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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Frauen netter?"
    „Lassen Sie mich in Ruhe, und verschwinden Sie", entgegnete ich. „Begreifen Sie denn nicht, daß Sie hier überflüssig sind?"
    „Davon bin ich noch nicht überzeugt. Sehen Sie sich doch um."
    Ich drehte mich um. Im gleichen Moment verdunkelte sich die Sonne. Ich sah eine schwarze Staubwand auf mich zukommen.
    Hinter mir klickte etwas. Ich begriff, daß Joan Connerford ihren Schutzanzug geschlossen hatte.
    Ich aber hatte keinen Schutzhelm dabei. Ich war dem heraufziehenden Sandsturm ausgesetzt.
     
    5.
     
    Brüllende, tobende Naturgewalten umgaben mich. Ich schrie vor Schmerzen. Joan Connerford hatte mich zu früh aus der Paralyse geholt. Jetzt schien mir jedes aufprallende Staubkörnchen einen Stromstoß durch den Körper zu jagen.
    Meine Arme und Beine zuckten unkontrolliert. Ich verlor die, Gewalt über meine Lider, die sich öffneten und schlössen, so daß ich Staub und Sand nicht von meinen Augen fernhalten konnte.
    Innerhalb weniger Sekunden wuchs ein Sandberg um mich herum auf, der mir erst bis zu den Knien und wenig später bis zu den Hüften reichte.
    In meiner höchsten Not wollte ich das Antigravtriebwerk meines Schutzanzuges einschalten. Erst im letzten Moment erkannte ich, daß ich das nicht tun durfte, wenn ich nicht wie ein Blatt hinweggefegt werden wollte.
    „Scim, Sue, helft mir doch", brüllte ich, wobei ich mich verzweifelt gegen den Wind stemmte und versuchte, meine Beine aus den Sandmassen zu befreien.
    Die beiden Posbis hatten jedoch genug mit sich selbst zu tun.
    Insekten-Sue hatte es überaus schwer, weil sie durch ihre Verletzung zusätzlich behindert wurde. Und Scim-Geierkopf war nicht besonders groß. Seine dünnen Beine sackten zudem immer wieder weg, kaum daß er sich aus dem Sand befreit hatte.
    Joan Connerford konnte sich nicht um mich kümmern.
    Sie klammerte sich mit beiden Händen an einen Felsbrocken.
    Hätte sie es nicht getan, hätte der Sturm sie vor sich her getrieben.
    Plötzlich schob sich etwas über mich. Wild ruderte ich mit den Armen, um mich von der Last zu befreien, die mich zu erdrücken drohte.
    „Ich will dir doch nur helfen", sagte Jaoul mit schriller Stimme, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Joans hatte.
    Ich begriff.
    Der Matten-Willy war wirklich der einzige, der mich retten konnte. Ich ließ mich sinken, und Jaoul stülpte sich mit einem Teil seines Körpers über meinen Kopf. Er bildete eine große Blase, die meinen Kopf und meine Schultern umgab.
    Ich konnte endlich wieder frei atmen!
    Jaoul blies mir Staub und Sand aus dem Gesicht, indem er blasebalgähnliche Kammern schuf, die er abwechselnd ausdehnte und zusammenschrumpfen ließ. Es vergingen nur wenige Minuten, bis mein Gesicht frei warl Dann tastete sich Jaoul behutsam mit zwei Pseudoärmchen an meine Augen heran. Er sonderte etwas von seiner Körperflüssigkeit ab und spülte meine Augen frei.
    Ich fühlte mich, als sei mir das Leben neu geschenkt worden.
    „Danke, Jaoul", sagte ich erschöpft.
    „Das werde ich dir nie vergessen."
    Es war ziemlich dunkel in der Blase, die Jaoul gebildet hatte.
    Ich konnte praktisch nichts mehr erkennen. Auch hörte ich kaum noch etwas von dem Sturm, der um mich herum tobte. Ich spürte nur den allmählich immer mehr wachsenden Druck der Sandmassen.
    „Wir müssen aufpassen, Jaoul", sagte ich, „damit wir nicht unter dem Sand begraben werden."
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", erwiderte der Freund, der einen Pseudomund direkt neben meinem linken Ohr gebildet hatte. „Ich habe ein Stielauge geformt. Es ragt oben aus dem Sandberg heraus. Ich kann also genau verfolgen, was draußen geschieht. Der Sturm läßt bereits nach."
    Mit einem geistigen Impuls schaltete ich meinen Videohelm ein.
    „Joan?" rief ich. Sie meldete sich erst nach dem dritten Anruf.
    Ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, da sie über kein Videogerät verfügte. „Wie geht es Ihnen?"
    „Interessiert Sie das wirklich?" fragte sie hoffnungsfroh.
    „Es geht Ihnen also ganz gut", stellte ich fest.
    „Sie erkundigen sich also nur, weil Sie höflich sein wollen", erwiderte sie enttäuscht. „Also gut. Sie sollen es wissen. Ich liege unter einem Berg von Sand und kann kaum noch atmen, weil soviel Sand auf meiner Brust liegt."
    „Du meine Güte, da werden Sie ja noch flacher, als Sie ohnehin schon sind", entfuhr es mir.
    Ich vernahm ein Knacken. Joan hatte ausgeschaltet. Erneut versuchte ich, Verbindung mit ihr aufzunehmen, um mich zu entschuldigen,

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