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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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daß die Staffel vollzählig zurück ist«, gab einer der
    Funker durch.
»Danke«, antwortete Jackson. Er hoffte, daß die Army-Piloten nicht
allzu enttäuscht waren, weil sie auf einem Kreuzer gelandet waren statt auf
der Johnnie Reb, aber er brauchte den Platz auf seinem Deck. »Ich zähle siebenundzwanzig Treffer«, sagte Sanchez. Drei seiner
eigenen Jäger waren abgeschossen worden, nur einer der Piloten konnte
gerettet werden. Die Verluste waren geringer als erwartet, obwohl das
natürlich das Briefeschreiben nach Hause nicht einfacher machte ... »Na ja, an den Turkey-Shoot kommt es nicht ganz heran, aber schlecht
wär's nicht. Es kommen noch vierzehn weitere durch die Tomahawks dazu.
Das macht ungefähr die Hälfte ihrer Jäger aus, die meisten F-15, und sie
haben nur noch einen Hummer übrig. Von jetzt an stehen sie schlecht da.«
Der Gefechtsgruppen-Kommandant sah die anderen Informationen durch.
Einen Aegis-Zerstörer hatten sie erledigt, und die anderen waren am
falschen Ort, um in die Kampfhandlung einzugreifen. Acht U-Boote waren
zerstört. Der Einsatzplan hatte zunächst vor allem vorgesehen, die
gegnerische Armee mit chirurgischer Präzision partiell handlungsunfähig zu
machen, wie es auch im Persischen Golf geschehen war, und das hatte sich
über dem Wasser als noch einfacher herausgestellt als über Land. »Bud,
wenn Sie die andere Seite befehligen würden, was würden Sie als nächstes
versuchen?«
»Einmarschieren können wir immer noch nicht.« Sanchez hielt inne. »Es
sieht schlecht aus, egal wie man's macht, aber letztes Mal mußten wir es so
machen ...« Er sah seinen Kommandanten an.
»Da ist was dran. Bud, machen Sie eine Tomcat flugbereit, ich fliege
mit.«
»Aye aye, Sir.« Sanchez machte sich auf den Weg.
»Denken Sie, was ich denke?« fragte der Kapitän der Stennis mit einer
hochgezogenen Augenbraue.
»Was haben wir zu verlieren, Phil?«
»Einen ziemlich guten Admiral, Rob«, antwortete er ruhig.
»Wo haben Sie auf diesem Kahn die Funkgeräte?« fragte Jackson mit einem
    Augenzwinkern.
»Wo waren Sie?« fragte Goto überrascht.
»Versteckt, nachdem Ihr Patron mich gekidnappt hatte.« Koga kam ohne
    jede Ankündigung herein, setzte sich unaufgefordert und legte überhaupt ein Benehmen an den Tag, das seine wiedererlangte Macht deutlich zur Schau stellte.
»Was haben Sie zu Ihrer Rechtfertigung zu sagen?« wollte der frühere Ministerpräsident von seinem Nachfolger wissen.
    »So können Sie nicht mit mir reden.« Doch selbst diese Worte klangen verzagt.
»Das ist ja hinreißend. Sie führen unser Land in den Abgrund, und dann bestehen Sie darauf, daß Ihnen jemand seine Achtung erweist, den Ihr Gebieter fast umgebracht hat. Mit Ihrem Wissen, übrigens?« fragte Koga leichthin.
»Ganz gewiß nicht - und wer ermordete die ...«
»Wer die Verbrecher ermordet hat? Ich nicht«, versicherte ihm Koga. »Aber es gibt eine viel wichtigere Frage: Was werden Sie jetzt tun?«
»Nun, das habe ich noch nicht entschieden.« Dieser Versuch, Stärke zu demonstrieren, scheiterte in mehrfacher Hinsicht.
»Sie meinen wohl, Sie haben noch nicht mit Yamata gesprochen.«
»Ich treffe meine Entscheidungen allein!«
»Ausgezeichnet. Dann tun Sie das jetzt auch.«
»Sie können mir keine Befehle erteilen.«
»Und warum nicht? Ich werde bald wieder auf Ihrem Platz sitzen. Sie haben die Wahl. Entweder Sie treten heute vormittag zurück, oder ich werde heute nachmittag im Unterhaus ein Mißtrauensvotum beantragen. Und das würden Sie nicht überleben. Sie sind in jedem Fall am Ende.« Koga stand auf, um zu gehen. »Ich schlage vor, Sie gehen in Ehren.«
    Im Terminal standen die Leute in Schlangen vor den Schaltern, um Tickets für den Flug nach Hause zu kaufen, wie Captain Sato sehen konnte, als er mit einer militärischen Eskorte vorbeilief. Es war ein junger Lieutenant, ein Fallschirmjäger der offenbar immer noch kämpfen wollte, was man von den anderen Menschen im Gebäude nicht sagen konnte. Der Jeep, der sie erwartet hatte, raste in Richtung Militärflughafen. Anders als zuvor waren die Einheimischen jetzt auf der Straße, mit Schildern, auf denen sie die »Japse« aufforderten, zu verschwinden. Einige von ihnen sollte man für ihre Frechheit erschießen, dachte Sato, der immer noch nicht wußte, wie er mit seiner Trauer zurechtkommen sollte. Zehn Minuten später betrat er eine der Flugzeughallen in Kobler. Oben kreisten Jäger. Wahrscheinlich hatten sie Angst, sich zu weit von der Küste zu entfernen, dachte

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