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08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

Titel: 08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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war oft betrunken.«
    »Und deine Mutter?«
    »An die kann ich mich nicht erinnern. Er hat mir erklärt, sie sei bald nach meiner Geburt gestorben.«
    »Wurde sonst noch jemand von dem Schiff gerettet?«
    »Nicht daß ich wüßte. Ich kann mich an nichts erinnern zwischen dem Scheitern des Schiffes und der Zeit, als ich an Bord der ›Ringelgans‹ kam. Murchad meinte, ich müßte mehrere Tage auf See getrieben sein und sei halbtot gewesen, als er mich auffischte.«
    »Hast du versucht, andere Überlebende ausfindig zu machen? Dein Vater hätte doch auch überlebt haben können.«
    Wenbrit zuckte gleichgültig die Achseln.
    »Murchad lief den Heimathafen des Schiffes meines Vaters in Cornwall an. Dort hatte man keine Nachricht. Die ganze Besatzung war längst aufgegeben worden.«
    »Wer außer Murchad kennt deine Geschichte?«
    »Die meisten Männer auf diesem Schiff, Lady. Dies ist nun meine Heimat. Gott sei Dank, daß Murchad damals hinzukam. Jetzt habe ich eine neue Familie und eine bessere als ich jemals hatte.«
    Fidelma lächelte und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Gott sei wahrhaftig Dank, Wenbrit.« Dann kam ihr ein Gedanke. »Und Dank sei auch dem, der dich, als du bewußtlos warst, an der Gräting festgebunden hat, so daß du wenigstens eine Chance auf Rettung hattest.«
    Ein Ruf drang herüber, als das Skiff die treibenden Wrackstücke erreichte. Gurvan stand mühsam aufrecht und suchte die See ab. Dann zeigte er auf eine Stelle und setzte sich wieder. Die Ruder peitschten das Wasser.
    »Haben sie einen Überlebenden gefunden?« fragte Fidelma.
    Wenbrit schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, es ist eine Leiche. Sie lassen sie wieder ins Wasser.«
    »Können wir nicht die Leichen bergen?« wandte Fidelma ein. Sie meinte, man könnte eine Totenfeier für sie halten.
    »Auf See, Lady, kommen immer die Lebenden vor den Toten«, erklärte ihr Wenbrit.
    Dann hörten sie erneut einen Ruf und sahen, wie eine zweite Gestalt in das Skiff gezogen wurde. Spritzer in der Nähe zeigten, daß jemand darauf zu schwamm.
    »Wenigstens zwei Seelen gerettet«, murmelte Wenbrit.
    Eine Viertelstunde später kehrte das Skiff zurück. Im ganzen waren nur drei Menschen lebend gefunden worden, und nun hatte es Murchad eilig, sein Schiff wieder in Fahrt zu bringen, denn selbst Fidelma erkannte, wie Wind und Gezeiten die »Ringelgans« trotz gereffter Segel und Treibanker auf die Riffe zu trieben. Fidelma hatte sich gefragt, was Treibanker wohl wären. Einen normalen Anker kannte sie. Wenbrit erklärte ihr, daß das Schiff vier große Ledersäcke mitführte, die ins Wasser gelassen wurden und als Bremse wirkten, damit das Schiff nicht ohne Widerstand dahintrieb.
    Die drei geretteten Seeleute wurden an Deck gehievt, und dann schrie Murchad eine Reihe von Befehlen.
    »Großsegel setzen! Treibanker einholen. Klar Schiff zum Halsen. Gurvan ans Steuerruder.«
    Fidelma übernahm es, sich um die drei Geretteten zu kümmern. Der größte Teil der Mannschaft war damit beschäftigt, das Schiff aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Einer saß schon aufrecht und hustete etwas. Die beiden anderen lagen bewußtlos da.
    Fidelma fielen sofort mehrere Dinge auf. Die beiden Bewußtlosen trugen die übliche Seemannskleidung, es waren anscheinend einfache Matrosen. Der Mann, der aufrecht saß und wieder zu sich kam, war gut gekleidet, und obgleich seine Sachen durchnäßt waren und er keine Waffe trug, erkannte Fidelma, daß er ein Mann von Rang war.
    Er war kräftig gebaut und hatte vielleicht auch deshalb den Schiffbruch relativ gut überstanden, war blond und trug einen langen Schnurrbart, der nach Art der Gallier zu beiden Seiten des Mundes herabhing. Sein Gesicht war salzverkrustet, aber angenehm geschnitten, mit hellblauen Augen. Obwohl durchweicht, verriet seine Kleidung gute Qualität. Er schien an ein Leben im Freien gewöhnt. Ihr fielen einige wertvolle Schmuckstücke an ihm auf.
    »Quomodo vales?« fragte sie ihn lateinisch in der Annahme, daß er bei seinem Rang die Sprache kenne, unabhängig von seiner Nationalität.
    Zu ihrer Überraschung antwortete er in ihrer eigenen Sprache und mit einem Akzent, den sie dem Königreich Laigin zurechnete.
    »Ich komm schon zurecht.« Er wies auf seine reglosen Gefährten. »Für die sieht’s schlechter aus.«
    Fidelma beugte sich nieder und fühlte dem ersten Mann den Puls. Er war zu spüren, schlug aber sehr schwach.
    »Er hat viel Wasser geschluckt, glaube ich«, meinte der Ire.
    Wenbrit kam zu

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