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0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schiene?«
    »Nicht wissentlich.«
    »Sei froh, denn meiner Ansicht nach ist das sehr bald ausgereizt. Die Wissenschaftler sind dabei, zurückzuschlagen, deshalb mein Rat: Halte dich davon fern.«
    »Klar, aber meine Überlegungen gehen in eine andere Richtung. Zu diesem Kloster eben.«
    Stern hob eine Hand. »Noch einmal, Bill – frühgeschichtlich. Vor der Zeitrechnung?«
    »So ist es.«
    Sterns Lächeln wurde breiter als breit. »Was meinst du denn, was von diesem Kloster noch übrig ist?« Er hob die Arme. »Ruinen, Trümmer, Fragmente.« Dann lächelte er der Kleinen an der Theke zu, und die lächelte zurück.
    »Bleib bei der Sache, David. Ja, du hast ja Recht. Es werden nur noch Trümmer oder Fragmente zu sehen sein. Eine Ruine, was weiß ich denn, und ich weiß nicht mal, wo ich sie finden kann.«
    »Toll, alter Junge. Was weißt du überhaupt?«
    »So gut wie nichts.«
    Stern hatte schon den Mund geöffnet, doch Bill kam ihm zuvor.
    »Ich will mal sagen, fast nichts, denn da gibt es einen Hinweis.«
    »Der wäre?«
    »Eine Wand, die sich in diesem Kloster befinden soll. Eine uralte Wand mit bestimmten Zeichen darauf.«
    Der Israeli schwieg. »Um sie zu finden, hast du dich an mich gewandt, damit ich dir weiterhelfen soll?«
    »Das rechnete ich mir aus.«
    »Irrtum.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ach komm, David.« Bill schüttelte unwillig den Kopf. »Das kannst du mir doch nicht erzählen. Du bist doch sonst keiner, der die Flinte so leicht ins Korn wirft. Ich kann dir nicht glauben. Du hast ja nicht einmal darüber nachgedacht. Es ist auch möglich, dass die Ruinen längst gefunden und freigelegt wurden…«
    »Sicher bist du nicht?«
    »Nein.«
    »Und dir geht es um eine Wand?«
    »Ja, und zwar eine, wo bestimmte Hinweise hinterlassen worden sind.«
    »Welcher Art?«
    »Keine Ahnung.«
    Stern schaute Bill beinahe böse an. »Wenn du jetzt nicht mein Freund wärst, alter Kumpel, dann käme ich mir jetzt verarscht vor. Willst oder kannst du es mir nicht sagen?«
    »Eher das Erste.«
    »Und warum willst du nicht?«
    Bill beugte sich vor. »Weil es im Prinzip unfassbar klingt, David. Ja, es mag sogar verrückt sein, und wenn ich es dir sage, wirst du mich auch für verrückt halten.«
    »Meinst du?«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Käme es denn nicht auf einen Versuch an? Nur mal so unter uns Kümmelbrüdern.«
    Bill schob seine leere Tasse zur Seite und bestellte ein Wasser.
    »Wir kennen uns ziemlich lange, David. Wir arbeiten im gleichen Job, ich weiß auch, dass du verschwiegen bist. Trotzdem möchte ich dich bitten, über das wirklich zu schweigen, was ich dir jetzt sage. Kannst du mir das versprechen?«
    Stern war der ernste Ausdruck im Gesicht seines Gegenübers nicht entgangen. Er hob die Schultern. »Bill, ich schweige wie ein Grab, wenn du es von mir verlangst.«
    »Dann vertraue ich dir.«
    »Und ich möchte endlich wissen, um was es geht und was die Dinge hier so spannend macht.«
    Das Wasser wurde serviert, und Bill wartete, bis der Kellner außer Hörweite war. Er hatte das Gefühl, mit Stern allein im Lokal zu sein.
    Alles um ihn herum war zweitrangig geworden. Er sah nur das gebräunte Gesicht, das von tiefen Falten durchzogen war. »Die Mauer, die wir suchen, soll angeblich Hinweise enthalten, die uns auf die Spur der alten Bundeslade mit den Zehn Geboten bringen können.«
    Jetzt war es heraus, und Bill Conolly wartete gespannt auf die Reaktion des Kollegen.
    Der aber tat gar nichts. Er lachte nicht, er schüttelte nicht den Kopf, er stimmte auch nicht zu und sprach auch nicht dagegen. Er blieb ganz ruhig, und sein Blick war ins Leere gerichtet. Bill befürchtete schon, einen Fehler begangen zu haben, bis Stern den rechten Arm hob.
    »Bundeslade, sagtest du«, murmelte er.
    »Ja. Und es ist kein Indiana-Jones-Spiel.«
    »Das habe ich dir auch nicht zugetraut.«
    »Weiter?«
    Es geschah zunächst einmal nichts. David Stern war in Gedanken versunken. Selbst als die Kleine von der Theke an ihm vorbeischritt, reagierte er nicht, was der Frau nicht passte. Mit einem trotzigen Ausdruck auf den Lippen verließ sie das Café.
    »Was denkst du?«
    Stern drückte seinen Zigarillo im Ascher aus. »Ich will dir sagen, was ich denke, Bill. Ich halte dich nicht für einen Spinner oder Träumer.«
    »Danke.«
    »Keinen Spott, mein Freund. Du hast da ein verdammt heißes Thema angeschnitten.«
    Bill Conolly spürte instinktiv, dass er eine Spur gefunden hatte, wenn auch keine Lösung. Da war etwas

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