0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls
schaffen."
Ich war absolut nicht davon überzeugt, daß wir keine Chance hatten. Ich schüttelte sie ab und stürmte weiter. Rücksichtslos drängte ich einige junge Choolks zur Seite, die mir kaum bis über die Knie reichten. Mehrere Türen öffneten sich. Roboter und erwachsene Choolks kamen herein.
Sie waren bewaffnet, aber ich glaubte nicht daran, daß sie schießen würden, denn dann würden sie auch Puukar gefährden.
Von dem schwarzen Kristall auf der Brust des Auserwählten ging eine Strahlung von rasch wachsender Intensität aus. Der Kristall leuchtete immer stärker, und ich hatte das Gefühl, durch immer tiefer werdende Watte zu laufen.
Die Choolks dagegen bewegten sich schnell und zielstrebig. Sie schienen zumindest vorübergehend von dem lähmenden Einfluß des schwarzen Kristalls befreit zu sein. Sie drangen auf mich ein.
Ich zog meinen Kombistrahler, stellte ihn auf Paralysewirkung ein und schoß. Die Choolks brachen zusammen und blieben regungslos auf dem Boden liegen. Die Roboter konnte ich damit jedoch nicht beeindrucken. Die Maschinen erreichten mich.
Sie schlugen mir die Waffe aus der Hand. Ich kämpfte mit aller Kraft gegen sie, doch es rückten ständig weitere Roboter nach, so daß ich bald absehen konnte, daß Joan recht hatte.
Ich konnte Puukar nicht entführen!
„Jaoul", brüllte ich und riß mir den Kristall von der Brust. „Nimm dir den Burschen und bring ihn zur Jet."
Ich warf dem Matten-Willy den Kristall zu. Jaoul formte blitzschnell eine Greifhand, fing den Kristall auf und ließ ihn in seinem Körperinnern verschwinden. Dann floß er förmlich zwischen den paralysierten Choolks und den tobenden Robotern hindurch. Der Träger des schwarzen Kristalls erkannte die Gefahr. Er war bereits intelligent genug dazu. Augenblicklich wandte er sich zur Flucht, doch Jaoul war schneller. Er bildete ein kräftiges Sprungbein, schnellte sich ab und warf sich auf Puukar. Diesem blieb keine Chance. Der Matten-Willy umschloß ihn völlig. Ich sah, daß die schwarze Strahlung aus dem Körper des Matten-Willys hervorkam, doch das beeindruckte Jaoul offensichtlich nicht. Er rannte auf vier Pseudofüßen vor einer Meute knarrender und brüllender Choolks auf die nächste Wand zu, bildete Saugnäpfe an den Pseudofüßen und eilte mit ihrer Hilfe senkrecht an der Wand hoch.
Die Roboter wagten es nicht, auf ihn zu schießen, und die Choolks konnten ihm nicht folgen. Verdutzt beobachtete sie, wie er mit Puukar in seinem Innern an der Decke entlang lief und im Ausgang verschwand.
Ich stand auf der Stelle und konnte mich praktisch nicht mehr bewegen. Ich hatte die Gewalt über mich fast vollkommen verloren. Nur die Augen gehorchten meinen Befehlen noch.
„Das ist doch Wahnsinn", sagte Joan Connerford ärgerlich.
„Eine typisch männliche Aktion, mit der Sie versuchen, Ihre Überlegenheit zu beweisen."
„Hm", machte ich, weil ich zu einer anderen Äußerung gar nicht fähig war.
„Sie brauchen gar nicht so komisch in Ihren Bart zu brummen", fuhr sie wütend fort, während die Roboter und einige erwachsene Choolks die Verfolgung des Matten-Willys aufnahmen. „Sie haben noch nicht einmal den Versuch gemacht, das Problem anders zu lösen. Sie haben mich nicht aussprechen lassen.
Wozu bin ich bei diesem Einsatz dabei, wenn Sie nicht zulassen, daß die Erkenntnisse der modernen Kosmopsychologie zum Zuge kommen?"
„Hm", machte ich erneut.
Diese Antwort reizte Joan Connerford bis aufs Blut. Ich sah, daß sich ihre Wangen verdunkelten. Plötzlich sah sie sogar hübsch aus.
„Warum stehen Sie denn nun hier herum?" fauchte sie mich an.
„Sie bringen den Matten-Willy in eine tödliche Gefahr, und dann tun Sie überhaupt nichts mehr. Ich finde, daß Sie die verdammte Pflicht haben, ihn zu unterstützen. Lenken Sie die Choolks ab, stecken Sie das Haus in Brand, oder unternehmen Sie irgend etwas, was Jaoul helfen könnte."
„Hm", machte ich, nachdem ich vergeblich versucht hatte, ein paar verständliche Worte zu formen.
„Sowas Blödes", rief Joan erzürnt. Sie schlug mir die flache Hand ins Gesicht. „Sie können mir gestohlen bleiben, Sie aufgeblasener Gockel."
„Hm, hm", machte ich wütend. Am liebsten hätte ich sie über das Knie gelegt und sie versohlt.
„Hm, hm", äffte sie mich nach und trat mir gegen das Schienbein. „Wenn Sie nichts anderes von sich geben können, dann gehen Sie doch hin, wo der Pfeffer wächst."
Ich hätte nie gedacht, daß Joan ein derartiges Temperament
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