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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Spiegelwelt gekommen waren.
    LUZIFER.
    ***
    Bündnisse und Intrigen
    »Du bist undankbar, Zamorra.«
    Gelangweilt betrachtete der Professor die geflügelte Gestalt. »Ich kann mich nicht erinnern, dir zu Dank verpflichtet zu sein. Auch wenn du aus einer anderen Dimension entstammst, sind wir Feinde.«
    »Du schuldest mir mehr Dank, als du dir vorstellen kannst, Zamorra.« Der zornige Ausdruck in Lucifuge Rofocales Fratze war Belustigung gewichen. »Oder hast du bereits vergessen, dass ich es war, der euch aus der Arena deines Doppelgängers befreit hat? Ohne mich wäre kein einziger von euch mehr am Leben.«
    Da war natürlich etwas dran, und Zamorra hatte es keineswegs vergessen. Er und die anderen Mitglieder der dritten Tafelrunde hatten den Tod bereits vor Augen gehabt, als Lucifuge Rofocale dem Treiben ein Ende bereitet hatte.
    »Du hast uns nicht um unseretwegen gerettet, sondern weil du eurem Zamorra eins aus wischen wolltest«, hielt Nicole dem Gehörnten entgegen. »Dein einziger Antrieb war, dass du ihm seinen Sieg nicht gegönnt hast. Wir schulden dir gar nichts.«
    »Du bist wirklich süß in deinem Zorn. Es scheint etwas dran zu sein an der Tatsache, dass Wut und Hass die Schönheit einer Frau vergrößern. In manchen Momenten habe ich das sogar an Stygia bewundert - LUZIFER sei ihrer Seele gnädig.«
    »Dafür bist du umso abscheulicher. Komm mir bloß nicht zu nahe.«
    Lucifuge Rofocale versuchte sie mit Blicken zu durchdringen, aber Nicole ließ sich von ihm nicht einschüchtern. Auch wenn das rote Glühen in seinen Augen besagte, dass er mit Vorsicht zu genießen war.
    »Du irrst dich. Ich tue nichts aus persönlichen Motiven. Zamorra war als Fürst der Finsternis ungeeignet, deshalb habe ich ihn aus seinem Amt entfernt. Mein Trachten ist auf eine starke Schwarze Familie ausgerichtet.«
    »Das ändert nichts daran, dass unser Überleben lediglich ein Nebenprodukt war.«
    »Ich behaupte nichts anderes, doch es ist auch Fakt, ob dir das nun gefällt oder nicht. Eure Lebensflammen brennen noch dank Lucifuge Rofocale, und dafür schuldet ihr mir etwas.«
    Nicole wollte wütend aufbegehren und ihn auffordern, auf der Stelle zu verschwinden, aber Zamorra hielt sie zurück. Auch ihm gefielen die Tatsachen nicht, doch er konnte sich Lucifuge Rofocales Argumentation nicht verschließen.
    »Was erwartest du von uns?«
    »Ihr sollt mich begleiten und mir helfen, dafür zu sorgen, dass die Eindringlinge verschwinden. Sie gehören ebenso wenig in unsere Welt, wie ihr es tatet.«
    »Welche Pläne verfolgen Stygia und Calderone?«
    »Ich kann es euch nicht sagen.« Im Licht der hoch stehenden Sonne schimmerte die Lederhaut des Ministerpräsidenten der Spiegelwelt-Hölle beinahe wie Samt. In knappen Worten berichtete er von der Szene, die er von den Schwefelfällen des Tafelbergs aus beobachtet hatte.
    »Doch allein die Tatsache, dass sie sich mit unserem Merlin verbündet haben, gefällt mir nicht. Vielleicht führen sie ja auch etwas gegen eure Welt im Schilde. Dann bleibt euch ohnehin keine andere Wahl, euch mir anzuschließen, wenn ihr das Schlimmste verhindern wollt.«
    Dummerweise konnte Zamorra dieses Argument nicht von der Hand weisen. Irgendetwas ging da vor sich, dessen mögliche Konsequenzen sich nicht absehen ließen. Ausgerechnet Stygia und Rico Calderone! Das passte nicht zusammen, denn seinen Informationen zufolge waren LUZIFERS nächste Untergebene sich alles andere als grün. Es schien kaum vorstellbar, dass ausgerechnet diese beiden zusammenarbeiteten .
    »Was springt denn für uns dabei heraus?«, erkundigte sich Nicole keck. »Einmal sind wir eurer Hölle glücklich entkommen, und nun verlangst du von uns, dass wir freiwillig dorthin zurückkehren. Da muss schon was für uns drin sein.«
    Zamorra grinste vergnügt. So ganz unrecht hatte Seine Partnerin nicht.
    »Nun hör sich das einer an«, polterte Lucifuge Rofocale. »Wir ziehen an einem Strang, wenn wir diese Gefahr ausschalten. Reicht das etwa nicht? Ich bin doch nicht zum Schachern hergekommen.«
    »Ich schließe mich-Nicoles Forderung an.«
    »Du auch, Zamorra? Nun gut, dann sei es. Aber ich kann euch nur eins bieten. Nämlich dass das größte Geheimnis der Hölle gewahrt bleibt.«
    »Was ist das denn für ein Unsinn?« Nicole massierte sich mit einer Hand ihren flachen Bauch, weil die wiegenden Ähren sie kitzelten.
    »Sag uns zunächst mal, worum es sich bei diesem Geheimnis handelt«, forderte Zamorra. »Dann denken wir drüber

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