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0801 - Sirenen des Alls

Titel: 0801 - Sirenen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fühlte Bjo sich versucht, Ressacker ins Wasser zurückzustoßen, doch er gab diesen Wunsch schnell wieder auf.
    Ressacker sah ihn haßerfüllt an.
    Bjo erwiderte den Blick schweigend.
    Nach einer Weile drehte der Techniker sich abrupt um und verschwand in Richtung des Schiffes.
    Bjo blieb lange nachdenklich neben der Quelle stehen, bevor er ebenfalls aufbrach, um in die SOL zurückzukehren.
    Das unerwartete Eingreifen eines fremden Raumfahrers hatte Dollg in die Wirklichkeit zurückgeholt. Er war sich darüber im klaren, daß er ohne diesen Zwischenfall zum Mörder geworden wäre.
    Jetzt, da er wieder vernünftig denken konnte, erschien ihm seine Handlungsweise verabscheuungswürdig, und er fragte sich, wie es überhaupt dazu hatte kommen können.
    Sicher durfte er zu seiner Entschuldigung anführen, daß er das Opfer einer Serie unglücklicher Zusammenhänge geworden war, aber das erklärte nicht alles.
    Tief in seinem Unterbewußtsein waren offenbar Instinkte verborgen, von deren Vorhandensein er bisher nicht einmal etwas geahnt hatte.
    Er überlegte, ob das nur bei ihm so war oder ob auch andere Kelsiren davon betroffen werden konnten.
    Die Schwere seines Verbrechens war ihm bewußt, und er war entschlossen, eine dafür angemessene Strafe entgegenzunehmen.
    Er wollte der Gralsmutter alles gestehen.
    Quoytra würde wissen, was zu tun war.
    Niedergeschlagen und von selbstquälerischen Gedanken erfüllt, kehrte Dollg nach Salkoor zurück und stellte sich der ersten Gralstochter, die er finden konnte.
    Quoytras Jüngerin hörte sich seine Geschichte schweigend an und befahl ihm, zunächst einmal in sein Haus zurückzukehren und dort zu warten.
    Dollg begab sich in seine Hütte.
    Er hatte keine Lust, einen seiner Artgenossen zu sehen oder gar mit jemand zu sprechen.
    Endlich erschien die Gralsmutter.
    Sie blieb im Hütteneingang stehen und beobachtete ihn.
    „Komm heraus!" forderte sie ihn schließlich auf. „Ich will, daß du dir deinen Garten ansiehst."
    Dollg folgte ihr ins Freie.
    „Alle Pflanzen sind verblüht, sogar die Disteln!" stellte Quoytra fest. „Das ist die Folge davon, wenn jemand seine psionische Energie für verbrecherische Aktivitäten einsetzt."
    Bei seiner Heimkehr war Dollg so in Gedanken versunken gewesen, daß er den Zustand seines Gartens überhaupt nicht wahrgenommen hatte.
    Jetzt wanderten seine Blicke über die verfaulten und vertrockneten Pflanzen.
    Quoytra streckte eine Hand aus.
    „Gib mir deinen Kristall", verlangte sie. „Du bist nicht wert, das Symbol der Kaiserin zu tragen."
    Entsetzt umklammerte Dollg den kleinen Stein auf seiner Brust.
    „Nein!" stöhnte er. „Alles, nur das nicht. Blockiert mein Gedächtnis oder verjagt mich aus dem Dorf. Bringt mich meinetwegen nach Lugh-Pure oder nach Toltungh, aber laßt mir den Kristall."
    Doch Quoytra erwies sich als unnachgiebig.
    Sie nahm den Kristall entgegen und verließ Dollgs Anwesen.
    Mit dem zurückbleibenden Männchen ging eine Veränderung vor. Es sank auf den Boden und begann konvulsivisch zu zucken. Diese Bewegungen wurden allmählich schwächer und hörten schließlich ganz auf.
    Dollg war tot.
    Die Gralstöchter erschienen und transportierten seinen Leichnam zum See, wo sie ihn bestatteten.
    Zum Abschluß dieser Zeremonie versenkte Quoytra Dollgs Kristall im Wasser, denn man durfte den Toten nicht vorenthalten, was ihnen im Leben nicht mehr zugestanden hatte.
    Zum Zeichen der Trauer über diesen Verlust veranlaßten die Kelsiren die Blumen in ihren Gärten, die Blüten für die Dauer eines Tages zu schließen.
    Bjo Breiskoll war entschlossen, mit niemand an Bord der SOL über den Zwischenfall am Tümpel zu sprechen, nicht einmal mit seiner Mutter oder Stoban Kaum.
    Andererseits wußte er, daß er Telepathen wie Gucky und Lloyd nichts verheimlichen konnte, aber er hoffte, daß sie seine Wünsche respektierten.
    Als er jedoch sah, daß Joscan Hellmut nicht mehr unter der Kontrolle eines Kristalls der Kaiserin stand, konnte er der Versuchung nicht widerstehen, seinen alten Freund ins Vertrauen zu ziehen.
    „Was willst du tun?" fragte Hellmut. „Er ist blind vor Haß!
    Wahrscheinlich wird er jetzt auch weitere Behandlungen durch Haum ablehnen."
    „Davon bin ich überzeugt", stimmte der Katzer zu. „Ich muß ihm eben aus dem Weg gehen."
    „Soll ich mit ihm reden?"
    „Nein!"
    „Ich dachte mir, daß du das nicht willst. Bjo, es gibt eine Reihe von Solanern, die dich nicht mögen. Ich brauche dir die Zusammenhänge nicht

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