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0807 - Das Gespenst von Angus Castle

0807 - Das Gespenst von Angus Castle

Titel: 0807 - Das Gespenst von Angus Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Man steckt doch nie drin, das mußt du verstehen. Wir haben doch heute erfahren, daß schon allein der Name Sinclair eine schlimme Hypothek ist. Ich kann dir den Grund nicht nennen, du kennst ihn auch nicht. Du hast mich geheiratet, du bist also zu einem Mitglied der Familie oder des Clans geworden. Der Grund für dieses Grauen hier muß tief in der Vergangenheit liegen.«
    »In der du dich aber schlecht auskennst.«
    »Gebe ich zu, werde ich aber ändern.«
    »Ach ja – wie denn?«
    »Ich werde wohl nicht darum herumkommen, Studien zu betreiben. Irgend etwas muß in der Vergangenheit sehr gravierend gewesen sein. So schlimm, daß es bis in die heutige Zeit hineinspielt. Das kann ich nicht begreifen, aber es wird auch nicht grundlos geschehen sein, denke ich mal. Da war etwas.«
    »Du denkst dabei an die Clans.«
    »Natürlich.«
    Mary Sinclair rang die Hände. »Du lieber Himmel, da hast du lange zu suchen. Wenn jeder Clan, den es in Schottland gibt, so…«
    »Moment, Moment, nicht jeder. Es geht hier um uns, um die Sinclairs. Unsere Vorfahren haben etwas verbrochen, etwas getan, was nun gerächt werden soll von diesen Lyells. Ich habe da noch keinen Anhaltspunkt.«
    »Vielleicht ich.«
    »Tatsächlich?«
    »Es könnte doch mit John zusammenhängen.«
    »Nein.« Sinclair schüttelte den Kopf. »Er nicht. Er ist zwar als Hector de Valois…«
    »Nicht diese direkte Richtung, obwohl…«, sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe.
    Horace verdrehte die Augen. »Ich bitte dich, Mary, mach es doch nicht so spannend.«
    »Mir ist da etwas eingefallen.«
    »Was denn?«
    »Die Templer. Es gibt doch starke Verbindungen zu den Templern. Denk an das Templergrab der Sinclairs. Unsere Vorfahren waren Kreuzritter und Templer. Nach der Auflösung sind viele nach Schottland geflohen. Davon zeugt ja auch das Grab.« Mit dem erhobenen Zeigefinger wirkte sie wie eine pensionierte Lehrerin. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich kann mir vorstellen, auf der richtigen Spur zu sein.«
    Horace senkte den Kopf. »Das wäre natürlich ein Hammer, denke ich mal.«
    »Sogar ein großer.«
    »Templer«, murmelte er und hob die Schultern. »Warum eigentlich nicht? Das könnte hinkommen. Das Grab ist letztendlich eine Tatsache. Man kann den Faden noch weiterspinnen.«
    Mary lächelte. »In Richtung Westen?«
    »Auch und noch weiter.«
    »Über den Atlantik hinweg?«
    »Daran denke ich.«
    Mary Sinclair atmete zischend aus. »Das wäre natürlich etwas Phänomenales und…«
    Das dünne und gleichzeitig wütend klingende Kreischen störte beide. Sie bewegten sich für einen Moment nicht, schauten sich dann im Raum um, bis Horace F. in die Höhe schnellte.
    »Wo willst du hin?«
    Er hörte nicht auf den Ruf seiner Frau, war mit dem nächsten Schritt am Fenster und schaute nach draußen. »Mein Gott«, keuchte er nur, »mein Gott…«
    Über mir stand der Tod. Und er trug diesmal keine Sense, er war moderner geworden und hatte sich eben mit einer handlichen Säge bewaffnet, die von einem Akku gespeist wurde.
    Ich hatte nicht viel Zeit und konnte auch nicht daran denken, was passiert, wenn mich das verdammte Ding erwischte. Die Säge würde sich durch meine Kleidung und durch das Fleisch fressen wie durch Butter.
    Die Beretta ziehen und feuern.
    Das Ziel war nicht zu verfehlen, aber es war auch verdammt schnell. Ich kam nicht mehr dazu, die Waffe hervorzuholen, denn Gilda McDuff bückte sich gedankenschnell, und die verdammte Motorsäge machte die Bewegung mit. Sie vollführte einen Halbkreis.
    Zitternd flirrte sie durch die Luft, letzte Tierblutreste spritzten von ihr fort, und dann traf sie.
    Allerdings nicht mich, sondern den Boden, denn ich hatte mich zur Seite gerollt. Hinter mir kreischte die Säge auf. Das Blatt hatte sich tief in den Boden gedrückt, es wühlte ihn auf. Wieder hörte ich Gildes Fluchen, da aber hatte ich mich bereits gedreht und erlebte wieder, wie verdammt schnell sie war, denn ich kam aus meiner knienden Haltung nicht hoch, sie flog schon auf mich zu.
    Diesmal hielt sie die Säge schräg, als wollte sie mich waagerecht zerschneiden. Wieder ließ sie mir keine Chance, an die Beretta heranzukommen, ich konnte mich nur mehr zurückwuchten und die Beine anziehen. Etwas zerrte an meinen Absätzen und am Stoff der Hose. Sofort veränderte ich den Fall in eine Rolle rückwärts, dann kam ich auf die Beine.
    Auch Gilda stand.
    Sie knurrte mich an.
    Dieses Geräusch war so laut, daß es selbst das dunkle Singen der Säge

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