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0808 - Anruf aus dem Jenseits

0808 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0808 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Hinterhof noch gleich?«
    »Les Minguettes«, erinnerte sich der Chefinspektor. »Das ist ein heißes Pflaster. Pass auf dich auf, Zamorra, nach Einbruch der Dunkelheit kann es da ganz schön ruppig zugehen.«
    Der Parapsychologe nickte. Das vornehmlich aus Hochhauswohnsilos bestehende Viertel, welches überwiegend von sozial schwachen Mietern bewohnt wurde, war als Problemzone bekannt und ihm aus der Presse durchaus vertraut.
    »Keine Angst«, erwiderte er dann, »mit ein paar Rowdys werde ich schon fertig. Der Dämon macht mir mehr Kopfzerbrechen.«
    Auch Zamorra trug einen der E-Blaster an seinem Gürtel, mit dem er im Notfall menschliche Gegner kurzerhand paralysieren konnte. Daher machte er sich diesbezüglich wenig Sorgen.
    »Kommandier ein paar Leute ab, die den Platz im Auge behalten«, empfahl er Robin. »Ich melde mich bei euch, sobald ich etwas herausgefunden habe! Sollte sich hier etwas tun, könnt ihr mich per Handy erreichen.«
    »Unser mörderischer Freund aber auch«, gab Robin zu bedenken.
    » Den Anruf wird das Amulett entgegennehmen«, gab Zamorra zurück.
    Er zwinkerte Nicole noch einmal zu. Im nächsten Moment sprintete er auch schon eilig in Richtung Parkplatz. Er wusste, jederzeit konnte ein neuer Angriff des Dämons erfolgen. Sie hatten keine Zeit zu verlieren…
    ***
    Mit einem unhörbaren Heulen spürte das Wesen, das einst den Namen Karl Zindler getragen hatte, wie es in den kalten Raum jenseits der Fleischwelt zurückgeschleudert wurde. Zu stark war das weißmagische Blitzgewitter. Trotz der Macht, die ihm Hemorgian verliehen hatte, konnte es dem Amulett auf Anhieb nichts entgegensetzen. Der Überraschungseffekt war zu groß gewesen.
    Von Schmerzen erfüllt ließ das Zindler-Wesen seine Mental-Essenz zurückfallen in den endlosen Strom aus elektrischen Signalen, der seine Heimatdomäne bildete.
    Nur langsam beruhigte es sich soweit, dass es einen mentalen Impuls an seinen Herrn aussenden konnte.
    »Meister!«
    Eine scheinbar unendlich lange Zeit geschah nichts, dann ließ sich Hemorgian zu einer Antwort herab.
    »Was willst du?«
    Wie ein Beil grub sich die Frage in das körperlose Bewusstsein des Wesens. Hemorgian ließ keinen Zweifel daran, dass er über die Störung ungehalten war.
    Das Zindler-Geschöpf zuckte zusammen. Es dauerte einen Moment, bevor es seine kriecherische Furcht vor dem Dämon, dem es zu dienen gezwungen war, überwinden konnte. Dann riss es sich zusammen und formulierte in einer Reihe mentaler Impulse die jüngste Entwicklung der Ereignisse.
    Wortlos lauschte Hemorgian den Ausführungen seines Dieners. Als das Zindler-Wesen schließlich endete, brodelte der Seelen fressende Dämon vor Zorn.
    »Du hast Zamorra unterschätzt«, ließ er wissen. »Der Name des Amulett-Trägers ist Legende in den Schwefelklüften. Du warst ein Narr zu glauben, dass du ihn einfach so überwinden könntest!«
    »Ich nehme seine Präsenz jetzt nicht mehr wahr«, antwortete das Wesen kleinlaut, denn auch während des Gesprächs mit seinem Herrn sondierte es aufmerksam die Geschehnisse innerhalb der Fleischwelt.
    Unvermittelt spürte das Zindler-Geschöpf, wie Hemorgian einen Strom purer Energie zu ihm lenkte, der seinen Diener stärken sollte.
    »Gut«, antwortete der Dämon grollend. »Dann gehe hin und tue der Hölle Werk! Um Zamorra werde ich mich persönlich kümmern.«
    Ein Unheil verkündendes Lachen folgte. Zamorra ahnte es noch nicht, doch sein Tod war beschlossene Sache…
    ***
    Robin und Nicole beobachteten, wie Zamorra sich in seinen silbermetallicfarbenen BMW 740i schwang und den Parkplatz des Polizeireviers verließ. Die hübsche Französin fröstelte.
    »Lass uns reingehen, Pierre«, bat sie. »Im Moment können wir hier doch nichts mehr tun.«
    Der Chefinspektor nickte. »Wollen wir hoffen, dass er etwas herausfindet«, gab er zurück und setzte sich in Bewegung.
    Scherzhaft stieß Nicole ihn in die Rippen. »Du kennst ihn doch. Wenn es dort noch eine Spur gibt, dann findet er sie auch!«
    »Du musst aber zugeben, dass die Chancen nach einem Jahr nicht mehr so gut stehen«, brummte Robin.
    »Das weiß ich auch«, antwortete Nicole, »also hör schon auf zu unken!«
    Gemeinsam überwanden sie die letzten Meter und betraten das Polizeirevier.
    »Ich weiß nicht, wie es dir geht«, begann Robin, als sie sich endlich wieder im Trockenen befanden, »aber ich könnte jetzt erstmal eine heiße Tasse Kaffee vertragen.«
    Die Französin nickte dankbar. »Das ist der beste Einfall, den

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