Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
erleichtert. »Und jetzt?«
»Und jetzt, Mr. President, versuchen wir, in dieser Sache ein für allemal
Klarheit zu schaffen.«
Genau in diesem Moment klingelte das Telefon. Durling nahm ab. »Oh.
Ja, Tish?«
»Die Japaner haben bekanntgegeben, daß sie über Atomwaffen verfügen
und hoffen -«
»Nein, das tun sie nicht mehr«, fiel Durling seiner PR-Chefin ins Wort. »Wir sollten lieber selbst eine Regierungserklärung abgeben.«
»Ah, ja«, sagte Jones, während er auf die Seekarte an der Wand schaute. »Das ging aber schnell, Bart.«
    Die Gefechtslinie verlief westlich der Marianen. Die Nevada war das nördlichste U-Boot. Dreißig Meilen weiter südlich lag die West Virginia und nach weiteren dreißig Meilen folgte die Pennsylvania. Die Maryland war das südlichste ehemalige Raketen-U-Boot. Die Linie war neunzig Meilen lang, erstreckte sich theoretisch allerdings über weitere dreißig Meilen, jeweils fünfzehn nördlich und südlich der äußeren U-Boote. Sie lagen zweihundert Meilen westlich der sich nach Westen bewegenden Gefechtslinie der japanischen SSKs und waren gerade dort angelangt, nachdem aus Washington die Warnung gekommen war, daß jemand den Japanern die entsprechenden Informationen hatte zukommen lassen.
    »Haben wir so etwas nicht schon einmal erlebt?« fragte Jones, der sich daran erinnerte, daß das ursprünglich alles die Namen von Kriegsschiffen gewesen waren, ja mehr noch, die Namen von Kriegsschiffen, die an einem Dezembermorgen lange vor seiner Geburt an den Kais festgelegen hatten. Die ursprünglichen Inhaber dieser Namen waren aus dem Schlamm ausgegraben, wieder zu neuem Leben erweckt und losgeschickt worden, um Inseln zurückzuerobern und die Soldaten und Marines unter dem Befehl von Jesse Oldendorf zu unterstützen, und in einer dunklen Nacht in der Straße von Surigao ... aber das war jetzt nicht der richtige Moment für Geschichtsunterricht.
    »Was ist mit den Zerstörern?« fragte Chambers.
»Wir haben sie verloren, als sie hinter die Bonin-Inseln fuhren, Sir. Geschwindigkeit und Kurs waren ziemlich konstant. Sie müßten um Mitternacht herum, Ortszeit, auf Höhe der Tennessee sein, aber bis dahin wird unser Flugzeugträger ...«
»Sie haben die Operation ja voll im Griff«, bemerkte Mancuso.
»Sir, ich habe den ganzen Ozean für Sie durchgeforstet. Was haben Sie denn erwartet?«
»Meine Damen und Herren«, sagte der Präsident im Presseraum des
    Weißen Hauses. Ryan konnte sehen, daß er frei sprach, er hatte nur ein paar hingekritzelte Notizen vor sich, und damit war dem Chief Executive nie besonders wohl. »Sie haben heute abend eine Erklärung der japanischen Regierung gehört, derzufolge Japan Interkontinentalraketen mit nuklearen Sprengköpfen hergestellt und stationiert hat.
    Dieser Sachverhalt ist Ihrer Regierung seit einigen Wochen bekannt, und die Existenz dieser Waffen ist auch der Grund dafür, daß wir uns in der Pazifikkrise äußerst vorsichtig verhalten haben. Wie Sie sich sicher vorstellen können, hat diese Entwicklung für uns eine große Belastung dargestellt und auch unsere Reaktion auf die japanische Aggression gegen amerikanisches Territorium und gegen amerikanische Staatsbürger auf den Marianen beeinflußt.
    Ich kann Ihnen jetzt mitteilen, daß diese Raketen vernichtet worden sind. Sie existieren nicht mehr«, erklärte Durling mit kraftvoller Stimme.
»Die momentane Situation sieht aus wie folgt: Das japanische Militär hält die Marianen nach wie vor besetzt. Für die Vereinigten Staaten von Amerika ist dieser Zustand unhaltbar. Die Menschen, die auf diesen Inseln leben, sind amerikanische Staatsbürger, und die amerikanischen Streitkräfte werden alles Nötige tun, um ihnen ihre Freiheit zurückzugeben und die Wahrung der Menschenrechte zu gewährleisten. Ich wiederhole: Wir werden alles Nötige tun, um diese Inseln wieder unter amerikanische Kontrolle zu bringen.
Wir appellieren heute abend an Ministerpräsident Goto, sich bereit zu erklären, die japanischen Streitkräfte unverzüglich von den Marianen abzuziehen. Sollte der Abzug unterbleiben, sehen wir uns gezwungen, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sie von dort zu entfernen.
Das ist alles, was ich im Moment zu sagen habe. Für etwaige Fragen zu den Ereignissen des heutigen Abends verweise ich Sie an meinen Nationalen Sicherheitsberater, Dr. John Ryan.« Der Präsident lief zur Tür und ignorierte dabei die wild durcheinandergeschrieenen Fragen. Unterdessen wurden einige Ständer für

Weitere Kostenlose Bücher