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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab. Ausweichend hatte der Translator den Alternativausdruck benutzt.
    „Aber du hast - ihr habt - Eier abgelegt?" fragte Ras überrascht.
    „Ich habe fünf Eier abgelegt. Wir sind eingeschlechtlich. Die Eier reifen, wenn es an der Zeit ist, in uns. Wieviel Geschlechter gibt es bei euch?"
    „Zwei. Nur gemeinsam sind sie in der Lage, neues Leben zu schaffen", erklärte Ras.
    „Das erklärt auch den aggressiven Eindruck, den ihr auf andere Wesen macht", meinte der Choolk.
    Ras wünschte, Gucky wäre bei ihm und würde erfolgreich in die Gedanken dieses Wesens eindringen können.
    Aber der Mausbiber hatte schon nach dem ersten Sprung deutlich gefühlt, daß seine Psi-Fähigkeiten weitestgehend eingeschränkt waren. Die Kristalle und ihre Ausstrahlungen waren dafür verantwortlich.
    „Wir sind friedlicher, als es den Anschein hat. Wer trifft die Einteilung in die Kasten? Die Kristalle strahlen bei einem Angehörigen der Kaste siebzehn stärker als bei einem Choolk der Kaste eins!"
    „Die Einteilung wird im reifenden Ei getroffen. Bevor die Schale bricht, werden die Kristalle herbeigeschafft und wirken auf den jungen Choolk ein. Dieselben Kristalle werden dem geschlüpften Choolk eingesetzt."
    Duun deutete auf seinen eigenen Kristall. Ras begann zu ahnen, daß diese Unterhaltung eigentlich unstatthaft war.
    Aber es hing wohl mit dem bevorstehenden Eingehen ins Muutklur zusammen, daß Duun so freimütig Informationen weitergab. „Die Duuhrt legt also fest, wer von euch Siebzehn und wer Eins oder Zwei wird?"
    „So ist es."
    „Was geschieht mit den Eiern?"
    „Das kann ich dir nicht sagen, Fremder."
    „Und dein Volk vermehrt sich offensichtlich langsam, denn sonst müßte der Planet besser besiedelt sein."
    „Für jeden, der ins Muutklur eingeht, entsteht eine neuer Choolk. Wir warten gerade jetzt auf das Erscheinen eines Choolks, der unter dem Einfluß des schwarzen Kristalls stand und ihn auch tragen wird."
    Ras wußte jetzt, daß die Besatzung der SOL abermals auf ein kosmisches Geheimnis gestoßen war. Die genannte Zahl lebender Choolks wurde durch Kontrolle der Kaiserin konstant gehalten - eine Form von Geburtenkontrolle existierte also.
    Das Volk vermehrte sich nicht, Geburts- und Sterberaten blieben gleich. Ras stand auf und sagte leise: „Die Eier verlassen eure Körper.
    Dann werden sie bestrahlt und klassifiziert. Und was geschieht, wenn es mehr neue Eier als aufgelöste alte Choolks gibt?"
    Die Antwort überzeugte ihn von seiner Vermutung.
    „Dann werden die Eier wieder dem Ganzen zugeführt. Der junge Choolk bleibt ungeboren." Ras nickte und meinte: „Ich glaube, die Duuhrt verlangt sehr viel, gibt aber nichts. Wenn wir nicht starten, dann erweisen wir euch einen Dienst."
    Im selben Augenblick ertönte in seinem Raumanzug ein Signal.
    Ras winkelte den Arm an und schaltete den Minikom ein. „Du weißt, Ras, wo ich bin?" Es war Guckys Stimme. „Natürlich!"
    „Ich habe interessante Neuigkeiten. Kommst du?"
    „Sofort."
    Ras schaltete ab. Dann fragte er den Choolk: „Ich bin sicher, daß wir uns weiterhin gut unterhalten werden.
    Ich glaube sogar, daß wir beide Freundschaft schließen können. Darf ich wiederkommen, mit einem Freund, der mich eben gerufen hat?" Ruhig entgegnete Duun dreizehn: „Ich bin nicht mehr lange hier. Ich habe nichts zu entscheiden. Ich kann auch Empfehlungen geben, aber ob sie befolgt werden, entscheidet die Duuhrt.
    Ich erwarte einen Kurier."
    Er schwieg einige Sekunden lang und schloß: „Es ist mir nicht gestattet, mit anderen Wesen über Dinge zu sprechen, die nur die Duuhrt und ihre zehn Millionen Leibwächter betreffen. Geh bitte, Fremder."
    „Ich gehe."
    Ras hob grüßend die Hand, versuchte, sich auf sein neues Ziel zu konzentrieren und teleportierte. Voller Verblüffung starrte Duun auf den leer gewordenen Platz und hörte das Geräusch der in das entstandene Vakuum einströmenden Luft.
    Der Besuch des schwarzhäutigen Fremden hatte ihn nicht nur verwirrt, sondern etwas bewirkt, was ebenfalls für ihn neu und nachdenkenswert war.
    Seine Zweifel waren geweckt worden ...
     
    *
     
    Schon vor dem Augenblick der Teleportation hatte Ras Tschubai gespürt, wie die Trägerwellen des nahen Kristalls und das unsichtbare Netz der vielen anderen, entfernteren Kristalle ihn mit gesteigerter Unruhe erfüllten, seinen Kopf mit stechenden Schmerzen folterten und seine Fähigkeit zur Teleportation abbauten. So wurde sein Versuch zu einem kalkulierten Risiko.
    Ras

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