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0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

Titel: 0803 - Im Folter-Keller des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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der ersten Sekunde an. Zudem hatte sie sich zum Ziel gesetzt, van Zant in Richtung vegetarischer Kost umzuerziehen, was eine nahezu unlösbare Aufgabe darstellte.
    Sie gaben ein Paar ab, das man unmöglich unbeachtet lassen konnte, denn Artimus van Zant maß nahezu zwei Meter, Khira Stolt hingegen exakte 133,5 Zentimeter. Sie zählte zu den sogenannten Kleinwüchsigen, was ihrem Selbstbewusstsein jedoch keinerlei Abbruch tat.
    Ganz im Gegenteil: Khira spielte damit. Sie verunsicherte andere gerne durch einen gezielt provokanten Auftritt. Nicht zuletzt aus diesem Grund hatte Artimus ihr den Spitznamen Riesenzwerg verpasst.
    Doch irgendwie schien das gute Verständnis zwischen den beiden Wissenschaftlern gelitten zu haben. So zumindest deutete Nicole van Zants Reaktion auf die Frage nach Khira.
    Inzwischen waren die drei mehrfach an Knotenpunkten der Gänge abgebogen. Links, rechts, wieder rechts… oder doch links? Nicole fragte sich im Stillen, warum Forschungsstationen immer und überall dieses triste und stupide Aussehen haben mussten. Edelstahl unter den Füßen, an den Wänden und natürlich auch an der Decke; kaltes Licht, das in den Augen biss und alles in fade Helligkeit tauchte; Türen, an denen viel zu kleine Steckschilder mitteilten, was sich hinter ihnen befand. Langeweile pur!
    Das wirkte im ganzen Eindruck so uniform, so angepasst. Nicole war sicher, dass man so etwas auch ein wenig freundlicher gestalten konnte. Unterschiedliche Farbgebung - eindeutige Symbole, es gab Möglichkeiten in Hülle und Fülle.
    Sie hasste das Gefühl, sich im Notfall nicht schnell genug orientieren zu können. Hier hätte sie ganz sicher zunächst den falschen Weg gewählt, wenn sie schnell zum Ausgang zurück müsste.
    Dr. van Zant hatte diese Probleme hier logischerweise nicht. Schließlich blieb er vor einer der unzähligen Türen stehen und identifizierte sich vor der Optik der Computerüberwachung. Was Zamorra und Nicole hinter dem sich selbsttätig öffnenden Schott erwartete, war alles andere als überraschend.
    Der Raum maß maximal sechs mal sechs Meter und war mit Technik vollgestopft. Sein hinteres Drittel war durch eine Glasscheibe abgetrennt, die in einem massiven Stahlrahmen saß. Van Zant und seine Gäste setzten sich in freie Sessel, von denen aus man sowohl den abgetrennten Raum, als auch die Überwachungsmonitore gut einsehen konnte.
    Zamorra und Nicole begrüßten die anwesenden Techniker und Wissenschaftler mit kurzem Kopfnicken. Die Mitarbeiter von Tendyke Industries waren einiges gewöhnt. Wer hier arbeitete, der sah und erlebte Dinge, die nicht immer gleich zu verstehen und zu akzeptieren waren. Doch Robert Tendyke zahlte außergewöhnlich gute Gehälter. Da sah man schon einmal schweigend über Ungereimtheiten hinweg.
    Zamorra war hier kein Unbekannter - man war nicht mehr überrascht, wenn hier während seiner Anwesenheit seltsame Dinge geschahen.
    Der Parapsychologe wandte sich dem Physiker zu. »Ich glaube kaum, dass dieser Aufwand irgendein zählbares Ergebnis bringen wird. Wahrscheinlich verschwenden wir hier nur unsere kostbare Zeit.«
    Van Zant sah Zamorra an, als habe der soeben versucht, das Weltbild des Südstaatlers aus der Bahn zu werfen. »Zeit verschwenden? Lieber Freund… so etwas darfst du aber nicht in Gegenwart von Wissenschaftlern und Technikern sagen. Todsünde erster Güte!« Artimus grinste breit. »Technische Berechnungen und Vermessungen mögen dir in diesem Fall unlogisch erscheinen, aber sei ehrlich: bist du mit deinem Hokuspokus-Schnickschnack bei deinem Problem weitergekommen?«
    Zamorra sparte sich die Antwort.
    So ganz unrecht hatte van Zant natürlich nicht. Es ging um Merlins Stern. Seit geraumer Zeit schien das Amulett Veränderungen unterworfen zu sein. Gefährlichen Veränderungen, denn es ließ sich von Zamorra nicht wie gewohnt handhaben - zumindest nicht immer und in den entscheidenden Momenten. Begonnen hatte es im Prinzip mit dem Abbruch bei einer Zeitschau, doch das war nur ein harmloser Anfang gewesen. Dann jedoch…
    Als Zamorra begann, sich näher mit der Silberscheibe zu befassen, die der Zauberer Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, war er auf ein uraltes Buch in einer zunächst unverständlichen Schrift gestoßen. Es erwies sich, dass diese Schrift wohl mit den bislang unentzifferbaren Hieroglyphen des Amuletts identisch war. Von den dreizehn Siegeln der Macht war die Rede, und eines dieser Siegel hatte Zamorra

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