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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begreifen zu können.
    Hinter ihr standen die Eltern. Anne mehr geschockt als ihr Mann, denn für sie war dieser Vorgang völlig neu. Sie konnte ihn nicht nachvollziehen, noch immer dachte sie verzweifelt über eine Logik nach, die es allerdings nicht gab.
    Er will Dinah!
    Nur dieser eine Gedanke durchschoss den Kopf des Vaters, und Don Cavendish handelte. Er sprach sich dabei auch nicht mit seiner Frau ab, die nichts tun konnte. Mit einem langen Schritt hatte er Dinah erreicht, die aufschrie, als sie die Hände des Vaters an ihren Schultern spürte, und dann zurückgerissen wurde.
    »Was tust du?«, schrie Anne.
    »Sie muss in ihr Zimmer!« Er schleuderte sie herum und drückte sie in das Dunkel. »Bitte, bleib hier, Dinah! Rühr dich nicht vom Fleck. Okay?«
    Das Mädchen nickte nur. Es saß auf seinem Bett, den Teddy noch immer festhaltend, als wäre er der Rettungsanker. Als sie ihren Vater etwas fragen wollte, hatte der bereits das Zimmer verlassen und war zu Anne gelaufen.
    »Ich glaube es nicht!«, keuchte sie. »Verdammt noch mal, ich kann es nicht glauben…«
    Ewald Trigger war im Zimmer. Er bewegte seinen Kopf. Selbst als Geist wirkte er noch hässlich. Er streckte mit einer sehr langsamen, aber auch intensiv wirkenden Bewegung die Arme vor, und im Gesicht verzerrte sich der Mund zu einem Grinsen. Die Augen waren nichts als blasse, böse Kugeln, er suchte nach einer Möglichkeit, wie er an die Menschen herankommen konnte.
    »Wir… wir haben einen Fehler gemacht!«, keuchte Anne. »Wir hätten verschwinden sollen. Zusammen mit Dinah und …«
    »Er hätte es nicht zugelassen!«
    Eine Sekunde später würgte Anne. Die Hände fuhren hoch zu ihrem Hals. Sie spürte den eisigen Druck, und ihr Mann sah, dass sich die Haltung des Geistes verändert hatte.
    Er hatte sich nach vorn gebeugt, den linken Arm ausgestreckt, und seine Hand mit den gespreizten Fingern umklammerten den Hals der Frau. Es sah unnatürlich aus, gespenstisch und nicht zu glauben.
    Anne wankte zurück, über ihr stand oder lag dieses mächtige durchscheinende Wesen, das selbst nicht angefasst werden konnte, obwohl es selbst ganz schön zupacken konnte.
    Wie hier den Hals der Frau, die nur mehr röcheln konnte. Das Blut war ihr in den Kopf gestiegen. Sie hing in einer Schräglage, und sie musste den Kräften der Erscheinung gehorchen. Der Hausmeister spielte mit ihr, er konnte mit ihr machen, was er wollte, denn sie war nicht mehr als Wachs in seinen Händen.
    Er drückte sie zurück, die Hand noch immer an der Kehle. Anne fiel auf den Rücken, sie strampelte, sie schlug um sich, sie traf die Gestalt auch, aber Hände und auch Füße wischten hindurch wie durch Gas.
    Es gab keinen Widerstand!
    Don Cavendish stand kurz vor dem Durchdrehen. Er wollte es einfach nicht wahrhaben, dass in dieser verdammten Nacht seine Familie ausgerottet werden sollte. Auf der Stelle fuhr er herum. Verzweifelt hielt er nach einer Waffe Ausschau, die er gegen die Gestalt einsetzen konnte. Sein Blick fiel auf einen dreiarmigen Kerzenleuchter, der ihm in dieser Lage zwar lächerlich vorkam, doch er schnappte ihn sich trotzdem und wirbelte mit dem Leuchter in der Hand herum.
    Dann schlug er zu.
    Der Gegenstand raste schräg auf den Kopf des Hausmeisters zu.
    Bei einem normalen Menschen hätte er den Schädel zertrümmert, hier nicht. Don spürte keinen Widerstand, er hätte ebenso gut ins Leere oder in einen Nebel schlagen können.
    Die »Waffe« raste in die Tiefe, sie rutschte noch mit der Kante über den Teppich hinweg, hinterließ einen hellen Streifen, Cavendish geriet ins Taumeln und hatte anschließend das Gefühl, von einem Pferdehuf getroffen worden zu sein.
    Der Hausmeister hatte mit der freien Hand zugedroschen. Ein Hieb nach hinten und zur Seite. Am Kinn war der Mann getroffen worden. Der Kopf dröhnte, als wäre er als Pauke benutzt worden.
    Sein Gehirn schien zu explodieren, er schrie auf, flog zurück und krachte mit dem Rücken gegen den Regalschrank, wo er Bücher und Gläser abräumte. Blut war aus seiner Nase geschossen, die Lippen schmerzten wie eine einzige Wunde, sein Kopf dröhnte, und er hatte zugleich das Gefühl, als wäre seine Prothese gebrochen.
    Anne lag auf dem Boden.
    Der Zufall wollte es, dass sie ihr Gesicht in seine Richtung gedreht hatte, und er sah das Grauen und die Angst vor dem Tod in ihren Augen. Er konnte nichts tun, Dinah erschien wieder an der offenen Tür, und Don brüllte seine Not hinaus.
    In diesem Geräusch ging das

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