Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0807 - Der Kampf um Terra

Titel: 0807 - Der Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
allerdings noch, daß die Gestalt flüchtete.
    Ich rappelte mich auf, spie einen Mundvoll Wasser aus und rief: „Bleiben Sie doch stehen! Ich tue Ihnen bestimmt nichts!"
    Während ich mich wieder auf die Schiene zog, wurde der Fliehende langsamer, dann blieb er stehen und blickte sich zögernd nach mir um.
    „Wer sind Sie?" fragte er mit bebender Stimme.
    Auf der Schiene kniend, antwortete ich: „Tatcher a Hainu von der SOL, Mister. Ich glaube, ich habe mich ein wenig verirrt. Wer sind Sie denn?"
    „Ich bin Asoka", antwortete der Fremde und kam ein paar Schritte näher.
    Neugierig musterte ich den Mann, als er in den Lichtkreis meines Handscheinwerfers geriet. Er war groß, breit und starkknochig, schien aber seit längerer Zeit nur wenig gegessen zu haben, denn sein Gesicht war eingefallen.
    Außerdem trug er schmutzige, abgerissene Kleidung: die Reste eines Straßenanzugs, einen grauen Pulli und schmutzigverkrustete Halbschuhe.
    Irgendwie kam mir der Name Asoka bekannt vor, aber diesen Mann vor mir hatte ich bestimmt noch nie zuvor gesehen.
    Inzwischen hatte ich mich ganz aufgerichtet und ging dem Mann entgegen.
    „Kommen Sie doch auf die Schiene, Asoka!" bat ich. „Es ist nicht gesund, ständig mit nassen Füßen herumzulaufen."
    Er gehorchte schweigend. Ich reichte ihm einen Konzentratwürfel und sah zu, wie er ihn hinunterschlang. Er mußte wirklich lange gehungert haben, der arme Kerl.
    „Was tun Sie eigentlich hier unten?" fragte ich, als er seine Mahlzeit beendet hatte.
    „Ich halte mich verborgen", antwortete er. „Dort oben gehen unheimliche Dinge vor."
    Ich wollte etwas erwidern, doch da kam wieder dieses rätselhafte, unverstandliche Flüstern Aber auch Asoka schien es gehört zu haben. Im Unterschied zu anderen Leuten, die das Flüstern zu erstenmal vernahmen, drehte er sich jedoch nicht suchend um, sondern musterte das Brustteil meines Kampfanzugs. In seine dunklen Augen trat ein Ausdruck von Verwirrung.
    Es schien, als vermißte er etwas an mir.
    Plötzlich ging mir ein Licht auf. Natürlich, ich hatte Sagullias Amulett zu Experimentierzwecken mitgenommen und es an einer Kette vor meine Brust gehängt. Aber dort war es nicht mehr.
    Im nächsten Moment registrierte ich ein Wärmegefühl auf einem eng begrenzten Teil meines Rückens.
    Irgendwie mußte das Amulett auf meinen Rücken gerutscht sein.
    Ich drehte dem Fremden meinen Rücken zu, bückte mich und sagte: „Greifen Sie doch bitte unter meinen Kampfanzug, Asoka. Dort muß etwas sein."
    Ich spürte Asokas Hand auf meinem Nacken, dann wanderte sie langsam tiefer - und plötzlich begriff ich, was los war!
    Mit einem Schrei ließ ich mich fallen, so daß Asokas Hand aus meinem Kampfanzug rutschte.
    Dann richtete ich mich halb auf und musterte den Fremden aufmerksam.
    „Beinahe hätte ich Ihren Tod verschuldet, Molekülverformer", sagte ich. „Das, was Sie auf meinem Rücken suchen wollten, ist ein MV-Killer, ein Amulett, das bei Berührung tödlich auf jeden Molekülverformer wirkt. Es tut mir schrecklich leid."
    Der Fremde stand erstarrt da, so daß ich schon fürchtete, sein Geist hätte ihn verlassen. Doch dann sprach er mit dumpfer Stimme.
    „Wie haben Sie gemerkt, was ich bin, Tatcher a Hainu?" Ich lächelte listig und erhob mich ganz.
    „Es war Ihr Name, Mister MV, der mich gleich stutzig machte.
    Aber es dauerte einige Minuten, bis mir wieder einfiel, von wem ich diesen Namen mehrmals gehört hatte.
    Es war Dalaimoc Rorvic gewesen, der früher oft versucht hat, mir seine Philosophie aufzudrängen.
    Dabei fiel mehrmals der Name eines früheren indischen Kaisers namens Asoka, der viele Menschen hatte töten lassen und durch einen sogenannten Arhat, einen Heiligen, auf den Weg der Tugend zurückgeführt worden war.
    Ich bezweifle, daß von der Handvoll Menschen, die noch auf der Erde leben, jemand etwas von diesem Asoka weiß. Nur wer mit meinem Psychopartner Dalaimoc Rorvic engeren Kontakt hatte, kann es von ihm erfahren haben - oder jemand, der Rorvics Bewußtsein sondierte. Na, ja, und ich wußte ja, daß ein Molekülverformer vor einiger Zeit das Bewußtsein des Tibeters sondiert hatte."
    „Es ist bedauerlich, daß Sie meine Tarnung durchschaut haben, aHai-nu", erwiderte der Molekülverformer.
    Ich winkte ab.
    „Ach, was! Wenn ich Ihre Tarnung nicht durchschaut hätte, lebten Sie jetzt nicht mehr. Aber warum überhaupt dieses Spiel? Mit mir kann jeder zu jeder Zeit offen reden, denn ich bin ein Marsianer der a-Klasse."
    „Sie

Weitere Kostenlose Bücher