Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
des Erfassungsbereiches des Bodenradars befinden. Vier Stunden, dachte Sato, der den Autopilot eingeschaltet hatte und Tee schlürfte. Er sprach ein Gebet für den Mann auf dem rechten Sitz und hoffte, daß die Seele seines Kopiloten Frieden gefunden hatte, so wie seine.
Der Delta-Flug erreichte Dulles International Airport mit nur einer Minute Verspätung. Clark und Chavez stellten fest, daß ein Dienstwagen für sie bereitstand. Sie stiegen in den Ford ein und fuhren zur Interstate 64, während der Fahrer, der den Wagen gebracht hatte, ein Taxi nahm.
»Was glauben Sie, was mit ihm passieren wird?«
»Yamata? Gefängnis, vielleicht auch schlimmer. Hast du eine Zeitung gekauft?« fragte Clark.
»Ja.« Chavez schlug sie auf und überflog die Titelseite. »Ach du Scheiße!«
»Hmm?«
»Anscheinend haben sie Dr. Ryan mit einem Arschtritt nach oben befördert.« Aber Chavez hatte andere Dinge im Kopf, über die er auf der Fahrt an die Küste von Virginia nachdenken mußte, zum Beispiel, wie er Patsy DIE FRAGE stellen sollte. Was war, wenn sie nein sagte?
    Gemeinsame Sitzungen der beiden Häuser des Kongresses fanden immer im Plenarsaal des Repräsentantenhauses statt, zum einen, weil er größer war, zum anderen, weil, wie einige Mitglieder des »niedrigeren« Hauses bemerkten, die Sitzplätze im Senat reserviert waren und diese miesen Kerle keine anderen Leute auf ihren Plätzen sitzen ließen. Es wurden immer umfassende Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Das Kapitol hatte seine eigene Polizeitruppe, die es gewohnt war, mit dem Secret Service zusammenzuarbeiten. Einzelne Flure wurden mit Samtkordeln abgesperrt, und die uniformierten Offiziere waren vielleicht noch etwas wachsamer als sonst, aber ansonsten wurde kein großes Aufhebens gemacht.
    Der Präsident fuhr immer in seinem gepanzerten Dienstwagen zum Capitol Hill, von mehreren Chevy Suburbans eskortiert, die noch gründlicher gesichert und mit Secret-Service-Agenten vollgestopft waren, und diese wiederum hatten genügend Waffen bei sich, um eine ganze Einheit der Marines abzuwehren. Das Ganze ähnelte irgendwie einer Zirkustruppe, und wie die Leute vom Zirkus waren auch die an diesem Zug Beteiligten ständig dabei, irgend etwas auf- und wieder abzubauen. Vier Agenten hievten beispielsweise die Transportbehälter ihrer Stinger-Raketen aufs Dach und fuhren dann zu bestimmten bewährten Stellen, um von dort aus die Umgegend genauestens abzusuchen und zu prüfen, ob die Bäume vielleicht ein bißchen zu sehr gewachsen waren - sie wurden regelmäßig gestutzt, damit sie die Sicht nicht behinderten. Der Scharfschützentrupp des Secret Service, der aus den besten Schützen des Landes bestand, verteilte sich auf ähnliche Ausguckpunkte auf dem Dach des Kapitols und anderer umliegender Gebäude. Die Männer holten ihre spezialangefertigten 7-mmMagnum-Gewehre aus ihren ausgeschäumten Gewehrkoffern und beobachteten mit Ferngläsern jene Dächer, auf denen nicht ihresgleichen saßen. Davon gab es allerdings nicht viele, da sich andere Mitglieder der Abteilung über Treppen und Aufzüge in die oberen Stockwerke sämtlicher Bauwerke rund um das Gebäude begaben, in dem sich JUMPER heute abend befinden würde. Als es dunkel wurde, wurden zusätzliche Scheinwerfer und Lichtverstärker ausgepackt, und die Agenten tranken heiße Getränke, um wach zu bleiben.
    Sato dankte dem Schicksal für das Timing und für sein Zusammenstoßwarnsystem. Auf den transatlantischen Flugrouten war zwar immer etwas los, aber der Flugverkehr zwischen Amerika und Europa war auf den menschlichen Schlafrhythmus abgestimmt, und zu dieser Zeit waren nur wenige Flugzeuge Richtung Westen unterwegs. Das Warnsystem überwachte den Luftraum und würde sofort melden, wenn ein anderes Flugzeug in seine Nähe käme. Im Moment war das nicht der Fall - auf seinem Display stand CLEAR OF CONFLICT, was bedeutete, daß im Umkreis von achtzig Meilen kein Verkehr war. So konnte er problemlos auf einen westlichen Kurs gehen und dreihundert Meilen vom Land entfernt dem Verlauf der Küste folgen. Der Pilot verglich die Uhrzeit mit seinem Flugplan, den er auswendig kannte. Wieder hatte er die Windverhältnisse in beiden Richtungen korrekt eingeschätzt. Sein Timing mußte exakt sein, denn die Amerikaner konnten sehr pünktlich sein. Um Punkt halb neun drehte er nach Westen. Er war jetzt müde, nachdem er die letzten vierundzwanzig Stunden fast ununterbrochen in der Luft gewesen war. An der amerikanischen Ostküste regnete

Weitere Kostenlose Bücher