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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein sausendes Geräusch, als wäre Luft in einen Trichter hineingefahren. Etwas wirbelte an der Decke, drehte sich dort zusammen und stieß durch das Material hindurch, als wäre es nicht vorhanden.
    Dann war der tödliche Spuk verschwunden.
    Ich hörte verschiedene Laute, konnte sie aber nicht zuordnen, denn ich musste mich um die Frau kümmern. Mrs. Cavendish lag auf dem Rücken. Sie sah aus, als wäre alles Leben aus ihrem Körper entwichen.
    Mich durchzuckte ein heißer Schreck. Fürchterliche Angst um die Frau erfasste mich.
    Das Mädchen weinte. Don sprach mich ebenfalls mit sehr veränderter Stimme an, das alles nahm ich nur am Rande wahr.
    Lebte Anne, oder lebte sie nicht?
    Ich fühlte nach ihrer Halsschlagader. Das Zucken war da! Himmel, der Geist hatte es nicht geschafft. Ich war noch zur rechten Zeit gekommen, und plötzlich musste ich einfach lachen, obwohl die Situation danach nicht war.
    Bei mir löste sich die Spannung, und ich dachte daran, dass ich beinahe wie ein Filmheld nach einem Drehbuch reagiert hatte. Nur war dieses Drehbuch durch das Leben selbst geschrieben worden.
    Das gütige Schicksal hatte die Hand ausgestreckt gehabt.
    Als Dinah näher kam, bat ich sie, der Mutter etwas zu trinken zu holen. »Am besten Wasser.«
    Die Kleine ging.
    Hinter mir hörte ich ein schleifendes Geräusch. Ich drehte den Kopf. Don hatte sich aufgerappelt. Er hinkte näher und starrte mich an. Ich sah die Tränen in den Augen, aber auch die Verzweiflung und die Erleichterung auf seinem Gesicht.
    »Sie lebt, Don…«
    Er weinte wieder, lehnte sich an die Wand, strich durch sein Gesicht. Ich nahm das Glas entgegen, das mir Dinah reichte. »Was ist denn mit meiner Mummy?«
    »Es geht ihr gleich besser«, sagte ich.
    »Die Tür ist kaputt.«
    Ich musste lachen. »Ja, Kleines. Manchmal kommt der Besuch eben auf eine andere Art und Weise zu euch.«
    »Aber du bist nicht der Geist. Du bist echt.«
    »Worauf du dich verlassen kannst!«
    Tochter und Vater schauten zu, wie Anne allmählich aus der Starre hervor und zurück ins Leben trat. Sie hielt die Augen offen, doch sie erkannte ihre Umwelt nicht. Statt meiner hätte ihr auch ein Monster das Glas reichen können, sie trank es automatisch, als ich es ihr an die Lippen setzte und den Oberkörper angehoben hatte. Nur schaffte sie es kaum, die Flüssigkeit zu schlucken. Durch den verdammten Würgegriff musste der Hals zu stark angeschwollen sein.
    »Sie hat mir nicht geglaubt«, flüsterte Don. »Verdammt noch mal, sie hat mir nicht geglaubt. Das ist alles ein Irrsinn…« Er schüttelte den Kopf.
    Dinah tat und sagte nichts. Sie schaute mir zu, wie ich mich um ihre Mutter kümmerte. Ihr Hals sah rot und geschwollen aus. Aus dem Gesicht verschwand die bläuliche Färbung. Wenn sie atmete, holte sie keuchend und hastig Luft, als spürte sie noch immer die Finger an ihrem Hals. Dabei flüsterte sie abgehackt, röchelte auch, schlug plötzlich um sich, und ich musste das Glas in Sicherheit bringen, bevor sie es mir aus der Hand prellte.
    Schließlich war sie so weit, dass sie mit meiner Hilfe aufstehen konnte. Ich führte sie zu einem Sessel und drückte sie dort nieder.
    Ihr Mann kehrte aus dem Flur zurück.
    »Wir werden eine neue Tür einsetzen müssen«, sagte er. Ich hatte den Eindruck, dass er nur sprach, um überhaupt etwas zu sagen.
    Mit den Gedanken war er ganz woanders.
    »Das werden Sie später machen.«, Er legte einen Arm um seine Tochter. »Dürfen wir Ihnen danken, John?«
    Ich winkte ab. »Vergessen Sie es.«
    »Aber Sie sind gekommen. Warum?«
    Ich stand neben einem Sessel, eine Hand auf die Lehne gelegt. »Sagen wir so, Don, es war einfach das Gefühl. Ihre Erzählungen haben mich schon beunruhigt.«
    »Sie haben mir einfach so geglaubt?«
    »Ja, das tat ich.«
    »Selbst Anne hielt mich für verrückt.«
    Ich hob die Schultern und nahm die Frau in Schutz. »Das können Sie ihr nicht einmal verübeln, Don. Jeder normale Mensch, der plötzlich mit Dingen konfrontiert wird, die nicht zu erklären sind und eigentlich ins Reich der Phantasie gehören, reagiert so. Das wird sich auch nicht ändern. Ich erlebe das fast jeden Tag. Ihre Frau, Don, hat völlig normal und auch für sie logisch gehandelt.«
    Er nickte. »So wie Sie das sagen, ist das schon okay, John, aber ich habe mich aufgeregt, als sie mir nicht glauben wollte. Dabei war diese Bestie zuerst bei Dinah. Sie hat ihren Teddy zerfetzt, auch das hat meine Frau nicht überzeugen können.«
    Ich wollte etwas

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