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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprang...
    ... und landete in warmem Sand. Durch die dünnen Sohlen seiner Stiefel spürte er harte Strukturen von Gräsern. Er blinzelte verwirrt, atmete tief ein und aus und befestigte dann die Maske des Luftgeräts vor Mund und Nase.
    Es war inzwischen tiefer Abend geworden.
    Ras Tschubai blickte direkt in die untergehende Sonne, der riesige Schatten der SOL bedeckte fast den gesamten Raumhafenbezirk. In geringer Entfernung wuchsen die beiden Nadeln des roten Wohnturms in den graublauen Himmel hinauf.
    Dort hatte soeben die denkwürdige Unterhaltung stattgefunden.
    Was hatte Gucky entdeckt?
    Wenn es richtig war, daß sich die Choolks zu einem Angriff auf die SOL sammelten, dann würden die beiden Teleporter einigermaßen unbelästigt handeln können. Jetzt aber versuchte Ras festzustellen, wo er sich tatsächlich befand, das Gebiet kannte er flüchtig von einigen Spezialaufnahmen der Nachrichtenabteilung.
    Er stand auf einer grasbewachsenen Düne.
    Sie war die letzte in einer schier endlosen Reihe von kleineren und größeren Dünen, die unregelmäßig über eine fast völlig ebene Fläche aus Sand und dürrem Gras verteilt waren. Lange, dreieckige Schatten bildeten zusammen mit dem Gegensatz der rötlichgelb beschienenen Vorderseiten ein Bild, das nicht anders als surrealistisch zu nennen war.
    Etwa zweihundert Meter vor Ras Tschubai wuchsen Bäume, Gebäude und undeutbare Dinge, die aus Fels zu bestehen schienen, aus dem Boden. Im letzten Sonnenlicht sah er funkelnde Wasserflächen. Das Ganze wirkte wie eine phantastische Oase.
    Die Bäume waren überraschend hoch, hatten glatte Stämme, die wie glasiert wirkten, und ganz weit oben saßen kugelige Büschel von Ästen und Blättern. Weiße Schlangen wanden sich in verblüffender Schnelligkeit die Stämme aufwärts und abwärts, verschwanden zwischen den Astgabelungen oder im Gras über dem Sand, das langsam seine Farbe zu verändern begann.
    Langsam faßte Ras Tschubai an seinen Minikom und drückte den Ruf Schalter.
    „Gucky! Ich bin hier, außerhalb der Oase."
    Inzwischen befanden sich nur noch rund ein Dutzend der kugelförmigen, mit dem merkwürdigen Saturnring verzierten Raumschiffe der Leibwächter auf dem Raumhafen.
    Niemand aus der SOL kannte die Waffen dieser kleinen Raumschiffe. Es war denkbar, daß tausend von ihnen der SOL zumindest tiefe Wunden schlagen konnten.
    „In welcher Richtung, Ras?" fragte der Mausbiber. „Ich bin in dem eiförmigen Gebäude, das von etwa zwei Dutzend Bäumen in verschiedenen Größen umzingelt ist."
    Ras fand das bezeichnete Bauwerk. Es ähnelte dem Ei eines terranischen Zuchthuhns. Nur war es etwa fünfzig Meter hoch und von silberglänzender Farbe.
    „Ziel erkannt. Ich komme. Ich verzichte darauf, zu telepprtieren", erklärte Ras.
    „Es ist auch besser so. Ich warte."
    „In Ordnung."
    Die etwa fünf Minuten, in denen Tschubai aus dem eigenen Luftvorrat geatmet hatte, waren in der Lage, seine Kopfschmerzen ein wenig zu vertreiben. Er ließ die Maske auf seinem Gesicht. Langsam ging er den Dünenhang hinunter, hinterließ tiefe Spuren und rutschte hin und wieder auf dem warmen Sand aus. Dann betrat er das silbern leuchtende Gras und ging auf das Gebäude zu.
    Es wirkte noch immer wie ein Ei, das, waagrecht liegend, zu zwei Dritteln aus dem Sand hervorsah. Am stumpfen Ende befand sich eine schwungvolle Treppe, darüber sah er einen gläsernen Eingang, durch den das Licht der Innenbeleuchtung schimmerte.
    Mit Sicherheit war auch Gucky im Augenblick nicht in der Lage, mehr zu tun, als schlecht gezielt zu teleportieren.
    Für andere Versuche fiel er ebenso aus wie ein Großteil der anderen Mutanten, die sich jetzt allerdings in der relativ abschirmenden Zone des Schiffes befanden. Auf seinem Weg zum Eingang lief Ras um fast zwei Drittel des Bauwerks herum, sah andere Bauten mit massiven Mauern und flachen Dächern, auf denen vorhin das Wasser aufgeschimmert hatte.
    Er betrat die unterste Stufe der Treppe, drehte sich um und erkannte jenseits des Schattenbereichs zwei Choolks, die langsam auf ihn zukamen.
    „Ich glaube, sie werden verwirrter sein als ich", murmelte er und ging schnell die Stufen hoch. Vor ihm zog sich eine riesige durchsichtige Platte in die Höhe. Er ging ins Innere des silbernen Eies hinein und blieb nach zwanzig Metern stehen.
    „Gucky?" fragte er laut. Seine Stimme bildete in dem Raum ein schwaches Echo.
    „Hier hinten!" rief schrill der Mausbiber.
    Während er seitlich auswich, betrachtete Tschubai

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