Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Richtung Talzentrum gewirbelt wird."
    „Das würde bedeuten, daß heißer Wind zur Brutstätte geführt wird", ergänzte sie und nickte mir zu. „Das erscheint logisch."
    Ich räusperte mich.
    „Vorläufig scheinen wir allein zu sein", sagte ich dann. „Ich kann jedenfalls keine Choolks und auch keine Roboter sehen.
    Aber das kann sich schnell ändern. Inzwischen weiß man da hinten, daß wir hier gelandet sind. Andernfalls hätte man kaum in die Mechanik der Space-Jet eingegriffen."
    „Das kann auch vollrobotisch veranlaßt worden sein", entgegnete sie.
    „Möglich", gab ich zu. „Dennoch möchte ich nicht, daß Sie hier bleiben, Joan."
    Es war das erste Mal, daß ich sie in freundlichem Ton anredete.
    Sie tat, als ob ihr nichts aufgefallen sei. Verärgert preßte ich die Lippen zusammen. Wenn ich schon nett zu ihr war, so fand ich, dann konnte sie wenigstens ein kleines Lächeln aufsetzen.
    „Ich werde zur Jet zurückkehren und Rhodan unterrichten", sagte sie und wandte sich ab. Ich hielt sie rasch am Arm fest und schüttelte den Kopf.
    „Wir wollen nichts überstürzen. Zunächst will ich genau wissen, was hier los ist."
    „Sie wollen also auf eigene Faust Forschungen betreiben?"
    „Dazu hat man uns losgeschickt", erwiderte ich. „So wie ich Rhodan kenne, wird er sich bedanken, wenn wir wegen jeder Kleinigkeit um Hilfe rufen."
    Dieses Mal preßte sie die Lippen zusammen und verzichtete auf weitere Worte. Ich blickte noch einmal ins Tal hinab. In Anbetracht der Entfernungen wäre es Wahnsinn gewesen, zu Fuß zu gehen.
    Ich mußte also wohl oder übel auf ein Transportmittel zurückgreifen. Die Space-Jet kam nicht in Frage. Ich wollte nicht riskieren, sie zu verlieren. Ein Gleiter war mir zu groß und zu auffällig. Deshalb entschied ich mich für eine Antigravplattform.
    Ich kehrte zusammen mit Joan zur Jet zurück und startete einige Minuten später mit der Plattform. Bei mir waren Jaoul, der Matten-Willy, Insekten-Sue und Scim-Geierkopf.
    Als ich die Bergkette überwand, hinter der sich das Tal erstreckte, bemerkte ich fünf Choolks, die im Gelände herumirrten. Deutlich konnte ich erkennen, daß sie nicht Herr ihrer selbst waren.
    Gleichzeitig meldete sich Joarv Connerford.
    „Ich möchte Sie bitten, während Ihrer gesamten Abwesenheit den Videohelm eingeschaltet zu lassen", sagte sie mit müder Stimme. „Ich möchte ständig wissen, wie es um Sie steht."
    „So besorgt um mich?" fragte ich spöttisch.
    „Nein", antwortete sie ruhig. „Ich möchte nur wissen, wann ich zur SOL zurückkehren kann, ohne mir Vorwürfe machen zu müssen."
    Ich war so schockiert, daß ich keine Worte fand. Das verdammte Biest rechnete also fest damit, daß ich diesen Einsatz nicht überleben, zumindest aber in Gefangenschaft geraten würde.
    Verärgert schaltete ich den Videohelm aus und ignorierte alle Rufzeichen, die prompt folgten.
     
    *
     
    Ich war etwa dreißig Kilometer weit gekommen, als die Antigravplattform plötzlich wegsackte.
    Alles in mir spannte sich an. Ich legte die Hand an den Gürtel meines flugfähigen Kampfanzugs, um notfalls schnell genug den Antigrav dieser Einheit einschalten zu können. Gleichzeitig verringerte ich die Geschwindigkeit.
    Unter mir wucherten kristalline Pflanzen in unglaublicher Formenvielfalt. Ich hatte das Gefühl, daß eine eigenartige Strahlung von ihnen ausging. Es fiel mir schwer, so zügig und folgerichtig wie sonst zu denken. Insekten-Sue, die mir in den letzten Tagen durch ihre Schwatzhaftigkeit aufgefallen war, schwieg. Spürte sie, daß ich einer zusätzlichen nervlichen Spannung nun nicht mehr gewachsen war, oder unterlag sie dem Einfluß einer unbekannten Strahlung?
    Wenn ich meine Blicke nach vorn auf den riesigen Baukomplex richtete, glaubte ich, einen schwarzen Kristall sehen zu können, der langsam in den blaßblau schimmernden Himmel wuchs.
    Doch immer wieder erkannte ich, daß ich mich getäuscht hatte.
    Der schwarze Kristall war viel zu klein, als daß ich ihn über eine Entfernung von zehn Kilometern hinweg hätte sehen können.
    Dann wieder schien es, als hüllte sich der Riesenbau in eine schwarze Aureole. Wandte ich den Kopf jedoch zur Seite und blickte erneut hin, dann war diese verschwunden.
    Ich konnte nicht unterscheiden, ob ich durch Trugbilder getäuscht wurde, oder ob sich irgend etwas in meinem Nervensystem abspielte, das ich nicht kontrollieren konnte.
    Plötzlich bäumte sich die Antigravplatte auf, während gleichzeitig das unheilvolle Knattern

Weitere Kostenlose Bücher