Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einmal gesagt. „Sie wissen, daß wir es schaffen - na, wunderbar, dann würde ich mich an Ihrer Stelle ausruhen und abwarten."
    Vigeland hatte sie nur böse angestarrt.
    Tekener war mit dem Ertruser alleine, als er die ersten Anzeichen der Veränderung bemerkte. Jennifer hatte sich in ihre Kabine zurückgezogen, um ein paar Stunden zu schlafen. Der Aktivator lag immer noch in einem Fach, und nicht einmal Vigeland erwähnte ihn.
    Der Ertruser saß ein Stück von Tekener entfernt in einem Sessel und brütete stumm vor sich hin. Er beobachtete eine Uhr, und jedesmal, wenn die Zahlen mit einem leisen Klicken weitersprangen, zuckte er sichtbar zusammen.
    Ab und zu bewegte er die Lippen, als führte er unhörbare Gespräche mit sich selbst. Dann wieder stierte er Tekener an, mit so ausdruckslosen Augen, daß der Terraner sich an den Blick eines Zombies erinnert fühlte.
    „Du bist schuld!" sagte Vigeland eine Stunde später plötzlich.
    Tekener schwieg. Ihm war klar, daß Vigeland einem Zusammenbruch entgegensteuerte.
    „Du und Tifflor und dieser verdammte Arkonide!" fuhr Vigeland fort. „Ihr habt das NEI aufgebaut, und darum haben die Laren die Falle gebaut. Ohne euch wären sie nie auf den Gedanken gekommen."
    Auch jetzt gab Tekener keine Antwort. Es wäre Zeitverschwendung gewesen. Er kannte die Anzeichen - Vigeland war vernünftigen Argumenten im Augenblick nicht zugänglich.
    Wieder verging eine Stunde, und Jennifer kehrte zurück. Sie wirkte nicht gerade ausgeschlafen.
    „Was gibt es Neues?" fragte sie.
    „Nichts", antwortete Tekener trocken. „Wir leben immer noch."
    Sie quälte sich ein Lächeln ab und holte zwei Becher Kaffee aus dem Getränkeautomaten. Sie warf Vigeland einen fragenden Blick zu, aber der Ertruser reagierte nicht.
    „Allmählich frage ich mich, ob Tifflor sich nicht sogar geirrt hat", sagte Tekener, nachdem er einen Schluck getrunken hatte.
    „Die Laren haben Shilters Aktivator zerstört, aber was bedeutet das schon? Nach Vigelands Berechnungen müßten wir längst etwas bemerkt haben. Von vier Zellaktivatoren wissen wir nicht, wo ES sie versteckt hat, aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wurden sie längst von irgendwelchen Intelligenzen gefunden.
    Nehmen wir Tifflor dazu, dann existieren in der Milchstraße fünf Aktivatorträger. Wenn so ein Gerät explodiert, gibt es ein ganz charakteristisches Echo, das wir auffangen müßten."
    „Vielleicht sind wir schon zu weit entfernt, und der Ortungsbereich reicht nicht mehr aus", wandte Jennifer ein.
    „Das mag stimmen, aber ich glaube nicht daran. Wenigstens eine von diesen fünf Explosionen hätten wir orten müssen."
    „Vigeland kann sich geirrt haben. Die Laren haben es eben doch nicht geschafft. Aber lange wird es bestimmt nicht mehr dauern."
    „Hm. Überlegen wir doch mal, was Hotrenor-Taak erreichen will. Für ihn sind zwei Punkte wichtig. Erstens will er das NEI zerschlagen, zweitens der SOL eine Falle stellen.
    Jene vier Aktivatoren, von deren Verbleib wir nichts wissen, sind einigermaßen unwichtig. Hotrenor-Taak aber hat eine klare Zielvorstellung, und die Laren sind selten geneigt, Material und Zeit zu verschwenden."
    „Jetzt verstehe ich", nickte Jennifer. „Du nimmst an, daß der Lare sich einzig und allein auf diese beiden Ziele konzentriert.
    Die genaue Position des NEI kennt er nicht, aber er hat genug Hinweise darauf, in welchem Sektor der Milchstraße sich das Versteck der Menschheit befindet. Er braucht also gar nicht die ganze Milchstraße mit dieser Strahlung zu durchsetzen, sondern es reicht, wenn er eine Anzahl von Schiffen rund um den verdächtigen Abschnitt postiert."
    „Damit erwischt er Tifflor", nickte Tekener. „Und wenn er den Ort anpeilt, an dem die Explosion stattfand, hat er auch das NEI, wenn man von einigen Schwierigkeiten absieht. Aber was ist mit der SOL?"
    „Er wird sich fragen, wo sie zuerst auftaucht - wenn sie überhaupt jemals zurückkehren sollte."
    „Sie wird zurückkehren. Aber sie wird nicht blind in die Milchstraße hineinfliegen, um vielleicht vor der Nase des Feindes aufzutauchen."
    „Daran habe ich noch nicht gedacht", gab Jennifer zu, und sie war plötzlich sehr blaß. Tekener bemerkte es. Er blinzelte kurz und nickte zu Vigeland hinüber, aber das Mädchen war dadurch nicht beruhigt.
    Sie hatte längst bemerkt, daß mit dem Ertruser etwas nicht stimmte, und sie ahnte, daß Tekener ein geheimes Spiel betrieb.
    Trotzdem war die Logik dieser Überlegungen erschreckend - was, wenn

Weitere Kostenlose Bücher