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080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen

Titel: 080 - Die Vampir- Oma und ihre Kleinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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sind.“
    Martin Roemer wedelte mit den Armen. Er erhob sich in die Luft und flog durch das Fenster in drei Meter Höhe. Es war ein Klappfenster, das mit einem Metallzug halb geöffnet werden konnte. Für Martins kleinen Körper reichte der halbmeterbreite Spalt.
    Martin landete auf dem Boden. Er Sah sich um. Nur vom obersten Stockwerk an der Ecke des würfelförmigen Schulgebäudes konnte man über den niederen Anbau sehen, in dem sich Toiletten, die Aula und ein Geräteraum befanden. Hinter der Aula erstreckte sich der Schulhof, der jetzt während des Unterrichts menschenleer war. Der Mercedes des Direktors stand auf dem Schulhof, wie Harald Finck es gesagt hatte.
    Martin huschte zu dem Wagen, nachdem er sich vergewissert hatte, daß niemand aus dem Fenster des Klassenzimmers der 1 b schaute. Er öffnete die Wagentür und zog den Zündschlüssel ab. Dann schloß er den Kofferraum auf. Der Reservekanister war schwer. Martin hob ihn heraus.
    Er öffnete den Tank, goß Benzin aus dem Reservekanister aus, wie Harald es gesagt hatte. Er wußte nicht, daß Gerda Holzbauer, die Lehrerin der beiden ersten Klassen, jetzt aus dem Fenster schaute. Sie sah den Jungen mit dem Kanister um die Ecke verschwinden. Der Rektor hatte ihr doch bestellen lassen, die beiden Jungen und Erika Möller wären in der Aula eingesperrt und die Väter kämen gleich. Wie war es da möglich, daß einer der Jungen – welcher es war, konnte sie wegen der Ähnlichkeit der beiden nicht erkennen – auf dem Schulhof herumlief?
    Kopfschüttelnd wandte Gerda Holzbauer sich wieder der Klasse zu. In diesem Augenblick hörte sie einen Knall, der die Fensterscheiben erzittern ließ. Im Schulhof schoß eine Feuersäule hoch, hüllte den Mercedes des Direktors ein. Gerda Holzbauer starrte vom Fenster aus in die lodernden Flammen. Eine schwarze Rauchsäule stieg in den blauen Himmel.
    Der Hausmeister kam herbeigerannt, löste den Feueralarm aus. Wie es für den Notfall geplant und geübt worden war, verließen die einzelnen Klassen, die ja noch nicht wußten, was brannte und wo, die Klassenräume. Auf dem Schulhof konnten sie sich nicht sammeln, da hier der brennende Mercedes stand, also gingen sie auf den Rasen vor der Schule.
    Dort blieben die Schüler unter Aufsicht von fünf Lehrern. Sie redeten und lärmten, blieben aber in den eingeteilten Gruppen. Die andern Lehrer und der Hausmeister standen in einiger Entfernung von dem brennenden Wagen und warteten auf die Feuerwehr. Auch Gerda Holzbauer war unter ihnen.
    „Wie war das denn möglich, Müller?“ fragte der Rektor den Hausmeister. „Was haben Sie denn gemacht, um Himmels willen?“
    Der Hausmeister schüttelte den Kopf. Er war völlig durcheinander.
    „Den Wagen abgestellt, Herr Rektor, wie immer. Ich verstehe nicht, wie der brennen kann. Der Benzintank ist explodiert. Stellen Sie sich vor, das wäre in der Pause geschehen. Nicht auszudenken.“
    Auch auf der Betonwand der Halle, in der sich die Aula befand, brannte verspritztes Benzin.
    Da fiel dem Rektor etwas ein. „Die drei von der 1 b sind noch in der Aula, Herr Müller. Schließen Sie auf. Sie sollen zu den andern gehen. Darum kümmere ich mich später.“
    „Ich glaube, einer von den Jungen ist schon aus der Aula heraus“, sagte Gerda Holzbauer. „Kurz bevor der Wagen zu brennen anfing sah ich einen von den beiden – Martin Roemer oder Harald Finck – am Wagen.“
    Der Rektor sah sie an, dann lief er hinter dem Hausmeister her. Er stand dabei, als die drei mit Unschuldsgesichtern aus der Aula kamen.
    „Los, zeigt mir eure Taschen.“
    Der Rektor und der Hausmeister untersuchten die beiden Jungen und das Mädchen, aber es kam kein Nachschlüssel oder Dietrich zutage. Karl Bauer schalt sich einen Narren. Das war nun wirklich übertrieben, so etwas von sechsjährigen Kindern zu erwarten.
    Von weitem war die Sirene der Feuerwehr zu hören. In diesem Augenblick kamen die Väter Ludwig Möller und Kurt Finck gleichzeitig angefahren. Ludwig Möller sah den brennenden Wagen. Er holte einen Feuerlöscher aus seinem Auto und ging auf die Flammen zu.
    Der Rektor lief zu ihm hin und hielt ihn am Ärmel fest.
    „Das ist meine Sache. Es ist mein Wagen.“
    „Da kann nichts mehr passieren. Der Benzintank ist schon explodiert.“
    „Trotzdem, bleiben Sie zurück.“
    Der Rektor nahm den Feuerlöscher. Er sah, wie die Flammen des bei der Explosion verspritzten brennenden Benzins an der Mauer hochleckten. Das Dach der Halle war geteert. Der

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