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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gerettet zu haben.
    »Was für ein Morgen«, sagte ich bitter und strich mit der Hand, die noch zitterte, über Gisminas weiches Haar.
    Gismina klammerte sich an mich, als hätte sie Angst, mich zu verlieren.
    Wir trafen uns nicht zum ersten Mal zu dieser frühen Stunde am See, doch noch nie waren wir so in Gefahr gewesen wie heute. Wir blieben zumeist eine Stunde, dann gingen wir Hand in Hand nach Hause.
    Wir mußten ab und zu allein sein. Tagsüber war stets Beato bei uns. Ich hatte nichts gegen Beato, er war mein bester Freund, aber seine Schwester Gismina war mir lieber, und das konnte ich ihr nur am See zeigen, wenn wir allein waren.
    Eine Stunde ungestörtes Glück - und das nicht jeden Tag. Es war nicht viel, aber wir begnügten uns damit. Und wir hofften, daß wir eines Tages mehr Glück bekommen würden.
    Aber es stand nicht gut um diese Hoffnung. Düstere Wolken zogen an unserem Schicksalshorizont auf. Für Gismina, Beato und mich.
    Ich führte Gismina fort von dem vernichteten Blutkäfer. Wir entfernten uns so weit von ihm, daß wir ihn nicht mehr sehen konnten. Glatt und still breitete sich das Wasser des schwarzen Sees vor uns aus. Ich zog Gismina an mich und küßte sie.
    Wir liebten uns seit langem schon.
    Liebe… Ein Gefühl, das die anderen nicht kannten. Haß, ja, der war ihnen nicht fremd, aber die Liebe ließ sich mit einem Teufel nicht vereinbaren.
    Kein normal veranlagter Teufel kann lieben, kann Dankbarkeit empfinden, ist zu einer aufrichtigen Freundschaft fähig und hat den ungestillten Wunsch in sich, Gutes zu tun.
    Wir waren seelische Mißgeburten, schwarze Schafe inmitten der bösen Teufelsschar, Abartige…
    Gisminas Blick war traurig in die Ferne gerichtet. »Morgen kommt Cheetas zurück«, sagte sie leise und unglücklich.
    Ich streichelte sie wieder und legte alle Zärtlichkeit, der ich fähig war, in diese Bewegung. »Denk nicht an morgen, Gismina.«
    »Das muß ich, und du mußt es auch!« sagte sie besorgt.
    »Ich will nicht. Nicht jetzt.«
    »Du möchtest dich vor der Wirklichkeit verstecken, aber das geht nicht, Valerian. Sie findet dich überall. Du kannst laufen, wohin du willst, sie holt dich überall ein.«
    Ich lächelte. »Wenn ich mich in deinen Armen verstecke, findet sie mich nicht.«
    »Bitte, Valerian, laß uns ernst miteinander reden. Es geht um unsere Zukunft, um unser Leben. Wir können nicht so tun, als würde sich mit Cheetas' Rückkehr nichts für uns ändern. Wenn er zurückkommt, hat er immer Verluste zu beklagen. Als erstes füllt er diese Lücken auf. Diesmal werden wir dabei sein. Wir haben das Alter erreicht…«
    Ich preßte die Kiefer trotzig zusammen. »Mit mir kann Cheetas nicht rechnen. Und mit dir und deinem Bruder auch nicht.«
    »Cheetas fragt nicht lange«, sagte Gismina ernst. »Er befiehlt einfach.«
    »Na schön, dann werde ich mich diesem Befehl eben widersetzen.«
    »Das hat noch keiner gewagt.«
    »Ich habe keine andere Wahl. Ich kann nicht mit ihm töten. Ich kann mich verteidigen, aber ich kann über niemanden herfallen, der mir nichts getan hat.«
    »Auch Beato und ich können das nicht, aber Cheetas wird uns zwingen, Valerian. Bisher waren wir noch zu jung, um von ihm zu Kämpfern gemacht zu werden. Doch mittlerweile sind wir herangewachsen, und Cheetas wird keine Ausnahme machen. Er hat kein Verständnis für unsere Art.«
    »Wenn er erfolgreich war, wird er mit sich reden lassen.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht, Valerian.«
    »Ich werde ihn um eine Aussprache bitten und ihm unsere Situation darlegen. Ich werde ihm erklären, daß es sich mit unserem Gewissen nicht vereinbaren läßt…«
    »Er kennt unsere Situation, und wir sind ihm schon lange ein Dorn im Auge«, behauptete Gismina. »Er wird dich zuerst auslachen, und wenn er zu lachen aufgehört hat, wirst du seine bodenlose Grausamkeit zu spüren bekommen.«
    Gismina hatte recht, sie schätzte unsere Lage völlig richtig ein, aber ich wollte es nicht hören, deshalb legte ich ihr meine Finger auf den Mund.
    »Kannst du nicht still sein?« fragte ich sanft. »Wir haben so wenig Zeit für uns. Mußt du sie auf diese unangenehme Weise vergeuden?«
    Sie griff nach meiner Hand und zog sie nach unten. »Laß uns fliehen, Valerian. Wir haben hier keine Zukunft mehr. Es gibt so viele Welten, auf denen wir in Frieden leben können. Wenn wir bleiben, werden wir sterben.«
    »Wenn wir fliehen, sterben wir erst recht. Cheetas wird uns verfolgen.«
    »Wir hätten einen Vorsprung von einem

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