080 - Vampirklinik des Dr. Satanas
Vorfahren. Serveza hat in Südrhodesien seine Karriere
begonnen. Er wurde dort so populär, daß er schließlich eine Tournee durch das
Land startete. Ein Manager aus Salisbury hat sich schließlich seiner angenommen
und vermittelte ihm ein Engagement durch Europa und Amerika. In Europa, dies haben unsere Recherchen inzwischen zweifelsfrei
ergeben, trat Arturo noch nicht mit der sogenannten Dr. Satanas-Puppe auf. Erst
während des letzten Drittels seiner Tournee durch die Staaten kam diese ins
Spiel.«
»Weiß man genau, wie oft er mit der Satanas-Puppe
öffentlich auftrat, Sir?«
»Wir wissen von drei Fällen. Es war schwierig,
Einzelheiten zu erfahren. Arturo ist auf vielen ländlichen Bühnen, in
Turnhallen und Vortragssälen aufgetreten. Da hat er seine Verwandlungstricks
mit dem formbaren Gesicht schon vorgeführt.«
»Benutzte er dazu wie im Fall Glenda Milford, auch
einen Zuschauer?«
»Ja.«
»Was weiß man über diese? Verschwanden sie auch
spurlos?«
»Seit einer Stunde weiß ich auch hierüber mehr,
X-RAY-7. Hätte ich diese Informationen schon am letzten Wochenende gehabt,
währen Larry Brent und Morna Ulbrandson besser vorbereitet gewesen. Ja. Es gibt
in zwei Fällen sichere Hinweise darauf. Zwei Menschen sind verschwunden. Ein
Mann und eine junge Frau. Daß wir erst so spät davon erfuhren, hängt damit zusammen, daß beide Personen in den Orten, wo Arturo
seine Show vorführte, fremd waren. Keiner hat sich um sie gekümmert. Das war,
ehe Arturo mit seiner Show nach New York kam. Nach seiner Abreise ist diesmal
jedoch nicht nur eine Person verschwunden, sondern es sind deren drei.«
»Ich hefte mich an die Spuren des seltsamen
Bauchredners. Wo findet seine nächste Vorstellung statt?« fragte Iwan
Kunaritschew.
Ȇberhaupt nicht, X-RAY-7. Er ist mit seinem ganzen
Ensemble abgereist.«
»Wohin?«
»Nach unseren Informationen nach Salisbury.«
»Er hat seine Verpflichtungen einfach abgebrochen?«
»Ja. Laut Vertrag mit seinem Manager standen noch zehn
Auftritte offen. Er scheint nicht mehr interessiert an weiteren Vorstellungen
zu sein.«
»Kommt mir auch so vor, Sir«, bemerkte Iwan
Kunaritschew mit schwerer Zunge. »Die Eile läßt darauf schließen, daß er
erreicht hat, was er wollte. Sieht fast so aus, als hätte Dr. Satanas nach
seinem ersten Auftreten nun seine Netze anderweitig ausgeworfen. Entweder durch
die Gestalt von Arturo Serveza, der ihm möglicherweise nur als Marionette
dient, oder Dr.
Satanas selbst trat in der Maske des Bauchredners auf.
Dann sieht es verdammt finster aus für Glenda Milford und meine Freunde. Wann
ist der Start meiner Maschine nach Salisbury vorgesehen?«
»Um zwölf Uhr vierzig, X-RAY-7. Alle Informationen
über Arturo Serveza und sein bisheriges Leben werden im Moment vom Computer
ausgedruckt. Sie werden alle Daten und die neuesten Entwicklungen in diesem
Fall während des Fluges nach Südrhodesien studieren können. Bei den Papieren
finden Sie auch die Anschrift unseres V-Mannes. Er heißt Andrew Phail und führt
eine englische Konditorei in Salisbury. Seine Süßigkeiten sind stadtbekannt.
Daß er für uns arbeitet, ahnt natürlich niemand. Er hat den Auftrag, Serveza zu
beobachten, und ich hoffe, daß wir bald mehr erfahren werden.«
»Ich auch, Sir.«
Iwan Kunaritschew hatte kein gutes Gefühl, als er
seine Abreise vorbereitete. Ihm blieb nur eine gute Stunde.
●
»Okay, hier bleiben wir. Der Platz ist prima.« Der
Mann saß am Lenkrad eines umgebauten Bedford und war Deutscher. Klaus Zöller
steuerte das Fahrzeug an den Rand der Piste.
Von einer Straße konnte keine Rede sein. Die junge
Frau, die in khakifarbener Hose und offener Bluse neben ihm saß, hieß Nina und
stammte aus Karlsruhe. Beide unterrichteten dort an einer Schule und waren
zusammen mit Freunden, die in einem Landrover folgten, unterwegs.
Seit vierzehn Tagen bereisten sie Südafrika. Insgesamt
wollten sie ein halbes Jahr kreuz und quer durch den Schwarzen Kontinent
fahren. Die Paare hatten sich für diese Zeit beurlauben lassen, um auf eigene
Faust ihr Abenteuer ohne einen eingeschränkten Zeitplan durchführen zu können.
Klaus Zöller hatte Erfahrung mit solchen Fahrten durch
fremde Länder. Schon als Einundzwanzigjähriger fuhr er mit einem Freund durch
Asien und hatte auch eine Durchquerung der Sahara hinter sich.
Der dunkelhaarige Mann war kräftig und muskulös. Wenn
man ihn sah, hatte man das Gefühl, daß ihm alles, was er anpackte, gelang. Er
war stets
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