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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Stammesgefährtin gesehen hatte, nachdem sie aus dem Fluss geborgen worden war. Aber allerdings hatte er auch erwähnt, dass man ihre sterblichen Überreste erst Monate nach ihrem Verschwinden gefunden hatte und dass man sie nur noch anhand ihrer Kleidung und der Halskette identifizieren konnte, die sie bei ihrem Verschwinden getragen hatte.
    Oh Gott … konnte sie wirklich noch am Leben sein? War sie irgendwie Dragos in die Hände gefallen und die ganze Zeit über von ihm gefangen gehalten worden?
    Jenna war zu verblüfft, um etwas zu sagen, zu benommen, um mehr zu tun, als ihren Freundinnen ins Haus zu folgen, nachdem die Haushälterin sie hereingebeten hatte. Ein Teil von ihr hoffte inständig, dass eine tot geglaubte junge Frau vielleicht tatsächlich noch am Leben war.
    Doch ein anderer Teil von ihr wurde von einer düsteren Angst gepackt, für die sie sich zutiefst schämte – dass diese neue Entwicklung sie den Mann kosten konnte, den sie liebte.
    Sie musste es Brock so bald wie möglich sagen. Das war einfach das Richtige in dieser Situation, er musste die Wahrheit wissen. Er musste die Skizze selbst sehen und feststellen, ob Jennas Verdacht richtig war.
    „Bitte nehmen Sie doch Platz. Ich sage Schwester Grace Bescheid, dass Sie hier sind“, sagte die liebenswürdige kleine Frau und ließ Jenna und die anderen im vorderen Salon allein.
    „Alex“, murmelte Jenna und zupfte sie am Mantelärmel. „Ich muss sofort im Hauptquartier anrufen.“
    Alex runzelte die Stirn. „Was ist los?“
    „Diese Skizze“, sagte sie, betrachtete sie noch einmal und war nun völlig sicher, dass es Corinne war, die Claire Reichen auf ihrem Traumspaziergang in Dragos’ Schlupfwinkel gesehen hatte. „Ich erkenne die Frau. Ich habe ihr Gesicht schon mal gesehen.“
    „Was?“ Alex nahm ihr die Mappe ab, um sie selbst anzusehen. „Jen, bist du sicher?“
    Jetzt kamen auch Renata und Dylan näher und drängten sich im stillen Salon des Hauses um sie. Sie zeigte auf das zarte Gesicht der dunkelhaarigen jungen Frau auf der Zeichnung. „Ich glaube, ich weiß, wer diese Stammesgefährtin ist.“
    „Da bin ich aber neugierig, meine Liebe“, sagte eine kühle Frauenstimme. „Wer denn?“
    Abrupt sah Jenna auf und direkt in ein ruhiges graues Augenpaar am anderen Ende des Raumes, das aus einem faltigen, freundlich wirkenden Gesicht auf sie zurückstarrte. Mit ihrem langen, zu einem losen Knoten aufgesteckten Silberhaar, dem hellblau geblümten Hauskleid und der weißen Strickweste wirkte Schwester Grace Gilhooley wie einem Gemälde von Norman Rockwell entstiegen.
    Aber es waren ihre Augen, die sie verrieten.
    Diese stumpf blickenden Augen und das Prickeln von Jennas neuen Instinkten. Ihre inneren Warnlichter blinkten auf wie Weihnachtsbeleuchtung, sobald die alte Frau den Raum betreten hatte.
    Jenna hielt den Blick ihrer starrenden Haifischaugen und erkannte sofort, was die gute Schwester in Wirklichkeit war.
    „Das gibt’s doch nicht“, sagte sie. Genauso seltsam hatten die FBI -Männer sie angesehen, die erst vor ein paar Tagen in New York versucht hatten, Brock und sie zu töten. Jenna sah zu Renata hinüber. „Schwester Grace ist ein verdammter Lakai.“

 
    30
    „Das ist jetzt etwa das zehnte Mal, dass du auf dieses Ding schaust, seit wir hergekommen sind.“ Brock schmunzelte, als Dante, der nervöse zukünftige Vater, sich von der Gruppe im Waffenraum entfernte, um auf seinen Organizer zu sehen. „Verdammt, Alter, bist du vielleicht nervös!“
    „Tess hält ein Nickerchen in unserem Quartier“, antwortete Dante. „Ich hab ihr gesagt, wenn sie irgendwas braucht, soll sie mir simsen.“
    Da in den letzten fünf Minuten offenbar keine neuen Nachrichten gekommen waren, legte er das Gerät wieder auf den Tisch und kam zum Schießstand zurück, wo Brock, Kade, Rio und Niko auf ihn warteten, um ihre Schießübungen fortzusetzen.
    Als er zurück zu seinem Platz zwischen seinen Brüdern stapfte, sah ihn Niko mit gespielter Eindringlichkeit an, starrte ihm aus nächster Nähe ins Gesicht und zuckte dann übertrieben mit den Schultern. „Komisch. Gar nichts zu sehen.“
    „Was?“, fragte Dante, die schwarzen Brauen gerunzelt. „Was zum Teufel soll das?“
    Niko grinste und zeigte seine Grübchen. „Dachte nur, Tess hat dir inzwischen einen Nasenring verpasst. Um die kurze Leine festzumachen, an der sie dich hält.“
    „Klappe“, sagte Dante mit einem tiefen Kichern und hob den Finger in Nikos Richtung. „Daran

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