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0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

Titel: 0803 - Im Folter-Keller des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ihm nannte. Vielleicht waren die Messergebnisse unwichtig, doch van Zant wollte herausfinden, wie hoch der Druckwiderstand der einzelnen Hieroglyphen tatsächlich war.
    Die digitale Anzeige auf dem Monitor vor Artimus zählte hoch. Nicole runzelte die Stirn, als dort schließlich eine Zahl mit acht Kommastellen zu sehen war. Wenn sie ehrlich war, dann konnte sie mit solchen Messungen nicht sehr viel anfangen.
    Artimus bemerkte ihren skeptischen Blick.
    »Nun haben wir einen Basiswert. Das sind Angaben in Newton, mit denen die aufgewandte Kraft angezeigt wird. Furchtbar theoretisches Zeug - ich gebe es zu. Aber wer weiß…«
    Weiter kam er nicht, denn als der Taster die nächste Hieroglyphe bewegte, brach hinter der Glaswand das Inferno los.
    Merlins Stern wehrte sich…
    ***
    Khira Stolt berührte den blauen Sensor, der die Temperatur des Wassers binnen Sekunden von Warm auf Kalt umspringen ließ.
    Gute zwei Minuten ließ die Biologin die Kälte auf ihren Körper einwirken, dann schaltete sie den Wasserfluss endgültig ab und verließ die Nasszelle. Einen Bademantel in Kindergröße hatte Tendyke Industries ihr nicht bieten können, daher begnügte sie sich mit einem Frotteetuch, das sie bequem mehrfach um ihren Körper wickeln konnte.
    Khira benutzte den auf Rollen gelagerten Hocker, um an die für sie viel zu hohe Arbeitsplatte der kleinen Küchenzeile zu gelangen. Sicher, sie hätte sich die Kaffeemaschine auch auf den Fußboden stellen können, doch ihr Stolz ließ das nicht zu.
    Artimus van Zant hatte ihr in dem Zwei-Zimmer-Apartment des Mitarbeitertrakts alles so angenehm wie nur möglich gestaltet. Als er ihr die Dusche passend für ihre 133,5 Zentimeter Körpergröße umbaute, ließ sie ihn auch gewähren. Bei der Planung für die Tieferlegung der Küche und des Wohnbereiches hatte sie ihn stoppen müssen. Khira Stolt hatte nicht vor, den Rest ihres Lebens hier zu verbringen. Sie war hier nur Gast - mehr nicht. Und als solcher wollte sie sich an ihr Quartier anpassen und nicht umgekehrt.
    Natürlich war das hier einer der für sie sichersten Orte auf der Welt, doch schon bald würde sie sich wie in einem Gefängnis fühlen. Khira kannte sich gut genug um zu wissen, dass ihre Psyche das nicht lange ertrug.
    Zu viele Jahre war sie gefangen gewesen… war wie eine Sklavin aufgewachsen, bewacht und bedroht von Vampiren!
    Und selbst als es endlich vorüber war, hatte sie aus diesem Albtraum nie wirklich fliehen können. Jede Aktivität eines Vampirs drang zu ihr - sie musste sich nur nahe genug zu seinem Aufenthaltsort befinden. Sie fühlte die Wesen des Dunklen Volkes, wenn sie auf ihre unheilige Jagd gingen, wenn sie nach Blut schrien… wenn sie ihre Gier dann endlich befriedigen konnten. All das bereitete Khira seelische und körperliche Schmerzen.
    Doch das war noch nicht alles.
    Bei manchen Vampiren reagierte Khira in extremer Form: Bluttränen füllten dann ihre Augen und deren Anblick versetzte die Blutsauger in Todespanik. Besonders Sarkana, der sich zum Herrn über alle Vampire aufgeschwungen hatte, war anfällig für Khiras besondere Fähigkeit. Sie lähmte ihn, schwächte ihn so sehr, das er regelrecht hilflos wurde.
    Zweimal hatten er und Khira sich gegenüber gestanden, und in beiden Fällen hatte der uralte Dämon panisch die Flucht ergriffen. Im zweiten Fall wäre es Professor Zamorra beinahe geglückt, ihn zu töten. Doch dann war es Sarkana gelungen, den Kopf im letzten Augenblick aus der Schlinge zu ziehen.
    Er hatte Khira entführt… und als sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, da war es ihr vorgekommen, als hätte sie eine Zeitreise zurück in ihre Kindheit gemacht. Man hatte sie in ihre Heimat gebracht - zurück auf den Hof, der zur Grabstätte ihrer Familie und so vielen anderen Menschen geworden war.
    Und sie war nicht alleine hier. Darius, der Feind, den sie wie einen Bruder liebte, war bei ihr. Darius Laertes, der humorvolle, warmherzige Freund… ein Vampir wie all die anderen ihrer Peiniger, doch voller Ziele und Hoffnungen auf eine bessere Zukunft.
    Sarkana hatte ihm befohlen, endlich das Geheimnis der Bluttränen zu erforschen. Und so erfuhr Khira von ihm, warum vor vielen Jahren unzählige Menschen bestialisch ums Leben gekommen waren, aus welchem Grund Sarkana sie regelrecht abgeschlachtet hatte.
    Darius war nicht bereit, Khiras Geheimnis in Sarkanas Klauen fallen zu fallen. Als er sie befreien wollte, waren die Schergen des Vampirdämons schneller als er. Khira konnte mit Hilfe von

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