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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich frei und konnte etwas gegen den roten Kraken unternehmen.
    Aber die Zeit drängte, denn wenn sich das verdammte Biest schneller durch das Glas gefressen hatte als sein Sekret, war Tucker Peckinpah verloren!
    ***
    VALERIAN
    Mit dem Mut der Verzweiflung sprang ich vom Baum. Gisminas Schreie stachen mir wie glühende Nadeln ins Trommelfell. Sie durfte dem Blutkäfer nicht zum Opfer fallen. Da ich hoch hinaufgeklettert war, kam es mir vor, als wollte mein Fall kein Ende nehmen, und als ich unten ankam, stieß mir die Aufprallwucht fast die Beine aus den Hüftgelenken.
    Ich fiel um, kämpfte mich sofort wieder hoch und eilte Gismina zu Hilfe.
    Sie lag auf dem Rücken, ihr Gesicht war angstverzerrt. Als die Zangen zuschnappten, stemmte sie ihre Füße gegen die Unterseite des Satanskäfers.
    Sie stieß sich ab und rutschte ein Stück von dem schwarzen Käfer weg.
    Der Satanskäfer lachte mit den Flügeln. Es hörte sich schaurig an. Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen: Ich glaubte Gismina bereits verloren.
    Als ich sah, daß die gefährlichen Zangen sie verfehlten, faßte ich jedoch noch einmal Mut. Ich stieß mich ab, flog gestreckt durch die Luft, auf den Käfer zu.
    »Tod!« rief er. »To…«
    Ich prallte auf ihn und erstickte seine »Stimme«. Mit der linken Hand griff ich nach der linken Schere des Feindes. Mit der rechten, die den Dolch hielt, stach ich zu. Ich wußte, daß es nicht leicht war, diese Blutkäfer zu töten. Sie besaßen einen gepanzerten Körper.
    Nur zwischen Kopf und Flügelansatz gab es eine Stelle, die nicht geschützt war, aber die mußte man erst einmal treffen.
    Mein erster Stich verfehlte dieses Ziel. Die Dolchklinge traf den flachen Kopf des Käfers, und es war, als wäre die Dolchspitze auf polierten schwarzen Marmor gestoßen.
    Der Dolch wurde abgelenkt. Ich schlug mir die Knöchel blutig.
    »Weg, Gismina!« schrie ich. »Bring dich in Sicherheit!«
    Abermals stemmte sie sich gegen den Blutkäfer und stieß sich ab. Dann rollte sie herum, sprang auf und lief einige Schritte weit.
    Zitternd preßte sie die Fäuste gegen ihre Wangen, und mit großen, furchtgeweiteten Augen verfolgte sie meinen kräfteraubenden Kampf gegen den Satanskäfer.
    Er wollte mich abschütteln, stieß mich mit den harten Flügeln hoch, versuchte mich damit zu treffen und ich bekam auch tatsächlich einen fürchterlichen Schlag gegen die Schläfe.
    Ich war benommen, trübe Schleier wehten vor meinen Augen. Ich hatte entsetzliche Angst, daß der Blutkäfer Oberhand gewinnen könnte.
    Der große Käfer war ungemein stark. Ich vollführte einen wilden Ritt auf seinem Rücken. Er ließ sich zur Seite fallen, wollte sich herumwälzen, damit ich unter ihm zu liegen kam, doch ich spreizte die Beine ab und ließ es nicht zu.
    Halb blind vor Angst und Wut stach ich immer wieder auf meinen Gegner ein. Ich zielte nicht, hoffte nur, daß ich irgendwann die verletzbare Stelle treffen würde.
    Und noch etwas hoffte ich: daß die Klinge nicht brach, denn womit hätte ich den Satanskäfer dann noch vernichten sollen?
    Abermals traf mich der Käfer mit seinem Flügel. Diesmal zwischen die Hörner. Mir drohten die Sinne zu schwinden. Ich konnte mich nicht länger festhalten, rutschte seitlich ab und landete auf dem Boden.
    Ich lag reglos da, und wenn Gisminas verzweifelter Schrei meine Lebensgeister nicht noch einmal wachgerüttelt hätte, wäre ich verloren gewesen.
    Ich bäumte mich auf, stieß die zuschnappenden Zangen hoch und sprang auf die Beine.
    Plötzlich konnte ich glasklar sehen und denken. Für wenige Augenblicke war ich unbegreiflich ruhig, und ich wußte genau, was ich tun mußte.
    Ich sprang nach rechts. Der Blutkäfer drehte sich, aber ich schnellte gleich wieder nach links, und dann kam mein Dolch endlich ins Ziel.
    Knapp hinter dem Kopf sauste die Klinge in eine tiefe Kerbe und traf den Lebensstrang des Feindes. Er zuckte heftig, dann fielen die Zangen kraftlos auseinander, die Beine streckten sich und die Flügel standen seitlich ab.
    Was ich kaum noch für möglich gehalten hatte, war mir doch noch geglückt. Ich hatte den Blutkäfer besiegt. Mit Tränen in den Augen lief Gismina auf mich zu.
    Schwer keuchend hatte ich mich aufgelichtet und den Dolch weggesteckt. Gismina warf sich schluchzend in meine Arme und gestand mir stockend: »Ich hatte entsetzliche Angst um dich, Valerian.«
    Mich befielen schmerzhafte Muskelkrämpfe. Ich versuchte sie nicht zu beachten. Ich war glücklich, Gismina das Leben

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