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0797 - Planet der Leibwächter

Titel: 0797 - Planet der Leibwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es war die Ruhe vor dem tosenden Sturm. Selbst die Natur schien den Atem anzuhalten. Obwohl die wandernden Dünen mit ihren singenden Sandkörnern und die schlauchförmigen Wanderwinde voller Sand unabhängig von uns, den Kristallen und der Duuhrt waren, bewegten sie sich nicht.
    Die Stille war absolut.
    „Geht!" sagte ich keuchend. Die Vorboten ausbrechender Euphorie begannen in allen meinen Extremitäten zu kribbeln und zu zucken.
    „Aber...", begann Ras. Auch Gucky hatte sich in verblüffend kurzer Zeit erholt.
    „GEHT!" schrie ich.
    Ich sah mit schwindendem Bewußtsein, wie Gucky ein Funkgerät am Handgelenk seines Raumanzugs betätigte und etwas sprach.
    Dann verschwanden sie beide. Als ich den Doppelknall hörte, wußte ich, daß ich niemals wieder ein solches Erlebnis haben würde. Ras Tschubai und Gucky waren verschwunden. Tiefste Depression befiel mich wie eine lähmende Injektion.
    Ich blieb allein zurück. Eine unsichtbare Eiszeit breitete sich über Alwuurk aus. Ich war froh, daß ich sterben mußte.
    Ich wußte, daß das ausbrechende Chaos, das den Planeten entweder untergehen lassen oder zu neuer Blüte führen konnte, zuviel für mich und meine schwindenden Kräfte sein würde.
    Ich wankte hinüber zum Kraftfeld, schaltete es ab und führte den Kristall wieder in die Vertiefung meines Körpers ein.
    Meine letzten Stunden brachen an.
    Ich ging langsam hinaus aus meiner Stillekammer, erreichte über die Felsen die senkrechte Treppe und versuchte, die Oberfläche des Berges zu erreichen.
    Zwischen mir und der Ewigkeit stand nur das Muutklur.
     
    8.
     
    Der erste Sprung brachte sie hinunter zu den beiden Raumschiffen, die sich in eine Düne gebohrt hatten.
    „Was ist das, Ras? Eine Stille, die so tief ist wie niemals nach unserer Landung?"
    Langsam gingen sie auf die geöffneten Schleusen des einen Raumschiffs zu. Sinnlos drehte sich der Energiering hoch über ihnen.
    „Keine Ahnung", erklärte Tschubai. „Ich weiß nur von meinem ersten Gespräch mit Duun, daß sich alle Choolks auf ein Jahrhundertereignis vorbereiten."
    „Auf welches?"
    „Ich weiß es nicht. Er war loyal, was die Duuhrt und sein Volk betraf. Duun ist ein bemerkenswerter Choolk. Ganz anders als alle anderen seines Volkes. Aber es ist wirklich eine betäubende Ruhe überall."
    Sie blieben stehen und sahen sich vorsichtig um. Sie waren angespannt und bereit, diesmal mit einer präzisen Teleportation die SOL zu erreichen.
    Ein Choolk verließ taumelnd und stolpernd sein Raumschiff.
    Sein Kristall war auffallend blind. Er wirkte wie ein Glühelement mit verminderter Leistung.
    „Chaos!" schrie er undeutlich. „Not und Terror! Das Ei des schwarzen Kriegskristalls ist aufgebrochen.
    Andere Zeiten für Alwuurk! Ein neuer Herrscher ist auf uns gekommen!"
    Verständnislos sahen sich Ras und Gucky an. Sie verstanden nichts. Der Kristall zeigte nicht die geringsten Auswirkungen auf ihr Nervensystem. Es gab keinen einzigen Vogel in der Luft.
    Der Morgen war kühl, es herrschte die Stimmung während einer Sonnenfinsternis auf einem bekannten Planeten.
    Ein anderer Choolk rannte an ihnen vorbei und schrie: „Pyttcor! Ich bin Pyttcor siebzehn. Das Ei ist zerbrochen!
    Der Choolk mit dem schwarzen Kristall hat die Schale seines Eies aufgebrochen!
    Wir haben einen neuen Herrscher. Er wird uns zu erstaunlichen Taten führen."
    Er irrte zwischen den Landeelementen herum, sah immer wieder in die Richtung des riesigen, steil aufsteigenden Tafelbergs und lief durch den Sand davon. Sein Ziel war undeutlich, vermutlich das Tal des Lebens. Von Duun wußte Ras Tschubai, daß Pyttcor siebzehn der Herrscher des Planeten war, solange die Duuhrt seine Entscheidungen nicht widerrief.
    „Seine Herrschaft ist vorbei. Jetzt herrscht ein anderer Choolk", sagte der Mausbiber. „Gibt es noch einen Grund, Ras, der uns davon abhält, durch die Strukturlücke zu springen?"
    Ras überlegte schweigend.
    In den knapp zwei Alwuurktagen, die sie außerhalb der schützenden Doppelschirme der SOL verbracht hatten, war viel geschehen.
    Eine Menge von Informationen brachten sie mit, dazu die persönlichen Eindrücke, die unersetzlich, wenn auch wissenschaftlich nicht hundertprozentig exakt waren.
    Er sah, wie aus den notgelandeten Raumschiffen die choolkischen Besatzungen herausrannten und wie betrunken umhertorkelten.
    „Sie haben jede Aktivität verloren!" flüsterte Ras betroffen. „Was geht hier vor, Gucky?"
    „Ich versuche, in ihre Gedanken einzudringen. Aber

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