Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0808 - Chaos auf Lusamuntra

Titel: 0808 - Chaos auf Lusamuntra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirklich damit gerechnet, daß die Schwarzen ihr antworten würden. Um so überraschter war sie, als es ihr entgegenhallte: „Wir wollen mit dir reden. Hab keine Angst. Bleib ruhig stehen."
    Sie bückte sich und nahm einen Stein auf.
    „Bleibt ihr stehen", rief sie. „Wenn ihr mit mir reden wollte, dann könnt ihr das auch von dort aus tun."
    Sie fürchtete sich nicht. Sie fühlte sich überlegen, weil sie nicht wie die anderen Dorls beeinflußt werden konnte.
    Die Strahlung, die von der Insel kam, glitt wirkungslos an ihr ab.
    Die drei Stachelhäuter blieben nicht stehen, sondern rannten überraschend behende auf sie zu.
    Quasutan erfaßte, wie sehr sie sich geirrt hatte. Sie bereute, daß sie so unvorsichtig gewesen war, wandte sich um und flüchtete auf die Klippen am Ufer zu.
    Doch die drei Schwarzen holten sie rasch ein.
    Einer von ihnen packte sie an der Hand und riß sie so heftig herum, daß sie zu Boden stürzte. Sie schrie vor Schmerz auf. Instinktiv trat sie mit dem Fuß zu.
    Sie traf einen der drei am Gürtel und schleuderte ihn zu Boden.
    Bevor sie sich jedoch erheben konnte, richtete einer der anderen eines der fremdartigen Geräte auf sie. Erschauernd blickte Quasutan in ein rot glühendes Auge. Sie wußte nicht, was der Stachelhäuter da in der Hand hielt, aber sie begriff immerhin, daß ihr Leben an einem seidenen Faden hing.
    Mit einer Demutsgeste versuchte sie, den drei Fremden zu verdeutlichen, daß sie ihren Widerstand aufgeben wollte.
    „Steh auf", befahl einer von ihnen. Und sie gehorchte.
    Verstohlen blickte sie sich um. Die anderen Frauen und Männer saßen auf den Felsen und beachteten sie nicht. Sie schienen überhaupt nicht zu sehen, was auf der Insel geschah.
    Entmutigt ließ Quasutan sich von den drei Schwarzen wegführen. Sie wußte, daß niemand ihr zur Hilfe kommen würde, und sie beschloß, sich ganz auf sich selbst zu verlassen.
    Ihre anfängliche Furcht legte sich bald. Sie hatte damit gerechnet, daß man sie bestrafen oder gar töten würde. Beides geschah nicht. Man brachte sie zu einem schwarzen Kasten, der sich, wie von Geisterhand bewegt, in die Luft erhob und sie zu den riesigen schwarzen Gebilden brachte.
    Quasutan beruhigte sich immer mehr. Schließlich fühlte sie sich den Fremden gar ein wenig überlegen. Diese benötigten technisches Gerät, um sich in die Lüfte erheben zu können.
    Hatte sie das nicht ohne jegliches Hilfsmittel getan?
    War sie nicht über das Wasser geschritten, ohne irgend etwas unter den Füßen zu haben?
    Das sollten die Schwarzen ihr erst einmal nachmachen.
    Als sie die elliptoiden Gebilde erreicht hatten, stellte Quasutan fest, daß diese offenbar nichts anderes als Häuser waren.
    Eine für ihren Geschmack viel zu große, aber verschließbare Tür führte hinein. Ihr fiel sofort auf, daß es im Innern künstliches Licht gab.
    Das war ein weiterer Grund, sich den Fremden gegenüber überlegen zu fühlen. Sie konnte sich stets auch im Dunkeln orientieren.
    Quasutan kapselte sich bewußt gegen alles Neue ab.
    Sie wollte nicht sehen, was die Stachelhäuter alles in ihrem Haus hatten, weil sie nicht wollte, daß sie dadurch beeindruckt wurde. Sie wollte sich ihr Überlegenheitsgefühl bewahren, weil sie hoffte, dadurch irgendwann einen Weg zurück in die Freiheit zu finden.
    Schließlich aber betrat sie einen Raum, in dem sich noch zwanzig weitere Fremde aufhielten. Und nun staunte sie doch, denn hier gab es unendliche viele Beweise dafür, daß die Schwarzen einer hochstehenden Zivilisation angehörten.
    Allein die Sitzmöbel machten schon einen imponierenden Eindruck auf sie. Sie waren allerdings auch das einzige, über deren Funktion sie sich sofort klar wurde.
    Unverständlich waren ihr die vielen Fenster, die dicht nebeneinander lagen und doch alle verschiedene Bilder zeigten, so als ob man durch sie in weit entfernte Räume blicken konnte.
    Ein Stachelhäuter, der einen höheren Rang einnahm, schickte ihre Begleiter mit energischer Geste weg und kam zu ihr.
    „Hast du so etwas schon einmal gesehen?" fragte er freundlich.
    „Nein", gestand sie. „Ein seltsames Haus ist dies."
    „Ein Haus, das fliegen kann", erwiderte er und zeigte nach oben. „Bis hin zu den Sternen."
    Quasutan war, als habe sie ein Blitz getroffen. Ihre Gedanken überschlugen sich.
    Innerhalb von Bruchteilen von Sekunden gingen ihr Hunderte von Ideen durch den Kopf.
    „Sie haben sich verirrt", dachte sie schließlich und triumphierte innerlich. „Sie wissen nicht

Weitere Kostenlose Bücher