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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einem Reinfall arbeitete man besonders hart, um seinen guten Ruf wiederherzustellen.
    Jackson spürte den harten Aufprall bei der Landung auf dem Flugzeugträger, dann das Einschnappen der Fangseile und die Verlangsamung der Geschwindigkeit, als er in den mit dem Rücken zur Flugrichtung angebrachten Zweitsitz der COD gepreßt wurde.
    Wieder eine grauenhafte Erfahrung vorüber, dachte er. Beim Landen auf einem Träger war es ihm lieber, wenn er die Hände selbst an den Kontrollen hatte. Der Gedanke war ihm unangenehm, sein Leben einem dieser heutigen Lieutenants anzuvertrauen, die für den Admiral alle wie Teenager aussahen. Er spürte, wie das Flugzeug nach links rollte, auf dem Weg zu einem freien Platz auf dem Flugdeck, und dann ging eine Tür auf, und er hastete hinaus.
    Ein Besatzungsmitglied auf dem Deck salutierte und wies ihm den Weg durch eine offene Tür in den Inselaufbau des Trägers. Hier befand sich die Schiffsglocke, und sobald die Ordonnanzen da waren, salutierte ein Matrose, und ein Bootsmannsmaat betätigte das Schlagwerk der Glocke und verkündete über die Kommunikationsanlage: »Task Force Siebenundsiebzig, angekommen.«
    »Willkommen an Bord, Sir«, grinste Bud Sanchez. In seiner Fliegermontur sah er sehr schmuck aus. »Der Captain ist auf der Brücke, Sir.«
»Dann wollen wir mal mit der Arbeit anfangen.«
    »Was macht das Bein, Robby?« fragte der CAG auf halber Höhe der dritten Leiter.
»Stocksteif nach der langen Sitzerei.« Es hatte alles seine Zeit gedauert. Die Einweisung in Pearl Harbor, der Flug mit der Air Force nach Eniwetok, dann das Warten auf die C-2A, die ihn zu seinem Kommando bringen sollte. Jackson hatte den Jetlag hinter sich und war begierig, mit der Arbeit zu beginnen. Es mußte Mittag sein, entnahm er dem Stand der Sonne.
»Funktioniert die Tarnung noch?« fragte Sanchez als nächstes.
»Kein Wort darüber, Bud. Erst, wenn wir dort sind.« Jackson ließ sich von einem Matrosen die Tür zum Steuerhaus öffnen. Sein Bein fühlte sich sehr steif an; eine ständige Erinnerung daran, daß seine Zeit als Flieger vorbei war.
»Willkommen an Bord, Sir«, sagte der Kommandant und sah von einem Stapel mit Nachrichten auf.
Am Röhren der Nachbrenner hörte Jackson, daß auf dem Träger Flugeinsätze geübt wurden; er schaute rasch aus dem Fenster und sah eine Tomcat vom vorderen Backbordkatapult abheben. Der Träger befand sich auf halber Strecke zwischen den Karolinen und Wake. Letztere lag etwas näher bei den Marianen und wurde deshalb nicht genutzt. Auf Wake gab es ein gutes Flugfeld, das immer noch von der Air Force unterhalten wurde. Eniwetok hatte nur ein Feld für Rettungseinsätze. Das war bekannt, und daher war die Insel als Bereitstellungraum für Flugzeuge besonders geeignet, wenn auch nicht für die Servicearbeiten.
»Also, was ist passiert, seit ich Pearl verlassen habe?« »Es gibt gute Neuigkeiten.« Der Kommandant überreichte ihm eine der Nachrichten.
»Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche«, sagte Jones, über die Sonarsignale gebeugt.
    »Die haben es aber verdammt eilig«, stimmte Mancuso zu. Seine Augen verfolgten Geschwindigkeit und Kurs, und was er sah, bestätigte zwar Jones' Vermutung, gefiel ihm aber ganz und gar nicht.
    »Wer wartet bloß auf die?«
»Ron, wir können nicht ...«
»Sir, ich bin Ihnen keine große Hilfe, wenn ich nicht weiß, was los ist«,
sagte Jones vernünftig. »Halten Sie mich für ein Sicherheitsrisiko oder so etwas?«
    Mancuso dachte ein paar Sekunden nach, bevor er antwortete. »Die Tennessee liegt genau über dem Eshunadaoki Seamount und unterstützt einen Sondereinsatz, der in den nächsten vierundzwanzig Stunden beginnt.«
    »Und die anderen Ohios?«
»Kurz vor dem Ulithi-Atoll auf dem Weg nach Norden, mittlerweile ein bißchen langsamer. Die U-Boote werden den Träger reinlotsen. Die Ohios sollen früh rein.« Das ergibt alles Sinn, dachte Jones. Die Boomer waren zu langsam, um effektiv mit der Trägerkampfgruppe zu arbeiten, die er mit dem SOSUS schon aufgespürt hatte, aber sie waren ideal, um eine Postenkette der SSK zu unterbrechen ... Solange die Skipper sich geschickt verhielten. Diese Überlegung wurde immer wieder angestellt.
»Die japanischen Blecheimer sind jetzt ungefähr über der Tennessee ...«
»Ich weiß.«
»Was haben Sie noch für mich?« fragte der ComSubPac brüsk.
Jones führte ihn zur Wandkarte. »Hier auf dem Display sind jetzt sieben SSK-Silhouetten rot eingekreist, und nur eine ist noch mit einem

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