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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zivilen Luftverkehr auszuweichen. Wenn die Amerikaner angreifen würden, dann würden sie es so machen wie bei den Angriffen auf die Hauptinseln: von Inselstützpunkten aus, mit Tankerunterstützung und aus großer Entfernung. Wake war eine Möglichkeit, genau wie noch ein paar andere Inseln. Er würde es mit Flugzeugen zu tun haben, die dem seinen nicht unähnlich waren. Sie hatten luftgestütztes Radar, genau wie er. Es würde ein fairer Kampf werden, außer wenn diese Schweine ihre Stealth-Flugzeuge einsetzen würden. Diese verdammten Dinger. Daß sie die Kamis schlagen konnten! Aber die Amerikaner hatten nur ein paar davon, und wenn sie tagsüber flogen, dann würde er sein Glück versuchen. Zumindest würde es keine wirklichen Überraschungen geben. Es gab eine riesige LuftabwehrRadaranlage auf Saipans höchstem Punkt, und dann waren da auch noch die auf Guam stationierten Staffeln. Es würde einen richtigen Kampf geben, sagte er sich, während er auf Überwachungsflughöhe stieg.
»Ja und? Wo liegt das Problem?« fragte Chavez, der mit der Landkarte herumspielte.
    »Du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir erzählen würde.« »Die nächste Möglichkeit rechts, glaube ich, bei Lizama's Mobil.« Chavez schaute von der Landkarte auf. Überall waren Soldaten, die sich eingruben. Das hätten sie früher tun sollen, dachte er. »Ist das eine Patriot-Batterie?«
    »Sieht so aus, würde ich sagen.« Wie zum Teufel mache ich das nur? fragte sich Clark, während er die letzte Abzweigung fand und in die Sackgasse hineinsteuerte. Da war die Hausnummer, die er sich gemerkt hatte. Er bog in die Einfahrt ein, stieg aus und ging auf die Haustür zu.
    Oreza war noch im Bad, wo er gerade geduscht hatte, während Burroughs mit der Registrierung der in Kobler startenden und landenden Flugzeuge beschäftigt war, als es klingelte.
»Wer sind Sie?«
    »Hat man Ihnen nicht Bescheid gesagt?« fragte Clark und schaute sich um. Wer zum Teufel war dieser Kerl?
»Reporter, stimmt's?«
»Ja, genau.«
»Okay.« Burroughs warf einen Blick hinaus und öffnete dann die Tür.
»Wer sind Sie überhaupt? Ich dachte, hier wohnt ...«
»Sie sind doch tot! « Oreza stand im Flur, nur mit Khakishorts bekleidet. Seine Brust war ein einziges Haardickicht, ähnlich undurchdringlich wie der letzte auf der Insel noch erhaltene Dschungel. Jetzt wirkten die Haare besonders dunkel, da der Mann gerade weiß wie ein Bettlaken wurde. »Sie sind tot, verdammt noch mal!«
»Tag, Portagee«, sagte Klerk/Clark/Kelly lächelnd. »Lang nicht gesehen.«
Er stand wie angewurzelt. »Ich habe gesehen, wie Sie gestorben sind. Ich war auf dem verdammten Gottesdienst. Ich war dort! «
»Hey, ich kenne Sie«, sagte Chavez. »Sie waren auf dem Schiff, auf dem unser Hubschrauber gelandet ist. Was zum Teufel ist hier los? Sind Sie von der Agency?«
Es war fast zuviel für Oreza. An den Kleinen erinnerte er sich überhaupt nicht, aber der Große, der Alte, ungefähr sein Alter, war - konnte unmöglich sein - war - es war nicht möglich. Oder doch?
»John?« fragte er nach ein paar Sekunden ungläubig.
Das war zuviel für den Mann, der früher unter dem Namen John Kelly bekannt gewesen war. Er stellte seine Tasche ab und kam herüber, um den anderen zu umarmen; es überraschte ihn, daß er Tränen in den Augen hatte. »Yeah, Portagee, ich bin's. Wie geht's, Mann?«
»Aber wie ...«
»Bei dem Gottesdienst, haben sie da diesen Satz gesagt von wegen: >... hoffen, daß die See ihre Toten wieder hergeben wirdOreza schloß die Augen und versetzte sich in Gedanken zwanzig Jahre zurück. »Diese beiden Admiräle, stimmt's?«
»Genau.«
»Also - was zum Teufel haben Sie dann ...«
»CIA, Mann. Sie beschlossen, daß sie jemanden brauchte, der in der Lage war, na ja ...«
»An den Teil erinnere ich mich.« Er hatte sich eigentlich nicht sehr verändert, dachte Portagee. Älter, aber dieselben Haare und dieselben Augen, die ihn warm und offen ansahen wie eh und je, aber dahinter immer auch eine Andeutung von etwas anderem, wie ein Tier im Käfig, aber ein Tier, das das Schloß knacken konnte, wann immer es wollte.
»Ich habe gehört, daß Sie für einen pensionierten Coastie gut dastehen.«
»Command Master Chief.« Der Mann schüttelte den Kopf. Die Vergangenheit konnte warten.
»Was ist der Stand der Dinge?«
»Wir sind seit ein paar Stunden nicht mehr auf dem laufenden. Wissen Sie irgend etwas Neues?«
»Der

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