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0799 - Gefangen in Choquai

0799 - Gefangen in Choquai

Titel: 0799 - Gefangen in Choquai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Wu hatte in den letzten Monaten fast krankhafte Züge angenommen, wie Tsa Mo Ra besorgt festgestellt hatte. Und er wagte sich gar nicht auszumalen, wie sie reagierte, wenn Wu siegen würde.
    Doch es war alles gut gegangen. Shao Yu hatte das Duell knapp gewonnen. Doch immerhin hatten sich ihre beiden Konkurrenten so gut geschlagen, dass Kuang-shi Wu Huan-Tiao zum zweiten und ihren Ehemann zum dritten Hofzauberer ernannt hatte. Eine weise Entscheidung, wie Tsa Mo Ra fand. Doch seine Frau war anderer Meinung: »Nie werde ich die Macht mit dieser widerwärtigen Kreatur teilen. Nie!«, schrie sie im Nebenraum, während ein weiteres kostbares Stück der Einrichtung zu Bruch ging. »Als zweiter Hofzauberer hat er genug Möglichkeiten, um mir in die Quere zu kommen. Früher hat man die unterlegenen Zauberer einfach umgebracht!«
    Tsa Mo Ra verzichtete auf den Hinweis, dass diese unbarmherzige Regelung zwangsläufig auch ihn das Leben gekostet hätte. Stöhnend ließ er sich auf einen Stuhl sinken und versuchte, die Zerstörungsorgie im Nebenraum zu ignorieren.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit…«
    »Und die wäre?«
    »Wir müssen ihn selbst aus dem Weg räumen!«
    »Was?« Mit einem Satz war Tsa Mo Ra ihm Nebenraum. Das Zimmer glich einem Erdbebengebiet. ShaoYu sah ihn entschlossen an. »Wir müssen es tun. Es ist der einzige Weg!«
    »Nein!«, sagte Tsa Mo Ra. »Auf gar keinen Fall!«
    ***
    Los Angeles
    Es war ein harter, aber kurzer Kampf. Gegen die drei mit Blastern bewaffneten Dämonenjäger hatten die verbliebenen Tulis-Yon keine Chance. Außerdem hatten sie einen weiteren unschätzbaren Vorteil. Wus Zauber hinderte Gryf zwar daran, ins Gebäude zu springen. Im Gebäude selbst funktionierten seine Kräfte aber uneingeschränkt.
    Mit einem animalischen Schrei stürzte sich der letzte Wolfskrieger auf den Silbermond-Druiden, der im letzten Moment verschwand und sich hinter der Bestie wieder materialisierte. Eine Sekunde später sank der Tulis-Yon brennend in sich zusammen.
    »Dann wollen wir mal schauen, ob sonst noch jemand da ist«, sagte Gryf.
    »Dann wird er schnell Bekanntschaft hiermit machen«, erwiderte Chin-Li grimmig und hob den Blaster. Ohne Vorwarnung berührte Gryf seine Mitstreiterinnen und nahm sie mit in den zeitlosen Sprung. Sie materialisierten sich in der obersten Etage, in der Gryf eine Nacht zuvor mit Chin-Li gegen eine Horde Tulis-Yon gekämpft hatte. Einer davon war Chin-Lis ehemaliger Chef gewesen. Und mit etwas Glück war er auch jetzt nicht weit.
    Sie fanden Patrick Lau in seinem Büro. Der chinesischstämmige Jungunternehmer saß leger auf seinem Schreibtisch und rauchte eine Zigarette, als die drei Dämonenjäger mit schussbereiten Waffen den Raum betraten. Chin-Lis ehemaliger Arbeitgeber hatte seine menschliche Gestalt angenommen - im Gegensatz zu den drei anderen Wolfskriegern, die sich hinter ihm aufgestellt hatten und die Eindringlinge mit unverhohlener Blutgier anstarrten.
    »Agkar wusste, dass ihr es schaffen würdet«, sagte Lau anerkennend. »Ich habe es ja kaum für möglich gehalten, aber ihm war klar, dass man euch nicht unterschätzen darf. Respekt, Chin-Li. Dieser Stunt war eine oskarreife Leistung, selbst für eine ehemalige Killerin der Neun Drachen.«
    »Freut mich, dass es dir gefallen hat«, sagte Chin-Li und hob den Blaster. Doch Nicole Duval hielt die Chinesin mit einer knapper Geste zurück.
    »Noch nicht, Chin-Li. Wir brauchen ihn noch. Nur er kann uns sagen, wo Kuang-shi ist.«
    Chin-Li nickte, obwohl es ihr sichtlich schwer fiel, ihren Ex-Boss nicht auf der Stelle in ein Häufchen Asche zu verwandeln.
    »Die Dateien in deinem Computer waren eine Falle…«
    »Und sie hat ja auch bestens funktioniert, oder?« Mit einem fast verträumten Lächeln zog Patrick Lau an seiner Zigarette.
    »Ich sollte sie finden und Zamorra und Nicole Duval zu diesem Lagerhaus in Orange County führen.«
    »Ja, genau das war der Plan. Schließlich mussten wir Tsa Mo Ra irgendwie dazu bringen, den Hong Shi einzusetzen. Und Kuang-shi wusste, dass er alles tun würde, um seine Gespielin zu retten.« Laus ebenmäßiges Gesicht verzog sich zu einem hasserfüllten Grinsen. »Dein Pech, Nicole Duval. Du hättest eine von uns werden können. Wie ist es, das Paradies zu sehen und im letzten Moment wieder in dein jämmerliches Menschsein zurückgerissen zu werden?«
    »Ich pfeife auf euer Paradies!«
    »Auch gut«, sagte Lau - und verwandelte sich in einen Wolf. Die anderen drei Tulis-Yon nahmen das

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