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0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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niemand geschlagen hatte, sah es so aus, als wären der Reiter und sein Pferd zurückgestoßen worden. Einfach hinein in eine fremde Welt, in das Unbekannte, brutal und mit Wucht. Keine Chance mehr, um in dieser Welt zu bleiben. Wie ein Flattermann zischten die beiden zurück, das Licht zuckte, es wackelte, es löste sich auf, und ich sah noch, wie der Reiter kleiner wurde und in der Helligkeit verschwand.
    Er war weg.
    Seine Dimension hatte ihn geschluckt.
    Tief durchatmend stand ich auf dem Dach des Autos. Mein rechter Arm sank langsam nach unten. Wieder einmal hatte ich den Horror-Reiter zurückgeschlagen und diesen Boten aus der Finsternis gezeigt, dass manche Dinge stärker waren als er. Doch das war es nicht, was mich nachdenklich machte. Es ging um etwas ganz anderes.
    Ich war angegriffen worden. Dies eigentlich ohne ersichtlichen Grund, denn die Horror-Reiter und ich waren in der letzten Zeit nur einmal aneinander geraten, in einem Nonnenkloster in Schottland.
    Da war es darum gegangen, die Höllenzeit schon am Beginn zu stoppen, und es war mir einigermaßen gelungen. Ich hatte auch Hinweise auf Israel erhalten und auf eine uralte Wand, die tief im Wüstensand verborgen liegen musste. Diese Wand war die treibende Kraft. Auch für den Horror-Reiter musste sie von großer Bedeutung sein, sonst hätte er mich nicht attackiert. Er schien gewusst zu haben, dass wir dabei waren, zum großen Schlag auszuholen und bereits eine Spur gefunden hatten.
    Das aber akzeptierte ich nicht. Es hatte leider keine Spur gegeben, wir waren ins Leere gestoßen – noch, aber wir mussten uns auf dem richtigen Weg befinden.
    Jane, Sarah, Bill Conolly, Suko und ich.
    Gemeinsam wollten wir versuchen, das Rätsel zu lösen. Wir mussten die Wand finden, auf der mehr über die Bundeslade geschrieben stand. Oder auch gezeichnet worden war. Vielleicht verschlüsselte Informationen. Wer konnte das zu diesem Zeitpunkt schon wissen?
    Nicht einmal auf eine Spekulation einlassen wollte ich mich. Für mich stand nur fest, dass wir unter Beobachtung standen und es unsere Gegner immer und immer wieder versuchen würden.
    Ich hatte den Reiter zurückschlagen können. Das war relativ einfach gewesen, aber was geschah, wenn sich die Boten der Finsternis um andere Personen kümmerten?
    Um Jane oder Sarah?
    An Bill und Suko wollte ich erst gar nicht denken. Plötzlich zog sich wieder etwas in meinem Magen zusammen, und ich konnte mich über den »Sieg« nicht so recht freuen.
    Mit einem Satz sprang ich vom Wagendach, lief einige Schritte vor und schaute mich sicherheitshalber um.
    Keine Spur mehr von dem Reiter mit dem schimmernden A auf dem Panzer.
    Es war trotzdem etwas zurückgeblieben, denn ich nahm einen stechenden Geruch wahr, der wie ein unsichtbarer Schleier in der Luft hing und nicht weichen wollte. Das Pferd hatte diesen Rauch durch sein Maul und die Nüstern geblasen, und es würde noch eine Weile dauern, bis der Durchzug ihn vertrieben hätte.
    Still war es nicht mehr. Aus der unteren Etage hörte ich Stimmen, auch das Wummern eines Motors. Wahrscheinlich war bereits ein Abschleppwagen angefordert worden, der das Autowrack wegschaffte.
    Zeugen des Angriffs hatte es nicht gegeben, und das war auch gut so. Es reichte, wenn mir die Probleme aufgebürdet wurden, und so ging ich wieder in die untere Etage hinunter, denn hier oben tat sich zunächst nichts mehr.
    Schon auf der Rampe empfing mich das flackernde Blaulicht. Es rotierte auf dem Dach eines Krankenwagens, der ebenfalls in die Garage hineingefahren war. Zwei Männer kümmerten sich um die Verletzte Brenda Stone und legten sie auf eine Trage.
    Bevor sie in den Wagen geschoben werden konnte, war ich bei ihr.
    Sie erkannte mich und lächelte. »Ich habe Glück gehabt, nicht?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    Ein Mann im weißen Kittel sprach mich an. Es war der Arzt. »Wer sind Sie?«
    Ich wies mich aus.
    »Sie wissen mehr?«
    »Nein, nicht direkt, aber mir geht es um die Frau! Ist sie verletzt?«
    »Nun, das kann man nicht sagen. Äußerlich sieht man nichts, aber wir müssen immer mit inneren Verletzungen rechnen. Doch das wissen Sie als Polizist sicherlich selbst.«
    »Ja, das ist mir bekannt.« Ich drückte die Hand der Frau. »Viel Glück wünsche ich Ihnen.«
    »Danke«, gab Brenda flüsternd zurück. In ihren Augen schimmerte es feucht. Dann wurde die Trage in den Wagen geschoben, der Arzt stieg mit ein, und seine beiden Helfer nahmen im Fahrerhaus des Wagens Platz.
    Uniformierte

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