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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete sie. Ihre Stimme klang fast heiter.
    „Unverschämt", flüsterte ich röchelnd. „Sie sind viel zu dumm, um überhaupt zu begreifen? was los ist."
    „Danke für das Kompliment", erwiderte sie lachend. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Sie paralysiere?"
    „Wenn Sie ... was?" Meine Stimme versagte. Sterne tanzten vor meinen Augen, und dann wurde mein Körper gefühllos. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Einige Sekunden vergingen, dann wälzte mich Scim-Geierkopf auf den Rücken herum.
    Behutsam drückte er meine Lider herunter, weil ich selbst dazu nicht in der Lage war. Hätte er das nicht getan, wären meine Augäpfel ausgetrocknet.
    Die Sonne schien mir direkt ins Gesicht. Dennoch konnte ich noch erkennen, daß Joan Connerford zu meinen Füßen stand, bevor meine Augen geschlossen wurden.
    „Damit haben Sie wohl nicht gerechnet, daß ich in Ihrer Nähe bin, wie?" fragte sie.
    Ich hätte ihr gern geantwortet, aber ich konnte nicht. Mich wunderte nur, daß sie sich ohne Kristall so frei und unbehindert in diesem Bereich bewegen konnte, der sichtlich normalerweise streng bewacht wurde.
    „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen eine Injektion gebe, damit die Paralyse sofort wieder aufgehoben wird?"
    Eisiger Schrecken durchfuhr mich. Sie mußte wenigstens einige Minuten warten. Gab sie mir die Spritze schon jetzt, dann konnte ich die Lähmung zwar schnell überwinden, aber ich würde noch Stunden unter fast unerträglichen Kopf- und Gliederschmerzen leiden.
    Joan Connerford hatte kein Erbarmen mit mir. Sie wußte bestimmt, welche Folgen eine allzu frühe Verabreichung des Gegenmittels hatte. Sie kniete neben mir nieder, streifte mir den Ärmel hoch und setzte die Nadel an meinen Arm. Ich fühlte, wie es kalt über die Schulter hinweg bis zum Kopf aufstieg. Dann kehrte das Leben kribbelnd in meinen Körper zurück.
    Ich hielt es fünf Sekunden lang aus. Dann bäumte ich mich aufschreiend auf. Ich preßte meine Hände gegen die Brust. In diesem Moment war ich davon überzeugt, daß die Kristallblume mir sämtliche Rippen gebrochen hatte.
    „Wie geht es Ihnen?" fragte Joan.
    „Be ... scheiden", antwortete ich mit gepreßter Stimme. Ich blickte sie an, doch das Licht war so unerträglich hell, daß ich die Augen wieder schließen mußte. Gleichzeitig spürte ich die Hitze.
    Sie trieb mir den Schweiß aus sämtlichen Poren.
    „Nein, nicht bescheiden. Es geht mir glänzend", korrigierte ich mich. „Und nun verschwinden Sie endlich."
    „Sie sind ein Grobian. Anstatt mir vor Dankbarkeit die Füße zu küssen, fauchen Sie mich an, als wäre Ihnen nicht recht, daß ich Ihnen das Leben gerettet habe."
    Ich knurrte nur und richtete mich mühsam auf. Ich preßte die Hände vor das Gesicht und wagte dann, die Lider zu öffnen. Zu meinen Füßen lagen Hunderte von hauchdünnen Kristallfäden.
    „Sie haben die Blume paralysiert", stellte ich fest. „Alle Achtung.
    Ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, daß sie auf diese Strahlung anspricht."
    „Ich hatte keine andere Wahl", erwiderte sie. „Das war das letzte Mittel. Hätte ich den Energiestrahler nehmen sollen?"
    „Sie hätten mich verbrannt."
    „Natürlich wäre ich vorsichtig gewesen", sagte sie ironisch. „Ich hätte Ihnen höchstens den Unterleib weggeschossen."
    „Das hätten Sie getan?" stammelte ich entsetzt.
    „Warum nicht? Es heißt doch, daß Ihre Posbis Sie grundsätzlich wieder zusammenflicken."
    Der Tonfall paßte nicht zu ihr. Ich musterte sie, wobei ich meine Augen vorsichtig beschattete. Joan Connerford hatte sich nicht geändert. Sie stand mit hängenden Armen und einem unsäglich traurigen Gesicht vor mir. Ich wußte nicht mehr, was ich von ihr halten sollte.
    Um meine Unsicherheit zu überspielen, klopfte ich ihr wohlwollend auf die Schulter.
    „Na ja", sagte ich. „Sie haben Ihre Sache ganz gut gemacht. Ich werde Sie in meinem Bericht lobend erwähnen."
    „Sie haben noch nicht einmal danke gesagt."
    Ich stutzte. Mein Kopf schmerzte, als ob zwei Siganesen eine wüste Schlägerei darin veranstalteten. Ich war kaum in der Lage, einen Fuß vor den anderen zu setzen, und bei jedem Atemzug hatte ich Mühe, Schmerzenslaute zu unterdrücken. Was wollte diese Frau eigentlich von mir?
    „Wieso?" fragte ich. „Was soll das?"
    „Ich weiß nicht, wieso die anderen Frauen an Bord der SOL für Sie schwärmen", sagte sie und schüttelte den Kopf. „Wie ist das nur möglich? Sie sind ein ausgesprochener Widerling. Oder sind Sie zu

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