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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass Sie sich in einer Gefahr befinden. Darüber sollten Sie sich im Klaren sein. Dieser Hausmeister wird alles versuchen, um seine Rache zu vollenden.« Ich hatte die Stimme bewusst gesenkt, damit das Kind meine Worte nicht mitbekam. Tief atmete ich durch. »Sie sind in Gefahr, aber wir werden so tun, als seien Sie es nicht.«
    »Was heißt das?« fragte Don.
    »Ganz einfach, mein Lieber. Sie benehmen sich so wie immer.«
    »Das kann ich nicht!« Anne gab die Antwort spontan. »Nein, das ist unmöglich. Ich kann nicht so tun, als wäre nichts geschehen, als hätte es diese Nacht nicht gegeben.« Heftig schüttelte sie den Kopf.
    »Das ist nicht drin.«
    »Warum nicht?« fragte ihr Mann. Er ging auf sie zu und umklammerte beide Schultern. »Wir müssen uns jetzt zusammennehmen, Anne. Wir müssen es einfach tun.«
    »Du vielleicht, Don. Du hast die Nerven dafür, aber ich nicht. Ich… ich kann es einfach nicht. Ich stehe dicht vor dem Ende. Willst du das nicht begreifen?«
    »Ja, schon, aber…«
    Ich mischte mich ein. »Ich weiß, dass es für Sie beide schwer ist, trotzdem möchte ich, dass Dinah morgen früh völlig normal zur Schule geht. Nichts darf sich verändern.«
    »Das geht nicht!« widersprach Don.
    »Warum nicht?«
    »Wenn wir hier in der Wohnung den Rest der Nacht verbringen, wer sagt uns denn, dass dieses Ungeheuer nicht zurückkehrt?«
    »Man wird Sie nicht finden«, erklärte ich.
    Wieder wurde ich erstaunt angeschaut. »Wieso?«, fragte Anne mit monotoner Stimme.
    »Weil ich Sie alle wegschaffen werde. Ich werde Sie zum Yard bringen, und Sie werden dort in Schutzhaft genommen. Das ist alles. Und ich sage Ihnen, dass die Bestie es nicht wagen wird, in Ihre Zelle zu dringen, weil ich für Ihren besonderen Schutz sorgen werde.«
    Ich zeigte ihnen mein Kreuz. »Damit werde ich Sie schützen.«
    Beinahe bestürzt blickten mich beide an. Ihre Stirnen umwölkten sich. Beide waren nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Anders ihre Tochter. Dinah schaute das Kreuz mit einem beinahe verklärtem Blick an. »Mein Gott, ist das schön«, flüsterte sie, »es ist einfachwunderbar. So etwas habe ich noch nie gesehen. Darf ich… darf ich es anfassen?«
    Ich nickte ihr zu, während ich lächelte. »Gern, wenn es dir Spaß macht.«
    Dinahs Augen leuchteten. Beinahe schon ehrfurchtsvoll streckte sie mir ihre offene Handfläche entgegen. Ich legte das Kreuz darauf, sie schaute es an und wurde dabei von ihren Eltern und auch mir beobachtet. »Nein, ist das schön«, flüsterte das Mädchen. »Es ist… es ist so wunderbar und sogar weich.«
    »Weich?« fragte ich.
    »Ja, meine ich.«
    Mein Lächeln blieb, als ich es ihr wieder aus der Hand nahm. Sie hatte recht, das Kreuz war tatsächlich nicht so hart wie Holz. Etwas verlegen standen Dinahs Eltern daneben. Sie erschraken, als ich sie ansprach.
    »Dann würde ich Sie bitten, einige Sachen zu packen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, was die Unterbringung angeht. Es gibt tatsächlich bei uns komfortable Zellen.«
    Anne glaubte mir nicht so recht. Sie schaute ihren Mann an.
    »Stimmt das auch?«
    »Wird wohl so sein.«
    »Aber du bist dir nicht sicher.«
    »Nein, ich habe sie mir noch nicht genau angesehen.« Er verließ uns, weil er einen Koffer holen wollte.
    »Und was ist mit der Tür?«, fragte mich Anne Cavendish. »Sie ist zerstört. Soll sie so bleiben?«
    »Müssen Sie Furcht vor Einbrechern haben?«
    »Das wohl nicht.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass man sie morgen erneuert. Auch das machen wir möglich.«
    Tief atmete sie durch. Sie wollte etwas sagen, doch sie winkte ab.
    Ich sah, dass sie weinte. Es war zu verstehen. Zu viel war in der letzten Zeit auf sie eingestürzt. Dies normal zu verkraften, war so gut wie unmöglich.
    Eine halbe Stunde später waren wir unterwegs. Don hatte noch einen Nachbarn eingeweiht. Ich regelte vom Wagen aus das Nötigste und setzte mich mit den Kollegen im Zellentrakt in Verbindung.
    Die Cavendishs hatten darauf bestanden, dass ich bei ihnen blieb, deshalb musste ein großer Raum mit vier Liegen eingerichtet werden.
    Danach telefonierte ich mit Suko. Er hatte zwar schon geschlafen, war aber sehr schnell wieder wach, als er hörte, um welchen Fall es ging.
    »Du bleibst also in der Zelle?«
    »Zumindest für den Rest der Nacht.«
    »Andere Frage. Wie geht es am Morgen weiter? Hast du da schon eine Idee?«
    Ich schaute gegen die Frontscheibe. Dahinter waberte die Nacht, und ich hatte das Gefühl, dass sich das Böse

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