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0805 - Flucht von Intermezzo

Titel: 0805 - Flucht von Intermezzo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon halten?"
    So undenkbar es war - Walik Kauk hatte das Gefühl, Huatl hätte ihn verstanden. Der Schwarzpelz stand auf und ging zur Mündung der Höhle. Die Sonne störte ihn wirklich. Er wandte sich zur Seite, so daß sein Auge nicht in die Helligkeit gerichtet war.
    Draußen, vor dem Höhlenausgang, begann er zu gestikulieren. Der eine Arm wies nach rechts, in die Berge hinein, der andere nach links, wo Walik das Hochtal mit der Siedlung der Terra-Patrouille vermutete.
    „Du hast recht", sagte Walik. „Jeder geht seinen Weg - du dorthin, ich dorthin."
    Er stand auf.
    „Eines Tages werden wir einander wieder begegnen - als Feinde. Wir müssen Feinde sein. Verstehst du das?"
    „Ihh-Huatl, duh-Walik", sagte der Hulkoo völlig überraschend.
    Walik verstand zunächst nicht. Dann aber flog ein Leuchten über sein Gesicht.
    „Ja, du hast recht!" rief er. „Unsere Völker mögen verfeindet sein, aber wir beide sind es nicht! Du-Huaü, ich-Walik!"
    Er streckte die Hand aus, und das Merkwürdige geschah: Der Hulkoo verstand die Geste. Er griff zu.
    So passierte es zum ersten Mal, daß ein Hulkoo und ein Terraner einander die Hände schüttelten.
    Dann schritt Huatl den Hang hinunter, der zur Sohle des Tales führte. Unten blieb er noch einmal stehen, wandte sich um und machte eine winkende Geste.
    Walik winkte zurück. Huatl wandte sich nach rechts und verschwand bald drauf hinter einer Felsengruppe.
    Walik Kauk machte sich ebenfalls auf den Heim weg.
     
    4.
     
    DIE HULKOOS KOMMEN
     
    Am späten Nachmittag war Jan Speideck in die Siedlung zurückgekehrt. Er wirkte gedrückt. Auf dem Rückweg waren ihm Sorgen gekommen, ob es richtig gewesen sei, den bewußtlosen Walik Kauk einfach in den Bergen liegenzulassen und ihm obendrein noch die Waffe zu nehmen. Er suchte Jentho Kanthall auf und erstattete Bericht.
    „Ich glaube, ich habe nicht besonders klug gehandelt", schloß er. „Aber ich war selbst so durcheinander, daß ich nicht mehr klar denken konnte. Stell dir vor, du findest dich in einer wildfremden Gegend und weißt nicht, wie du dorthin gekommen bist.
    Du versuchst, den Rückweg zu finden, dann triffst du auf einen deiner Leute, der sich für einen Markomannenherzog hält und mit dir ein Duell schlagen will. Ich glaube, ich habe einfach durchgedreht."
    Kanthall musterte ihn mit ernstem Blick.
    „Richtig", brummte er. „Als eine Geistesleuchte hast du dich nicht gezeigt."
    Er wollte noch mehr sagen. Aber in diesem Augenblick näherte sich Douc Langur in leichtem Galopp.
    Das fremde Wesen hatte die Form eines fülligen, annähernd quadratischen Kissens. Das Kissen ruhte auf vier stämmigen Beinen.
    Es war mit zwei kräftigen Greifarmen und einer Menge fühlerähnlicher Wahrnehmungsorgane ausgestattet. Um den Leib trug das „Kissen" einen Gurt mit Taschen, in denen allerhand nützliche und wichtige Gegenstände untergebracht werden konnten.
    Douc Langur gab eine Serie von Pfeiflauten von sich.
    Der Translator, den er am Vorderteil des Rumpfes trug, übersetzte: „Über den Bergen im Osten geht ein Unwetter nieder. Außerdem gibt es ein Erdbeben."
    Jan Speideck wurde blaß.
    „Mein Gott...!" stöhnte er.
    „Douc, wir vermissen einen unserer Leute", sagte Jentho Kanthall. „Er steckt irgendwo in den östlichen Bergen. Jan kennt den Ort. Kann die HÜPFER trotz des Unwetters ..."
    Der Forscher ließ ihn nicht zu Ende reden.
    „Auf jeden Fall müssen wir es versuchen", fiel er dem Terraner ins Wort. „Jan macht den Navigator."
    Jan Speideck sprang auf. Das schlechte Gewissen ließ ihm keine Ruhe.
    „Laß uns keine Zeit verlieren!" forderte er Langur auf.
    Wenig später stieg die HÜPFER auf. An Bord befanden sich der Forscher und Jan Speideck. Als die Sonne unterging, zogen drohende Gewitterwolken auch über dem Tal auf. In den Stunden vor Mitternacht entlud sich ein Gewitter, wie es die Terra-Patrouille auf Intermezzo noch nie erlebt hatte.
    Nach Mitternacht kehrte die HÜPFER zurück. Sie hatte Walik Kauk nicht gefunden.
    Dementsprechend gedrückt war die Stimmung am nächsten Morgen. Douc Langur bot sich an, ein zweites Mal auf die Suche zu gehen. Das Angebot wurde akzeptiert.
    Diesmal flog Mara Bootes mit. Sie hatte die ganze Nacht über kein Auge zugetan, aber sie ließ es sich nicht nehmen, Langur" zu begleiten.
    Die HÜPFER war kaum hinter den Bergen verschwunden, da tauchte Walik Kauk auf - zwischen den beiden Felsen, bei denen Mark Aureis und Bothos Irrweg begonnen hatte. Er war zerzaust und

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