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0802 - Besuch aus der Hölle

0802 - Besuch aus der Hölle

Titel: 0802 - Besuch aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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winkte die anderen zu sich heran. Alle streckten über der Tischplatte die Köpfe zusammen. »Die beiden… Geheimnisvollen«, sagte er mit leiser Stimme und senkte sie bei den nächsten Worten noch weiter, »behaupteten, sie hätten den Teufel… getötet!«
    Die Worte konnte Artok dank seines guten Gehörs problemlos verstehen.
    »Nur Wahnsinnige können so etwas behaupten!«, rief die Frau und schlug donnernd mit der Faust auf den Tisch.
    »Na ja«, lenkte der Dicke ein, »die beiden Fremden behaupteten, es sei nicht der Teufel selbst gewesen, sondern nur einer seiner Dämonen…«
    Artok hatte genug gehört. Das weitere Geschwätz interessierte ihn nicht.
    Er hatte einen Namen. Paola Lukos.
    Es würde keine Schwierigkeit sein, sie ausfindig zu machen. Sie war der ideale Lockvogel für Zamorra…
    ***
    Paola Lukos schlief schlecht. Immer wieder wachte sie mit heftig klopfendem Herzen auf. Sie hatte Angst. Eigentlich kein Wunder nach dem, was geschehen war. Die Fremden, die sich Zamorra und Nicole Duval nannten, hatten sie zwar gerettet, aber das, was Paola heute widerfahren war, war zu schrecklich, um es einfach abzuhaken und zu vergessen.
    Sie war im Krankenhaus gewesen, und man hatte das Brandloch in ihrem Arm versorgt. Der Blitzstrahl hatte sie nur gestreift und die Haut und das Fleisch zwar verbrannt, aber es waren keine Verbrennungen dritten Grades, und weder der Muskel noch der Knochen hatten etwas abbekommen, sodass die Verbrennungen nur oberflächlich waren. Die Ärzte hatten sie trotzdem länger im Krankenhaus behalten wollen, denn es konnte sein, dass die Wunde sich entzündete, aber Paola hatte nach Hause gewollt.
    Man hatte ihr den Arm verbunden, nachdem die Wunde mit Brandsalbe bestrichen worden war, man hatte ihr auch eine Spritze gegen die Schmerzen gegeben und ihr Tabletten verschrieben, die sie einnehmen sollte, wenn die Schmerzen zurückkehrten und zu schlimm wurden. Dann sollte sie zwei Tabletten nehmen, aber nicht mehr als vier am Tag.
    Die Schmerzen kamen zurück, als die Wirkung der Spritze nachließ, Paola hatte auch zwei Tabletten genommen, doch die Schmerzen waren nicht so schlimm wie die Angst, die sie im Würgegriff hielt.
    Sie war dem Teufel begegnet - oder zumindest einem seiner Dämonen, wie Zamorra und Nicole behauptet hatten. Der Dämon sei vernichtet, hatten sie ihr gesagt, aber allein das Wissen, dass es solche Kreaturen gab, sorgte bei Paola für Angst und Schrecken.
    Vielleicht wäre es doch besser gewesen, im Krankenhaus zu bleiben, dann wäre sie jetzt unter Menschen gewesen…
    Schließlich traf sie nicht jeden Tag auf den Teufel oder - wenn sie den Worten ihrer Retter Glauben schenkte - auf einen seiner Dämonen.
    Sie hatte es schon immer gewusst, tief in ihrem Herzen, doch heute war es zum ersten Mal zur Gewissheit geworden: das Böse existierte.
    Eine Gänsehaut kroch über ihren Rücken, als sie an die gehörnte Teufelsgestalt dachte, an die widerlichen Klauen, die sie gepackt und zur Seite geschleudert hatten.
    In diesem Moment sah sie eine huschende Bewegung vor ihrem Fenster. Normalerweise schlief sie mit offenem Fenster, doch heute hatte sie es geschlossen.
    Trügerische Sicherheit, wie sie erkennen musste, als die Scheibe in einem Regen aus Splittern barst.
    Einige Glasscherben wurden bis zu ihr geschleudert, und Paola schrie erschrocken auf und warf die Bettdecke zurück. Rasch war sie aus dem Bett und wollte aus dem Zimmer flüchten, doch noch ehe sie die Tür erreichte, verstellte ein breitschultriger Mann ihr den Weg.
    »Ich freue mich, dich gefunden zu haben«, zischte der Eindringling und legte den Kopf leicht schief. Es schien ihr, als bohre sich sein stechender Blick direkt in ihre Seele.
    »Was…«, begann sie, doch sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden.
    »Gehe zu Zamorra«, sagte der Breitschultrige, und seine Stimme hatte einen hypnotischen Klang. Nach diesen Worten öffnete sich sein Mund, und seine Lippen zogen sich von den Zähnen seines Oberkiefers zurück.
    Der Eindringling war kein Mensch.
    Menschen hatten nicht solch lange, spitz zulaufende Eckzähne!
    Sie stand starr vor Schreck, unfähig, auch nur den geringsten Widerstand zu leisten.
    Noch während sie sich fragte, ob ihre Rettung durch die beiden Fremden eine grausame Farce gewesen war und sie sich schon seit Stunden in der Hölle befand, wo ihr die Illusion ihres Lebens vorgegaukelt wurde, um sie jetzt umso stärker zu quälen, kam der Schmerz. Er war furchtbar, und sie glaubte zu

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