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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entwickeln könnte.
    Leider war ich nicht in der Lage, ihr ein entsprechendes Kompliment zu machen.
    Der Kosmopsychologin reichte es. Sie eilte zum Ausgang. Ich hörte, wie sie sich von mir entfernte, dann aber stehenblieb.
    Offenbar war sie nachdenklich geworden. Nach einiger Zeit kam sie zu mir zurück, ging um mich herum und blickte mir in die Augen.
    „Was ist los mit Ihnen?" fragte sie. „Können Sie sich nicht bewegen?" Ich rollte die Augen. Sie begriff. Sie nahm sich ihren Kristall ab und hängte ihn mir um. Augenblicklich wich die Lähmung von mir, wenngleich ich nicht vollkommen frei wurde.
    Ein gewisser geistiger Druck blieb.
    „Sie sind ein wirklich nettes Mädchen, Joan", sagte ich freundlich zu ihr. Sie stand still wie eine Statue vor mir. „Und Sie brauchen keine Angst zu haben. Wenngleich Sie zur Zeit lediglich in der Lage sein dürften, unartikulierte Laute von sich zu geben, werde ich die Situation nicht zu meinem Vorteil nutzen.
    Ich werde Ihnen weder gegen die Schienbeine treten, noch Sie beleidigen. Was sagen Sie dazu?"
    Ihre Wangen färbten sich ein wenig dunkler.
    „Jetzt sehen Sie richtig hübsch aus", sagte ich.
    „Hm, hm", machte sie.
    „Vollkommen richtig", erwiderte ich. „Ich bin absolut Ihrer Meinung, Joan."
    Ich nahm sie und legte sie mir über die Schultern. Sie war leicht wie eine Feder. Ich spürte ihr Gewicht kaum.
    Ungehindert verließ ich das zentrale Bruthaus. Vor dem Ausgang blieb ich stehen und blickte mich um. In der riesigen Halle herrschte ein totales Durcheinander. Hunderte von Choolks rannten planlos herum. Roboter schirmten einige Ausgänge ab und ließen andere völlig offen. Noch immer ertönte das nahezu unerträglich laute Knarren der choolkischen Alarmsirene. Aus den Energietrichtern über mir fauchte glühend heiße Luft herunter, sie belastete mich jedoch kaum, weil sie außerordentlich trocken war, so daß der Schweiß auf der Haut sogleich verdunstete.
    Ich marschierte mit Joan auf dem Rücken los. Ich wollte mich nicht auf den Antigrav verlassen, weil ich fürchtete, er könnte mitten im Flug versagen.
     
    7.
     
    Aufzeichnung Joan Connerford vom 7.2.3583 Um uns herum schien nichts mehr normal zu sein. Die Choolks und die Roboter der Choolks liefen durcheinander, als hätten sie den Verstand verloren. Mich wunderte nur, daß sich niemand um Quohlfahrt und mich kümmerte.
    Innerlich bebte ich vor Zorn. Ich begriff mich selbst nicht mehr.
    Wie war es nur möglich gewesen, daß ich auf Quohlfahrt hereingefallen war. Ich machte mir bitterste Vorwürfe, weil ich ihm den Kristall übergeben hatte. Damit hatte ich die Gewalt über mich selbst verloren. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich konnte hören, fühlen, sehen und riechen, was sich um mich herum tat, aber ich konnte mich nicht bewegen.
    Galto Quohlfahrt nutzte die Situation auf seine Art. Dabei übertraf er sich allerdings selbst. Er schleppte mich auf seinem Rücken als Schutzschild mit, um sein jämmerliches Leben zu retten. Bildete er sich tatsächlich ein, daß ich ihn mit meinem Körper gegen einen Energiestrahlbeschuß abschirmen konnte?
    Damit hatte er die Grenzen dessen überschritten, was ich noch verstehen und verzeihen konnte. Ich fürchtete mich nicht, denn ich glaubte nicht daran, daß einer der Roboter auf uns schießen würde. Hätte ich Quohlfahrt die Hände um den Hals legen können, ich hätte ihn vermutlich erwürgt.
    Als wir die Innenseite des mittleren Ringes erreicht hatten, schaltete der Robotologe endlich den Antigrav ein. Dabei neigte er sich etwas nach vorn, so daß ich nach unten sehen konnte.
    Einige Kampfmaschinen folgten uns bei unserem Flug nach oben. Dann drehte Quohlfahrt sich auf den Rücken herum. Ich konnte nach oben sehen.
    Der Matten-Willy war längst verschwunden. Ich fragte mich, ob er es allein geschafft hatte, aus diesem Gebäudekomplex zu entkommen. Es erschien mir unwahrscheinlich, da die Übermacht der Choolks zu groß war. Außerdem hatte ich das Gefühl, daß die Choolks allmählich wieder normal wurden.
    Quohlfahrt dachte offensichtlich nicht daran, sich um den Matten-Willy zu kümmern. Entweder war ihm das Schicksal seines Freundes gleichgültig, oder er hatte solche Angst vor den Choolks und den Robotern, daß er an nichts anderes mehr zu denken vermochte.
    Wir erreichten die Röhre, durch die die Gleiter von außen mit auszubrütenden Eiern kamen. Quohlfahrt landete neben den Maschinen. Er setzte mich ab - und überraschte mich damit, denn ich hatte nicht

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