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0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

Titel: 0803 - Im Folter-Keller des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Lautsprechern, deutlich hörbar… dennoch unendlich weit entfernt und irgendwie unwirklich. Es waren nur wenige Sätze, doch sie lähmten Aron Cassianus Verstand.
    »Liebst du deine Schwester? Wie weit bist du bereit für sie zu gehen? Würdest du alles tun, um ihr Leben zu retten? Denke darüber nach, Cassianus. Denke gut nach…«
    Der nächste Anruf kam sechzig Minuten später. Aron gab emotionslos den Sprachbefehl, die Verbindung zu öffnen. Während der letzten Stunde hatte er sich nicht von der Stelle gerührt, hatte wie paralysiert auf diesen Moment gewartet.
    »Hast du nachgedacht, Aron Cassianus?«
    Aron wusste, dass er auf diese Frage nur eine Antwort geben konnte…
    ***
    Professor Zamorra versprach sich keine nennenswerten Ergebnisse von diesem Besuch.
    Genau das sah man ihm auch an. Zumindest seine Lebens- und Kampfgefährtin Nicole Duval konnte in seinem Minenspiel wie in einem offenen Buch lesen.
    »Nun komm schon, Chéri, wie wäre es mit einem freundlichen Lächeln? Immerhin werden wir gleich ein paar gute Freunde treffen. Ist das nicht jede Reise wert?«
    Zamorras säuerliches Grinsen ließ sich als ein klares Nein deuten. Seine und Nicoles freie Tage waren über das Jahr hinweg mehr als mager gestreut. Die wenigen Stunden hätte man wahrscheinlich besser damit verbringen sollen, den inneren Akku einigermaßen aufzuladen.
    Stattdessen reisten sie wieder einmal in der Weltgeschichte umher - präziser gesagt in den USA, El Paso, Texas -Firmensitz von Tendyke Industries.
    Seit das Projekt Spinnennetz durch die DYNASTIE DER EWIGEN vernichtet worden war, hatte man die wichtigsten Forschungen des Konzerns hierher verlegt. Das riesige Firmenareal war unterirdisch nahezu komplett ausgebaut. Am Platz mangelte es also nicht - eher schon an der Sicherheit der Anlage.
    Modernste Technologie war im Einsatz, die einen terroristischen Angriff auf Tendyke Industries weitestgehend ausschließen sollte - sofern das überhaupt möglich war. Die USA war sensibilisiert wie kein anderes Land dieser Erde. Aber echte und vollständige Sicherheit konnte es natürlich niemals geben.
    Doch die Gefahr lauerte noch auf einer weiteren Ebene. Und die ließ sich von Scannern, Lasern und ähnlichen Spielereien nicht sonderlich beeindrucken.
    Robert Tendyke, Chef von Tendyke Industries, war der Sohn von Asmodis, dem Ex-Teufel und Ex-Fürsten der Finsternis. Tendyke gehörte zum innersten Kreis um Professor Zamorra, war einer der Ritter der Tafelrunde und konnte somit auf eine wahrhaftig große Zahl an mächtigen Feinden stolz sein. Dass er liebend gerne auf jeden einzelnen von ihnen verzichtet hätte, stand auf einem anderen Blatt.
    Robert und sein Konzern waren also ein bevorzugtes Angriffsziel der Höllenmächte. Zamorra hatte das gesamte Gelände vor längerer Zeit mit einer weißmagischen Abschirmung versehen, die den bestmöglichen Schutz gegen direkte Eingriffe garantierte. Dieser Schutzschirm war ein Grund für seinen und Nicoles Besuch, denn er musste möglichst regelmäßig erneuert und verstärkt werden. Es stand also ein magisches Update ins Haus, wie Nicole es ausgedrückt hatte.
    Doch es gab einen zweiten Anlass -und an dessen erfolgreicher Ausführung zweifelte der Parapsychologe erheblich.
    Denn dabei ging es um Merlins Stern.
    »Achtung! Schutzschirme auf Maximum - der Southern-Express donnert heran.« Nicole Duval grinste breit, als sie den gemeinsamen Freund auf sich zukommen sah. Doktor Artimus van Zant war eine imposante Erscheinung. Mit seinen knapp zwei Metern Größe und sicherlich mindestens hundertzwanzig Kilo Lebendgewicht war er gewiss nicht zu übersehen. Der Physiker und begnadete Tüftler in Sachen Elektronik trug eine bemerkenswerte Haarpracht - seine Stirnglatze erstreckte sich bis über den Scheitelpunkt seines Kopfes hinaus, wo sie dann einem langen Zopf weichen musste, der durch einen schwarzen Lederriemen gehalten wurde.
    Van Zant stammte aus Jacksonville und war der Urtyp des Südstaatlers. Geradeaus in seinen Worten und Handlungen, durch und durch höflich und mit einer dicken Portion Herzlichkeit gesegnet.
    Als Artimus’ geschiedene Frau Julie bei dem Angriff der DYNASTIE DER EWIGEN auf das Spinnennetz ihr Leben verlor, da verbiss er sich voll und ganz in seine Arbeit.
    So kam es auch, dass van Zant sich von Zamorra und Nicole als Pilot eines Spiders ausbilden ließ, denn er wollte den für ihn noch neuen Bedrohungen in jeder Beziehung gewachsen sein. Außerirdische Technologie…

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