schau zu stellen.
    Zweitens muß die SOL gewarnt werden. Wir fliegen weiter.
    Wenn Sie unbedingt Lust haben, meine Spekulationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen, dann nehmen Sie die Space-Jet."
    Die Augen des Ertrusers flackerten. Lauernd sah er von einem Gegner zum anderen. In seinem Gehirn überstürzten sich die Gedanken.
    Die Terraner würden ihn nicht töten. Es war zu gefährlich, mitten in der Kommandozentrale eine Schießerei zu veranstalten.
    Wenn er schnell genug war ...
    Er sprang ohne jede Vorwarnung. Jennifer sah die riesige Gestalt auf sich zufliegen. Sie schoß, und gleichzeitig fauchte Tekeners Waffe los, aber Vigeland wurde nicht getroffen. Das Mädchen wich im letzten Augenblick aus, aber Vigeland erwischte sie am linken Bein und ließ nicht mehr los.
    Blitzschnell zog er das Mädchen zu sich heran.
    „Ich breche ihr sämtliche Knochen, wenn du eine falsche Bewegung machst!" zischte er Tekener entgegen.
    Der Terraner zögerte. Vigeland lachte bösartig und schloß die linke Hand scheinbar spielerisch leicht um den linken Arm des Mädchens. Jennifer biß die Zähne zusammen, aber sie konnte es nicht verhindern, daß sich ihr Gesicht vor Schmerz zu einer Grimasse verzog. Resignierend senkte Tekener den Paralysator.
    „Und was kommt jetzt", fragte er.
    „Wir kehren um. Gib der Positronik die Befehle und wage es nicht, mich betrügen zu wollen. Ich habe das Mädchen."
    Tekener wandte sich schweigend ab.
    Nos Vigeland beobachtete ihn. Seine Augen glitzerten. Jennifer unterdrückte ein Stöhnen und spannte vorsichtig den linken Arm an. Der Ertruser reagierte sofort und verstärkte den Druck.
    Das Mädchen stieß einen unterdrückten Schrei aus und

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