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08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

Titel: 08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Fidelma wissen.
    Crella zögerte. »Von Bruder Cian. Guss hatte es ihm gesagt, und Cian sagte es mir.«
    »Was hast du da getan? Du hattest das Messer gefunden, und Cian hatte dir gesagt, daß Guss dich beschuldigte. Was geschah dann?«
    »Ich war so wütend, daß ich an Deck stürmte und Guss zur Rede stellte.«
    »Aber das Messer hast du in der Kajüte gelassen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil du es nicht in der Hand hieltest, als du an Deck standest. Du hast eben erst unter die Koje gelangt und es hervorgeholt.«
    »Dann habe ich es wohl da gelassen.«
    »Daher ist es merkwürdig, daß du ihm nicht die Waffe vorgehalten hast. Wäre das nicht die normale Reaktion gewesen?«
    »Das weiß ich nicht. Ich wollte ihm nur zu verstehen geben, daß ich sein Geschwätz von seinen sexuellen Beziehungen mit Muirgel kannte. Ich wollte ihn nur warnen, daß er mit solchen Behauptungen nicht durchkäme!«
    »Und das ist er ja auch nicht, nicht wahr? Er hatte solche Angst vor dir, daß er zurückwich und über Bord fiel.« Schwester Crella wollte protestieren, doch Fidelma fuhr unerbittlich fort. »Ein wirklich kaltblütiger Mörder war dieser Bruder Guss, der nicht nur tötete, sondern auch falsche Spuren legte – und dann, als er vor aller Augen einer Frau gegenüberstand, so erschrocken war, daß er sich buchstäblich über Bord treiben ließ.«
    Schwester Crella spürte den Sarkasmus in ihrer Stimme.
    »Er hat das Messer bei mir versteckt, und er hat mich beschuldigt!«
    »Schade, Bruder Guss können wir nun nicht mehr befragen«, bemerkte Fidelma trocken. »Mit seinem Tod ist anscheinend alles sauber erledigt.«
    Crella sah sie mißtrauisch an.
    »Ich weiß nicht, was du damit meinst.«
    »Sag mal, weshalb bist du so sicher, daß Muirgel kein Verhältnis mit Guss hatte? Das verstehe ich immer noch nicht.«
    Crella schob trotzig das Kinn vor.
    »Du glaubst mir nicht?«
    »Hatte Muirgel viele Liebesaffären?«
    »Wir waren beide normale junge Frauen. Wir hatten beide unsere Liebesgeschichten.«
    »Also hat sie dir immer anvertraut, mit wem sie ein Verhältnis hatte?«
    Crella schnaubte unwillig.
    »Natürlich.«
    »Wann hat sie dir das letzte Mal von einer Affäre erzählt?«
    »Das habe ich schon erwähnt. Sie hatte ein Verhältnis mit Cian. Ich hatte übrigens selbst ein kurzes Verhältnis mit Cian, bis ich von ihm genug hatte.«
    »War es nicht in Wahrheit so, daß Cian dich Muirgels wegen fallengelassen hat?«
    Crella lief rot an.
    »Mich läßt niemand fallen.«
    »Hat dich das nicht eifersüchtig und zornig gemacht?«
    »Nicht so sehr, daß ich sie umgebracht hätte! Werd nicht albern. Wir haben oft unsere Liebhaber getauscht. Wir waren Kusinen und enge Freundinnen, vergiß das nicht.«
    »Und du meinst, sie habe immer noch ein Verhältnis mit Cian gehabt und nicht mit Guss?«
    »Nicht mit Guss, aber ich glaube, sie und Cian hatten einen Streit, kurz bevor wir von Moville aufbrachen.«
    »Weshalb bist du so sicher, daß sie kein Verhältnis mit Guss hatte? Trotz Muirgels offen gezeigten freizügigen Ansichten?«
    »Weil sie es mir gesagt hätte«, erwiderte Crella hartnäckig. »Guss wäre der letzte gewesen, mit dem sie sich eingelassen hätte. Er war zu ernst. Für mich liegt es auf der Hand, daß Guss sich in sie verknallte, sie ihn abwies und er daraufhin ihren Tod plante und sie umbrachte.«
    »Wie erklärst du dir dann, warum und wie Muirgel sich zwei Tage auf diesem Schiff versteckte und alle glauben machen wollte, sie sei über Bord gespült worden?«
    »Vielleicht wollte sie so Guss’ unwillkommenen Nachstellungen entgehen.«
    »Warum hat sie dich dann nicht in das Geheimnis eingeweiht? Tut mir leid, Crella, aber es gibt Beweise dafür, daß Guss tatsächlich ihr Geliebter war. Es geht noch um eine andere Sache. Wie erklärst du dir das mit Schwester Canair?«
    Fidelma sah dabei Crella tief in die Augen, um ihre Reaktion zu prüfen.
    Es war nur ein leichter Ausdruck von Verwunderung zu bemerken.
    »Schwester Canair? Was ist mit ihr?«
    »Behauptest du, daß Guss sie auch umgebracht hat?«
    Schwester Crellas Verwunderung nahm zu und war nicht geheuchelt.
    »Wie kommst du darauf, daß Schwester Canair umgebracht wurde?« wollte sie wissen. »Du bist doch erst zu uns gestoßen, als wir schon ausliefen. Woher weißt du überhaupt etwas von Schwester Canair?«
    Fidelma betrachtete Crella einige Augenblicke, dann lächelte sie leicht.
    »Keine Ursache«, sagte sie und beendete das Thema. »Gar keine

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