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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau die Einrichtung dieses seltsamen Bauwerks.
    Es war eine Art zeremonieller Empfangshalle. Der Boden bestand aus zerschmolzenem Sand in mehreren Farben.
    Schlieren, Schleier und Spiralteile bildeten ein farbiges, schwungvolles Muster.
    Gucky winkte hinter einer merkwürdigen Konstruktion hervor, die wie ein zerfressener choolkischer Finger aussah und sich schräg und mehrmals geknickt zur selbstleuchtenden Decke richtete. Ras gab den flüchtigen Gruß zurück. Vor der Öffnung der Eingangstür hörte er die knarrenden Stimmen von mindestens drei Choolks.
    „Hierher, Ras. Das ist ein Empfangsgebäude."
    „Wofür?"
    Boden, Decke und Wände bildeten eine Fläche. Sie wirkten wie ein Gespinst, wie erhärteter Schaum mit vielen, jedoch unregelmäßigen Löchern und Blasen, und zwischen den Aussparungen erhoben sich wie Teile von Blüten stengelartige Fortsätze, deren kopfförmige Enden alle ins Zentrum der Halle deuteten.
    Diese verschieden langen Auswüchse bewegten sich langsam und rhythmisch, als ob ein leichter Wind über sie hinweggehen würde. Mit drei schnellen Schritten war Ras hinter der unregelmäßigen Säule und sah Gucky, der jetzt in einem Hohlraum saß und den eintretenden Choolks entgegenblickte.
    „Ras!" flüsterte er aufgeregt. „Dieses Gebäude ist eine Art Aufnahmestation. Ich war schon dort hinten. Da liegen die Choolks und legen Eier!"
    Ras mußte lächeln und spähte durch ein ovales Loch in der Struktur der Säule. Mit schweren Schritten kamen die drei Planetarier näher. Sie schienen nichts und niemanden zu bemerken und bewegten sich so, wie sich Ras vorstellte, daß sich Choolks in Trance bewegten.
    Die unteren Teile ihres Pfahlkörpers waren geschwollen und dick. Wie groß war eines der Eier eigentlich?
    „Warte!" sagte er. „Ich habe viele interessante Dinge erfahren.
    Ich sprach mit einem, der in ein paar Tagen stirbt."
    „Wie alt war er?"
    „Keine Ahnung."
    Drei eingeschlechtliche Choolks, in deren Körpern Eier herangereift waren. Hier galten andere naturwissenschaftliche Gesetze.
    Die Eier schienen von den Kristallen befruchtet zu werden. Das alles war so unsagbar fremd.
    Sie gingen schweren Schrittes an den beiden Solanern vorbei.
    Ihre zweimal acht gespreizten Zehen machten platschende Geräusche auf dem glasierten Sandboden.
    Die Kugeln und Fortsätze schienen, sobald die drei Wesen die Halle betreten hatten, in eine ungesteuerte Erregung verfallen zu sein. Sie bewegten sich ungleichmäßig. Sie verfolgten die Choolks, dehnten sich, schwangen und pendelten hin und her und versuchten, sie zu erreichen.
    So wirkte es jedenfalls auf Ras und Gucky. Dann waren die drei Wesen an der Säule vorbei und gingen nacheinander durch einen schmalen, hohen Eingang hindurch, dessen Ränder sich wie ein lebender, roter Muskel dehnten und zusammenzogen.
    „Hinterher. Ich habe es schon ausprobiert. Die Instrumente oder was immer das sein soll, sie bemerken nichts anderes als die schwangeren Choolks!" sagte der Mausbiber, schwang sich von seinem Platz und rannte auf den Ausgang zu. Etwas bedächtiger, die Hand am Kolben der Waffe, folgte Ras Tschubai.
    „Ich weiß, daß ein Choolk vier bis fünf Eier ablegen kann. Ich weiß es von dem Wesen, das bei uns im Schiff war", flüsterte Ras.
    „Das alles ist sehr merkwürdig. Jedenfalls haben sie dabei keinen sonderlich großen Spaß", erklärte der Ilt.
    Ein merkwürdiges Gefühl der Nervenanspannung ergriff Ras, als er zwischen den lebenden Seitenwänden des Ausganges den drei Choolks folgte. Die Wände berührten ihn fast. Sie wirkten heiß und schleimig wie die Freßöffnung eines Meerestieres. Sie zogen sich zuckend zurück als sie Tschubais leichten Schutzanzug berührten. Dann waren sie hindurch und befanden sich in einem breiten und niedrigen Raum, der in ein bronzefarbenes Dämmerlicht getaucht war.
    Gucky kicherte, auch ihm war das, was er sah, nicht ganz geheuer.
    Er klammerte sich an Tschubais Hand und ging langsam geradeaus.
    Die Halle war von einem schwülen Geruch erfüllt. Hohe Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit trieben den beiden Raumfahrern den Schweiß aus den Poren. Die drei Choolks waren noch immer vor ihnen. Etwa hundert Schritte betrug der Abstand.
    „Es ist unglaublich!" staunte Ras und blieb stehen.
    Rechts und links des Mittelgangs befanden sich Lagerstätten, die an Särge erinnerten. Vier hohe, offensichtlich gepolsterte Wände umgaben einen Choolk, der sich langsam und schläfrig bewegte. Eine dieser Lagerstätten

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