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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seines Feindes zu säen. Das hatte er getan, dachte Yamata, und damit das einzige, was den Holzköpfen des Militärs nicht eingefallen war, die sein Land 1941 ins Unglück geführt hatten.
    »Also«, sagte er zu seinem Gastgeber. »Wie kann ich von Nutzen sein?« »Yamata-san, wie Sie wissen, werden wir bald Kommunalwahlen für den Posten des Gouverneurs abhalten.« Der Bürokrat goß ihm einen hervorragenden Scotch ein. »Sie sind seit einigen Monaten Landbesitzer und haben hier geschäftliche Interessen. Ich meine, Sie wären der perfekte Mann für den Job.«
Zum ersten Mal seit Jahren war Raizo Yamata verblüfft.
    In einem anderen Zimmer desselben Hotels hielten ein Admiral, ein Major und ein Flugkapitän der Japan Airlines ein Familientreffen ab. »Also, Yusuo, was wird als nächstes passieren?« fragte Torajiro.
»Ich glaube, als nächstes wird passieren, daß du deine normalen Flüge von und nach Amerika wiederaufnimmst«, sagte der Admiral und nahm seinen dritten Drink. »Wenn sie so klug sind, wie ich annehme, werden sie wissen, daß der Krieg schon vorbei ist.«
»Wie lange weißt du schon von dieser Sache, Onkel?« fragte Shiro mit tiefem Respekt. Nachdem er nun wußte, was sein Onkel getan hatte, war er von dessen Kühnheit tief beeindruckt.
»Seit ich den Bau meines ersten Schiffes auf Yamata-sans Werften beaufsichtigt habe. Wann war das? Vor zehn Jahren. Er besuchte mich, wir aßen zusammen, und er stellte mir ein paar theoretische Fragen. Für einen Zivilisten lernt Yamata schnell«, sagte der Admiral. »Ich sage euch, da steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick vermutet.«
»Wieso?« fragte Torajiro.
Yusuo goß sich noch ein Glas ein. Seine Flotte war sicher, und er hatte das Recht, sich in Anwesenheit seines Bruders und seines Neffen zu entspannen, jetzt, wo die ganze Anspannung hinter ihm lag. »Wir haben uns in den letzten Jahren immer öfter unterhalten, aber am häufigsten, bevor er diese amerikanische Firma kaufte. Und nun? Meine kleine Operation findet am selben Tag statt wie der Börsenkrach bei ihnen. Interessanter Zufall, nicht?« Seine Augen funkelten. »Eine der ersten Lektionen, die ich ihm vor Jahren beibrachte, war, daß wir 1941 Amerika nur an der Peripherie angegriffen haben. Wir griffen die Arme an, aber nicht das Haupt oder das Herz. Eine Nation kann sich neue Arme wachsen lassen, aber ein Herz oder ein Haupt zu ersetzen ist viel schwieriger. Er hat anscheinend gut zugehört.«
»Ich bin schon oft über das Haupt geflogen«, bemerkte Flugkapitän Torajiro Sato. Einer seiner beiden Routineflüge ging zum Dulles International Airport. »Eine häßliche Stadt.«
»Und du wirst wieder hinfliegen. Wenn Yamata das getan hat, was ich vermute, wird man uns bald wieder brauchen«, sagte Admiral Sato zuversichtlich.
    »Lassen sie ihn durch«, sagte Ryan am Telefon.
»Aber ...«
»Wenn Sie unbedingt wollen, machen Sie es auf und gucken Sie rein,
    aber wenn er sagt, Sie sollen es nicht röntgen, dann lassen Sie es, okay?« »Aber man hat uns gesagt, es käme einer, und es sind zwei.« »Es ist okay«, sagte Ryan zu dem Wachsoldaten am Westeingang. Das
    Problem mit der erhöhten Sicherheitsstufe war, daß sie einen hauptsächlich von der Arbeit abhielt, die man tun mußte, um mit der Krise fertig zu werden. »Schicken Sie beide rauf.« Es dauerte weitere vier Minuten. Wahrscheinlich klappten sie den Laptop auf, um nachzusehen, ob keine Bombe drin war. Jack stand vom Schreibtisch auf und traf sie im Vorraum.
    »Tut mir leid. Kennen Sie den alten Broadway-Song >The Secret Service Makes Me Nervous»Das ist Mark Gant. Er ist mein bester Spezialist, und er wollte seinen
    Laptop mitbringen.«
»So wird es einfacher«, erklärte Gant.
»Ich verstehe. Ich habe auch einen. Bitte nehmen Sie Platz.« Jack bot
    ihnen Stühle an. Seine Sekretärin brachte Kaffee herein. Als die Tassen gefüllt waren, fuhr er fort. »Ich habe einen meiner Leute die europäischen Märkte verfolgen lassen. Sieht nicht gut aus.«
    »Das ist milde ausgedrückt, Dr. Ryan. Wir erleben vielleicht den Beginn einer globalen Panik«, begann Winston. »Ich bin nicht sicher, wie weit es gehen wird.«
»Bis jetzt hat Buzz es ganz gut gemacht«, antwortete Ryan vorsichtig. Winston blickte von seiner Tasse auf.
    »Ryan, wenn Sie ein Schwätzer sind, bin ich an

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