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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war.
    „Du bist der Größte, Jaoul", sagte ich anerkennend. „Ohne dich wären wir ziemlich schlecht dran gewesen. Gib mir deine Hand."
    Er formte einen Arm, fuhr ihn aus seinem quallenförmigen Körper aus und bildete schließlich eine Hand. In seiner Rührung beschränkte er sich allerdings auf nur drei Finger und einen Daumen. Mich störte das jedoch nicht. Ich drückte sie kräftig.
    Dann erst stellte ich fest, daß Jaoul, Joan und ich allein waren.
    Das bedeutete, daß der Weg zum Bruthaus des neuen Herrschers frei war.
    Ich legte der Kosmopsychologin den Finger an den Hals. Als ich fühlte, daß ihr Puls kräftig und regelmäßig ging, war ich beruhigt.
    Ich legte sie auf den Matten-Willy. Dieser formte eine Mulde, in der sie zusammengerollt wie ein Kind bequem liegen konnte.
    Dann eilte ich weiter.
    Ungehindert erreichten wir das seltsame Haus. Je näher ich ihm kam, desto deutlicher wurde die Ausstrahlung des schwarzen Kristalls. Der Druck wuchs, und eine unsichtbare Kraft stemmte sich mir entgegen, die mir den Willen zu nehmen drohte. Ich wehrte mich, indem ich mich auf mein Ziel konzentrierte. Durch nichts wollte ich mich davon abbringen lassen, bis zum Träger des schwarzen Kristalls vorzustoßen.
    Vor einem runden Schott blieb ich stehen. Meine Hände glitten über das schimmernde Material, bis sie kleine Erhebungen aufspürten. Ich drückte sie dagegen, und die Tür öffnete sich.
    Jaoul und ich betraten einen langgestreckten Raum. Ich stand einer geheimnisvollen und außerordentlich fremdartigen Maschinerie gegenüber, die den größten Teil des Raumes ausfüllte, doch sie interessierte mich nicht. Ich sah nur den kleinen, stämmigen Choolk, der sich am Rand einer etwa fünf Meter durchmessenden Mulde bewegte. Er war von anderen Jungchoolks kaum zu unterscheiden. Vielleicht wirkte er ein wenig kräftiger als diese.
    Er war nicht allein in dem Raum, in dem noch etwa fünfzig Eier herumlagen, die noch nicht ausgebrütet waren. Aus weiteren fünfzig Eiern Waren andere Choolks ausgeschlüpft. Mir fiel auf, daß sie diesem einen Choolk auswichen, und wenn sie es nicht taten, so schleuderte er sie kurzerhand zur Seite, ohne daß sie ein Protestgeschrei erhoben.
    Aber all das war es nicht, was mich auf ihn aufmerksam machte. Ich sah eigentlich nur den schwarzen Kristall, der auf seiner Brust hing. Er war für einen ausgewachsenen Choolk gedacht und hatte daher im Vergleich zu der noch winzigen Gestalt gewaltige Ausmaße.
    Der heranwachsende neue Herrscher der Choolks war nur etwa fünfzig Zentimeter groß, der Kristall aber hatte etwa die gleichen Dimensionen wie eine kräftige Männerfaust. Von ihm ging die Strahlung aus, die meinen Willen zu lähmen drohte. „Wo sind wir?" fragte eine schwache Stimme hinter mir. Ich blickte kurz zurück. Joan Connerford richtete sich auf dem Matten-Willy auf.
    „Beim Träger des schwarzen Kristalls", antwortete ich. „Jaoul war so freundlich, uns aus der Röhre zu ziehen."
    Die Kosmopsychologin stieg von dem Matten-Willy herab, nachdem sie sich bei ihm bedankt hatte.
    „Und was nun?" fragte sie. „Was wollen Sie hier?"
    Ich lächelte kühl.
    „Ist Ihnen das noch immer nicht aufgegangen?" entgegnete ich.
    „Wir werden uns den Kleinen schnappen und zur SOL bringen."
    „Sie sind total verrückt geworden", rief Joan. „Das dürfen Sie nicht tun. Das entspricht auch nicht unserem Auftrag."
    „Als Kosmopsychologin müßten Sie doch eigentlich wissen, daß wir damit ein Faustpfand in die Hand bekommen, mit dem wir viel erreichen können."
    „Oder auch alles verlieren."
    „Das glaube ich nicht." Ich marschiere vorwärts. Augenblicklich begannen die Jungchoolks zu schreien und zu toben.
    „Bleiben Sie von mir weg, Fremder", rief der Träger des schwarzen Kristalls. Seine Worte hallten aus meinem positronischen Translator, so daß ich ihn verstehen konnte.
    „Niemand darf sich Puukar nähern."
    „Puukar heißt du also", sagte ich ungerührt. „Nun, junger Mann, irgendwann mußt du deine Kinderstube doch einmal verlassen.
    Warum nicht jetzt gleich?"
    Ich hörte, daß draußen eine Sirene ansprang. Sie klang, als ob Tausende von Choolks gleichzeitig aus Leibeskräften brüllten.
    Mir war sofort klar, daß ich einen Alarm ausgelöst hatte.
    Joan Connerford fiel mir in die Arme.
    „Galto", rief sie. „Seien Sie vernünftig. Wir kommen hier niemals mit dem jungen Choolk heraus. Das ist unmöglich. Begreifen Sie das denn nicht? Das könnte höchstens ein Teleporter

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