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0803 - Meleniks Mordnacht

0803 - Meleniks Mordnacht

Titel: 0803 - Meleniks Mordnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gibt es nicht?«
    Ich hob die Schultern.
    »Auch nicht im Vatikan?«
    »Das ist die Frage, Sir. Wer kann schon wissen, was der Weißen Macht bekannt ist?«
    Er lächelte uns an. »Es hört sich nicht so an, als wären Sie unbedingt an einer Zusammenarbeit interessiert, John.«
    »Hm.« Ich hob die Schultern. »Das ist schwer zu sagen, wirklich sehr schwer.« Mein Blick fiel auf das Bild der Queen an der Wand.
    Sie zeigte ein gequältes Lächeln, und so ähnlich fühlte auch ich mich. »Sagen wir mal so, Sir. Könnte der Vatikan oder die Weiße Macht ein Interesse daran haben, dass die Bundeslade tatsächlich gefunden wird?«
    Sir James schaute gegen seine Hände. »Eine schwierige Frage, John. Was sagen Sie, Suko?«
    »Ich denke ähnlich.«
    »Warum sollte sie es nicht haben?«
    »Weil es immer wieder Dinge gibt, die besser in der Vergangenheit bleiben. Es würde doch einen irrsinnigen Aufstand geben, wenn die Welt erfährt, dass die Bundeslade gefunden würde. Ob das das Ziel der Weißen Macht sein kann, wage ich zu bezweifeln.«
    »Halten wir mal fest, dass sie Gegner der Kreaturen der Finsternis sind.«
    »Sicher.«
    »Sie müssten also daran interessiert sein, dass es sie bald nicht mehr gibt.«
    »Auch.«
    »Dann wäre es doch kein Problem, sich mit dem entsprechenden Mann in Verbindung zu setzen.« Sir James lächelte mich an. Er hatte den Namen der erwähnten Person nicht ausgesprochen, aber ich wusste, dass er Father Ignatius meinte, der seit kurzer Zeit das Kloster St. Patrick in den schottischen Bergen verlassen hatte und zur Weißen Macht übergetreten war. Jetzt lebte er in Rom und half unter anderem mit, auch gegen die Kreaturen der Finsternis zu kämpfen. Er und auch ein verräterischer Mönch hatten mich erst auf die Spur der Bundeslade gebracht, als die Kreaturen der Finsternis die Höllenzeit hatten einläuten wollen.
    Ich schabte über meine Bartstoppeln. »Begeistert bin ich nicht, Sir.«
    »Das sehe ich schon. Was ist mit Ihnen, Suko?«
    »Ich stimme John zu.«
    Der Superintendent nickte. »Damit stehe ich wohl allein auf weiter Flur. Es wundert mich, dass Sie keine Zusammenarbeit mit der Weißen Macht möchten…«
    »Sir, das habe ich nicht gesagt. Wir stehen auf einer Seite. Aber ich möchte momentan keine Pferde scheu machen. Das Thema ist einfach zu brisant. Es geht an die Grundfesten heran, und ich weiß nicht, ob gerade die«, ich lächelte mokant, »frommen Männer eine ausreichende Distanz zu diesen Dingen haben.«
    Sir James hob die Schultern. »Sie haben den Fall nach oben gewühlt, Sie werden dranbleiben. Die Entscheidung überlasse ich Ihnen.«
    »Danke, Sir.«
    »Aber Sie kümmern sich weiter darum und sind auch davon überzeugt, dass dieses letzte Bild, das Sie auf der Leinwand gesehen haben, keine Täuschung gewesen ist.«
    »Stimmt.«
    »Dann bleibt Ihnen die Suche nach der Kathedrale.«
    »Einem gotischen Bauwerk.«
    Sir James schob seine Brille etwas höher. »Wo? haben Sie einen bestimmten Verdacht?«
    Ich schüttelte den Kopf, und Suko hob die Schultern.
    Unser Chef schob die Unterlippe etwas vor. »Das ist nicht viel, meine Herren.«
    »Stimmt, Sir, viel ist es nicht. Aber es braucht auch nicht viel zu sein, denn die Kathedrale war so markant, dass es einem Wunder gleichkäme, wenn wir sie nicht finden würden.«
    Er legte den Kopf schief. »Heute noch?«
    »Das schaffen wir.«
    Sir James lächelte. »Dann möchte ich Sie nicht weiter aufhalten.«
    Er schaute auf seine Uhr. »Zwar habe ich am Abend einen Termin, den aber kann ich verschieben, falls Sie bis dahin einen Erfolg erreicht haben.«
    Wir standen zur gleichen Zeit auf. »Das glaube ich fest, Sir«, sagte ich.
    Er nickte. »Ich lasse mich überraschen.« Wir verschwanden, und im Flur lehnte sich Suko gegen die Wand. »Da ist noch etwas, John«, sagte er. »Ich habe mich darüber gewundert, dass du dich praktisch gegen die Weiße Macht gestellt hast. Willst du sie nicht mit in den Fall hineinziehen?«
    »Nein, Suko, vorerst nicht. Ich möchte nicht in eine tiefe Wunde fassen. Der Fall, der uns beschäftigt, berührt ja existentielle Dinge. Das sind Größenordnungen, über die ich kaum nachzudenken wage. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass wir auf König Salomons Sohn treffen würden, der zudem noch in Verdacht steht, die Bundeslade aus dem Tempel in Israel geraubt und die Beute dann nach Äthiopien geschafft zu haben. Das ist ja unwahrscheinlich. Wenn man darüber liest, okay, man nimmt es hin, man findet sich

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