Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kollegen beobachteten ebenso wie ich die Abfahrt.
    Auch der Abschleppwagen stand bereit. Er passte gerade so in die Tiefgarage hinein, ohne die Decke zu streifen.
    Die Kollegen sprachen mich an. Sie mussten ein Protokoll aufnehmen und wollten wissen, wie es zu dem Unfall gekommen war.
    »Man fährt doch nicht einfach gegen eine Säule.«
    »Nein, das nicht.«
    »Haben Sie eine Erklärung, Sir? Wir hörten, dass Sie ein Zeuge sind. Das jedenfalls sagte uns der Mitarbeiter hier.«
    Als der Mann hörte, dass von ihm gesprochen wurde, nickte er heftig und trat näher.
    »Zeuge, das wäre zu viel gesagt. Ich habe gesehen, wie die Frau in ihren Wagen stieg und losfuhr. Plötzlich krachte es. Wie es dazu kam, konnte ich nicht beobachten. Wahrscheinlich hatte sie einen plötzlichen Blackout. Das soll es ja geben und nicht allein bei Politikern.« Die Jungs grinsten, als ich das sagte. Natürlich konnte ich ihnen nicht die volle Wahrheit sagen, das war auch nicht wichtig. Die Frau hatte den Unfall überstanden, und das Wrack würde ebenfalls abtransportiert werden. Es war alles gut gegangen, auch der Angriff des Horror-Reiters auf mich, denn ich wusste, dass seine Waffe, die Lanze, auch hätte Feuer fangen können. Dann wäre es eine Etage über uns zu einer Katastrophe gekommen.
    Ich sprach die Kollegen an. »Es tut mir zwar Leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann, aber mehr habe ich auch nicht mitbekommen.«
    Einer sagte zu mir: »Nichts für ungut, Sir, aber nennt man Sie nicht den Geisterjäger?«
    »Stimmt, warum?«
    »Ist das hier so ein Fall für Sie?«
    Ich lächelte. »Nein, das war es nicht. Dass ich hier war, als der Unfall passierte, ist purer Zufall gewesen.«
    »Gut, Sir.« Er nickte zwar, doch ich war davon überzeugt, dass er mir nicht glaubte.
    Diesmal hatte es das Fahrzeug einer Frau erwischt. Bei meiner letzten Begegnung mit den Horror-Reitern hatte ich einen Dienst-Rover verloren. Auf glatter Strecke hatte ich ihn in einen See gelenkt, auch ein wenig unter der Mithilfe meines Beifahrers, einer Kreatur der Finsternis, wie ich erst später herausgefunden hatte.
    »Ich werde dann fahren«, sagte ich zu den Kollegen. »Sollten irgendwelche Fragen auftauchen, rufen Sie mich bitte im Yard an.«
    »Werde wir machen, Sir.«
    Ich nickte den Anwesenden zu und ging zu meinem neuen (alten) Rover zurück. Eigentlich hätte ich mich entspannen können, als ich hinter dem Lenkrad saß. Alles war gut gegangen, ich war nicht einmal verletzt worden, doch die Entspannung wollte einfach nicht eintreten. Ich war erfahren genug, um mir einzugestehen, dass dies erst ein Vorgeplänkel gewesen war. Die Kreaturen der Finsternis konnten es auf keinen Fall zulassen, dass wir den Weg einschlugen, der uns zur Bundeslade führte.
    Ich musste zu Sarah Goldwyn und Jane. Auch sie waren damit beschäftigt, nach Spuren zu suchen. Ich hoffte für uns alle, dass sie Glück gehabt hatten.
    Mit diesem Gedanken startete ich.
    ***
    In den letzten beiden Jahren hatte David Stern graue Haare bekommen, und Bill, der sich lächelnd erhob, als der Mann das kleine Café betrat, wunderte sich darüber.
    »Meine Güte, David, was ist los mit dir?«, fragte er erstaunt.
    »Wieso?«
    Bill schlug ihm auf die Schulter. »Deine Haare sehen aus wie helle Asche.«
    »Tja, man wird nicht jünger. Wenn man die Vierzig hinter sich gelassen hat, kann das schon mal passieren.«
    »Da gebe ich dir Recht. Setz dich!«
    Stern nahm neben Bill Platz. Er schaute sich um. »Nett ist es hier, wirklich.«
    »Ja, ein wenig französisch. Du bekommst Kaffee auch in großen Tassen.«
    »Davon hätte ich gern eine.«
    Bill bestellte, und dachte daran, dass er David Stern auf einer seiner zahlreichen Reisen kennen und schätzen gelernt hatte. Sie waren sich nicht oft begegnet, aber David war ein Mann, der ebenso verbissen an Fälle heranging wie Bill. Er berichtete zumeist aus dem Nahen Osten, und seine Artikel waren prall. Sie sprachen vor allen Dingen die Leser deshalb an, weil er trotz der globalen Probleme immer wieder über das Schicksal einzelner Menschen berichtete und dokumentierte, wie schwer sie oft unter dem Terror der einen oder anderen Seite zu leiden hatten.
    »Da hast du aber Glück gehabt«, sagte Stern, »dass ich gerade in London war.«
    »Es war einfach, David. Ich weiß, dass du oft dabei bist, wenn Politiker deines Landes ins Ausland reisen.«
    »Es gehört zu meinem Job.«
    »Wie der Kaffee zu dieser Umgebung«, sagte Bill und lächelte, als die große

Weitere Kostenlose Bücher