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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klingeln an der Haustür unter…
    ***
    Ich hatte Glück gehabt, denn die Haustür war nicht verschlossen gewesen. Aus irgendeinem Grund stand sie offen, wahrscheinlich war sie defekt, was mir entgegenkam.
    Ich hatte schon draußen nachgeschaut, wo die Familie Cavendish wohnte. In die letzte Etage musste ich, hatte keine Lust zu laufen und ging auf den Lift zu, dessen schwarze Außenverkleidung sich kontrastreich vom Weiß der Treppenhaussteine abhob.
    Ich hätte nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können, ob es richtig war, was ich tat. Aber ich musste was unternehmen, mein Gefühl sagte mir einfach, dass diese böse Erscheinung es wissen wollte. Nachholen, was ihr zuvor bei Dinah Cavendish nicht gelungen war. Der Familie die Tochter nehmen oder alle drei töten.
    Das Flurlicht brannte auch noch, als der Lift hielt. Die Tür schob sich automatisch zur Seite, ich konnte die kleine Kabine betreten, schaute gegen die blanken Wände und sah zu, wie sich die »Zelle« allmählich schloss.
    Ich drückte den Knopf zur letzten Etage. Ruhig und ohne zu rucken, fuhr die Kabine an. Mit jedem Stockwerk, das wir passierten, wuchs meine Spannung.
    Es gab im Prinzip keinen Grund dafür, es musste einfach an meinem Gefühl liegen, das ich nicht unterdrücken konnte, auch wenn ich mich bemühte.
    Die dritte Etage, die vierte…
    Der Lift stoppte.
    Alles waren normale Vorgänge, die ich unzählige Male erlebt hatte. Hier kamen sie mir überdeutlich vor, und sie schienen wie scharfe Bilder über meine Netzhaut zu fließen. Ich sah mich als Teil eines Ganzen, das so harmlos und normal aussah, einen Moment später aber bereits explodieren konnte.
    Ich hatte keine direkte Furcht um mich, aber ich spürte, dass etwas in der Luft lag. Mit einem relativ vorsichtig gesetzten Schritt verließ ich den Lift und schaltete das Flurlicht ein.
    Hier oben wohnte nur eine Familie, die Cavendishs eben. Ihre Wohnungstür war nicht zu übersehen. Ich musste nur wenige Schritte nach rechts gehen, wo auch der Flur endete.
    Neben der Tür entdeckte ich die Klingel, zögerte einen Augenblick länger und schellte, aber ich hörte nicht das Geräusch der Klingel, sondern ein anderes.
    Einen furchtbaren Schrei der Angst!
    ***
    Was in den folgenden Augenblicken geschah, kann ich nur langsam erzählen, doch es lief alles blitzschnell ab. Ich ging einige Schritte zurück, nahm einen entsprechenden Anlauf und trat zu.
    Es krachte. Ich hörte das Splittern. Durch mein rechtes Bein zuckte der Schmerz, aber noch war die Tür nicht offen.
    Der nächste Versuch.
    Die Zeit lief mir weg. Dieses Wissen verdoppelte möglicherweise meine Kräfte. Beim zweiten Anlauf wuchtete ich mein gesamtes Körpergewicht gegen die Tür. Und zwar an ihrer linken Seite, wo sich auch das Schloss befand. Der Krach war diesmal anders. Splitternder, reißender. Ich spürte auch den Widerstand, der plötzlich verschwand, als ich mich noch mitten in der Bewegung befand.
    Die Tür gab zum Glück nach. Sie fiel in die Wohnung hinein, und ich mit ihr.
    Die Umgebung tanzte wie ein verrückt gewordener Film vor meinen Augen. Ich wusste nicht, wo oben, unten, rechts oder links war.
    Alles ging in einem wahren Wirbel unter. Als ich gegen eine Wand krachte, hatte ich das Gefühl, das Licht an der Decke in einem rasenden Tanz zu erleben.
    Der Schrei war verstummt. Ich wusste trotzdem, woher er gekommen war. Rechts von mir stand eine Tür offen. Ich sah Don Cavendish mit blutendem Gesicht am Boden liegen. Seine Prothese war ausgestreckt, das gesunde Bein hatte er angewinkelt.
    Auch das Kind sah ich. Wie verloren stand Dinah auf der Schwelle zu einem anderen Zimmer und hielt die Fragmente eines Teddybären wie einen Rettungsanker fest.
    Ich stürmte in das Wohnzimmer. Dicht hinter der Schwelle erwischte mich die böse unnatürliche Kälte. Sie fuhr gegen mein Gesicht, sie war wie ein Strom aus Eis, ich wirbelte herum – und sah das Furchtbare.
    Der Hausmeister hatte sich Anne Cavendish geholt. Als ein mächtiges Gebilde hockte er über ihr. Er würgte sie. Sie wehrte sich nicht mehr, die Kräfte hatten sie verlassen. Ihr Gesicht war blaurot angelaufen, die Zunge hing zwischen den Lippen hervor, und ich warf mich mit einem Sprung gegen die Gestalt.
    Ich fiel in sie hinein und hindurch. Die Kälte blieb, ich spürte keinen Widerstand, sah für einen Moment das böse grausame Gesicht über mir schweben und hielt mein Kreuz in der Hand.
    Plötzlich verschwand die Kälte. Über mir hörte ich noch

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